Salona - nächster Zielort des Römischen Straßensystems
- Geschrieben von Portal Editor
Seit einigen Jahren ist Split wieder ein beliebter Zielort des Sommertourismus in Kroatien, doch waren unsere Anfahrtspunkte mit Salona, der Burg Klis sowie dem Diocletianspalast in Split davon, und das nicht nur saisonal, deutlich entfernt.
Wer fährt schon Ende November nach Split. Na, wir halt auf der Suche nach den Spuren der Römer und nach dem, was die lokalen Behörden und Organisationen heute touristisch aufbereitet nutzen oder, um auch das Gegenteil vielerorts aufzuzeigen, was bislang brach liegt und touristisch genutzt werden könnte, um "Broterwerb" für die lokale Bevölkerung zu erzielen und dabei nebenher Kulturgut zu erhalten und zu schützen.
Robert auch staatlich geschulter Fremdenführer
Aber zunächst einmal hieß es, die Anfahrt von Staranzano aus nach Split zu bewältigen. So ging es zunächst auf Nebenstraßen bis nach Trieste. Wir hatten im Internet recherchiert, das es von Trieste aus eine landschaftlich schöne Strecke über Basovizza und Kozina nach Rupa geben soll, die über Slowenien zum Autobahnanschluss nach Rijeka führt. Da auf diesem kurzen Teilstück weder Autobahn noch Schnellstraße genutzt wird, war sie angeblich sogar Mautfrei. Direkt am Grenzübergang von Italien nach Slowenien taten einige italiensche Zollbeamten Dienst, die wir vorsichtshalber nochmals hinsichtlich der vignettenfreien Überquerung slowenischen Gebiets befragten: