Pindos Gebirge - Heimelige Dörfer & spannende Brücken
- Geschrieben von Portal Editor
Unsere Tour durch den Pindos Nationalpark hatte uns auch nach Kapesovo und Koukouli geführt. Die beiden Dörfer Kapesovo wie auch Koukouli, so zumindest örtliche Schriften, wurden im 13. Jahrhundert gegründet.
Unter der Besatzung durch die Osmanen kam im Jahr 1430 zu einem Friedens- und Kooperationsvertrag zwischen den Dörfern von Zagori (zu der Zeit waren es 14) und den Osmanen.
Der Einfluß der reichen Familie Zagorians gegenüber der Hohen Pforte
Die Privilegien, die dem Bund von Zagori gewährt wurden, konnten unter dem Einfluß der reichen Familie Zagorians gegenüber der Hohen Pforte bis 1868 zum größten Teil beibehalten werden.
Nach diesen Privilegien wurde der Bund von Zagori autonom und selbst verwaltet, allerdings unter der Kontrolle eines Vekili, der in Zagori seinen Sitz hatte. Eine vergleichbare Struktur einer gewissen Unabhängigkeit von den osmanischen Besatzern hatten wir auch in den Tälern bei Omis in Kroatien kennen gelernt.
Die Bewohner der weiteren Umgebung benutzten für ihre täglichen Tätigkeiten traditionell schon immer ein komplexes und funktionelles Netz von Pfaden durch die Berge.
Gleichzeitig wurden die Bewohner, durch die besondere Morphologie des Bodens, des Klimas mit seinen häufigen Regen- und Schneefällen, sowie von den vielen reißenden Bächen und Flüssen dazu gezwungen, Pfade und Brücken mit Steinen (insbesondere für die Brücken) zu bauen, die die Pfade miteinander verbanden und zur besseren Verbindung der Siedlungen sorgten.
Alle Brücken sind in der Zeit des 18.und 19. Jahrhunderts mit Hilfe der Finanzierung reicher Einwohner oder türkischer Gouverneure gebaut worden, die dann der Brücke ihren Namen gaben.
Heute sind etwa 80 Steinbrücken in der ganzen Region des Parks erhalten, die je nach Flussbreite in ihrer Mehrzahl ein bogig, zwei bogig oder drei bogige sind.
Es sind wahre Kunstwerke im Brückenbau, die allein schon die Anreise in den Pindos Nationalpark lohnen. In Verbindung mit Gasthöfen, Wassermühlen und Schreinen, denen man unterwegs oft begegnet, sind die Brücken einzigartige bauliche Anreize um das Pindos-Gebiet zu erwandern.
Im Gebiet von Zagori befinden sich die folgenden Brücken:
2. Brücke von Noutsos oder von Kokori am Eingang der Schlucht Vikos (Koukouli, 1750)
3. Brücke von Missios in Vikos (Κoukouli – Vitsa, 1748)
4. Dreibögige Brücke von Plakida oder Kalogeriko über dem Bagiotiko Strom (Kipi – Κoukouli, 1814)
5. Brücke von Kontodimos oder Lazaridis am Ausgang derSchluchtVikaki (Kipi, 1753)
6. Zweibögige Brücke von Milos über dem Bagiotiko Strom (Κipi, 1748)
7. Brücke Petsioni über dem Bagiotiko Strom (Κipi, 1830)
8. Brücke in der Position „Agios“ über dem Bagiotiko Strom (Κipi)
9. Dreibögige Brücke von Petsioni über dem Nebenflüss des Flusses Zagoritiko (Fraggades, 1818)
10. Dreibögige Brücke Kaloutas über dem Fluss Zagoritiko (Kaloutas)
11. Brücke in Negades über einem Nebenflüss des Flusses Mpagiotiko
12. Brücken in Skala von Vradeto über der Schlucht von Mezaria
13. Brücken von Tsepelovos (von Hatsio, Anthio oder Palaiogefuro 1804)
14. Brücke von Kir Aleksis über dem Skamneliotiko Strom (Skamneli, 1812)
15. Brücke von Kouitsas über einem Nebenflüss des Flusses Aoos (Vrisochori)
16. Brücke von Stathis über einem Nebenflüss des Flusses Zagoritiko (Dikorfo)
17. Brücke von Anthrakiti über dem Fluss Zagoritiko (Position Dardakali – Κakavakia – Κoutsoliakos)
18. Brücke von Kavallari über dem Fluss Zagoritik
19. Brücke von Kamper Aga über dem Fluss Zagoritiko (Μiliotades)
20. Brücke von Tsipianis über dem Fluss Varda (Greveniti – Tristeno, 1875)
21. Brücke von Kourtias über dem Fluss Varda (Doliani, 1828)
22. Brücke über Drogari, Nebenflüss des Flusses Vardas (Κastanonas)
23. Brücke von Vovousa über dem Fluss Aoos (1748)
24. Brücke von Vovousa über einem Nebenflüss des Flusses Aoos
25. Brücke von Papigkos über einem Nebenflüss des Flusses Voidomatis (1854)
Gebiet von Konitsa
26. Brücke von Voidomatis in Kleidonia (1853)
27. Brücke von Konitsa über dem Fluss Aoos (1850)
28. Brücke von Mpousi über dem Nebenfluss von Aoos, in Topolitsa (Κonitsa, 1904)
29. Brücke von Pournias über dem Nebenfluss von Sarantaporo (1853)
30. Brücke von Pigi
Gebiet von Grevena
32. Brücke von Kagkelia über dem Fluss Venetikos (Τrikomo, Monahiti)
33. Brücke von Portitsa über einem Nebenfluss des Flusses Venetikos (Spilaio, 1793)
34. Brücke von Ziakas über dem Fluss Venetikos (Ζiakas, 19. Jahrhundert)
35. Brücke von Katsogiannis über dem Fluss Venetikos (Spilaio, 1800)
36. Brücke von Liatissa über dem Fluss Venetikos (Spilaio)
37. Brücke von Stampeki über einem Nebenfluss des Flusses Venetikos (Κrania, 1850)
38. Brücke von Matsagkani über einem Nebenfluss des Flusses Venetikos (Κrania 1850)
Das Pindos-Gebirge
Das im Herzen Griechenlands gelegene Pindos-Gebirge ist eine Schatzkammer natürlicher Schönheit und historischer Wunder. Zu seinen faszinierendsten Merkmalen zählen die alten Steinbrücken, die den Test der Zeit bestanden haben. Diese architektonischen Wunder sind nicht nur funktionale Strukturen, sondern Symbole des reichen kulturellen Erbes Griechenlands, die Gemeinschaften verbinden und Geschichten aus der Vergangenheit erzählen.
Heute sind die Dörfer zunehmend beliebte Touristenziel, vor allem in der Wintersaison. Die Gebäude der traditionellen Architektur, wie auch zwei Schulen und das historische Restaurant dienen als Unterkünfte für die Touristen. Das Potential für Wanderungen entlang der uralten Pfade ist aber bisher wenig entdeckt und genutzt.
Lage und geografische Bedeutung
Natürliche Schönheit und historische Sehenswürdigkeiten
Von tiefen Schluchten bis hin zu alten Klöstern bietet Pindos eine vielfältige Auswahl an Attraktionen. Die Steinbrücken bleiben jedoch eines seiner ikonischsten Wahrzeichen und verschmelzen nahtlos mit der atemberaubenden Landschaft.
Warum Pindos als „Rückgrat Griechenlands“ bekannt ist
Das Pindos-Gebirge dient als natürliche Trennlinie zwischen Ost- und Westgriechenland, beeinflusst Wettermuster und spielt eine entscheidende Rolle in der Ökologie und Geschichte des Landes.
Geschichte des Steinbrückenbaus
Ursprünge der Steinbrückenarchitektur in Griechenland
Die Tradition des Steinbrückenbaus in Griechenland reicht bis in die byzantinische Zeit zurück, wobei viele während der osmanischen Zeit errichtet wurden. Diese Brücken waren für die Verbindung abgelegener Dörfer und die Erleichterung des Handels unerlässlich.
Techniken der lokalen Handwerker
Die Rolle von Brücken in Handel und Kommunikation
In einer Zeit, in der Straßen rar waren, waren diese Brücken Lebensadern, die den Transport von Gütern ermöglichten und die Kommunikation zwischen isolierten Gemeinden förderten.
Berühmte alte Steinbrücken in Pindos
Plakidas-Brücke – der ikonische Bogen
Die Plakidas-Brücke ist für ihre drei eleganten Bögen bekannt und ein Meisterwerk der Symmetrie und Ausgewogenheit. Sie ist eine der am häufigsten fotografierten Brücken der Region und bietet einen Einblick in die Kunstfertigkeit ihrer Erbauer.
Kokkoros-Brücke – ein Meisterwerk der Balance
Missios-Brücke – ein übersehenes Juwel
Obwohl sie weniger berühmt ist, ist die Missios-Brücke ein verborgener Schatz, der den Einfallsreichtum der antiken griechischen Ingenieurskunst zur Schau stellt. Ihre ruhige Lage macht sie zu einem beliebten Ziel für Wanderer.
Architektur und Design
Einzigartige Merkmale der Pindos-Brücken
Die Brücken zeichnen sich durch ihre eleganten Bögen aus, die das Gewicht gleichmäßig verteilen und Stabilität gewährleisten. Jede Brücke hat ein einzigartiges Design, das auf ihren jeweiligen Standort zugeschnitten ist.
Materialien und Bautechniken
Für den Bau dieser Brücken wurden lokale Steine und Kalkmörtel verwendet, um ihre Haltbarkeit zu gewährleisten. Die Erbauer bauten oft dekorative Elemente ein, um ihre ästhetische Anziehungskraft zu verstärken.
Wie sich die Brücken in die natürliche Landschaft einfügen
Die harmonische Integration dieser Bauwerke in ihre Umgebung ist ein Beweis für den Respekt der Erbauer vor der Natur.
Kulturelle und historische Bedeutung
Brücken als Symbole der Einheit und Verbundenheit
Geschichten und Legenden rund um die Brücken
Viele der Brücken sind von Folklore durchdrungen, und Geschichten über ihren Bau und mythische Beschützer tragen zu ihrer Mystik bei.
Rolle in lokalen Traditionen und Festen
Einige Brücken dienen als Veranstaltungsort für lokale Feste und halten so die Traditionen der Region am Leben.
Die Erhaltung der Steinbrücken von Pindos
Herausforderungen bei der Erhaltung alter Bauwerke
Erosion, Verwitterung und menschliche Aktivitäten stellen erhebliche Bedrohungen für diese historischen Brücken dar.
Bemühungen lokaler Gemeinschaften und Organisationen
Lokale Initiativen und internationale Finanzierung waren entscheidend, um diese Wahrzeichen für zukünftige Generationen zu erhalten.
Nachhaltiger Tourismus und seine Auswirkungen
Die Förderung eines verantwortungsvollen Tourismus stellt sicher, dass Besucher diese Wunder genießen können, ohne Schaden anzurichten.
Besuch der Steinbrücken heute
Beste Reisezeit für Pindos
Frühling und Herbst sind ideal, um die Region zu erkunden, da sie mildes Wetter und eine atemberaubende Landschaft bieten.
Wanderwege und geführte Touren
Gut markierte Wege führen zu den Brücken und geführte Touren bieten Einblicke in ihre Geschichte und Bedeutung.
Tipps für Reisende und Fotografie-Enthusiasten
Tragen Sie festes Schuhwerk, nehmen Sie eine Kamera mit und seien Sie darauf gefasst, von der Schönheit dieser zeitlosen Bauwerke beeindruckt zu sein.
Fazit
Die alten Steinbrücken von Pindos sind nicht nur architektonische Wunder, sondern lebende Monumente der reichen Geschichte und Kultur Griechenlands. Egal, ob Sie ein Geschichtsinteressierter, ein Naturliebhaber oder einfach jemand sind, der Ruhe sucht, diese Brücken bieten ein unvergessliches Erlebnis.
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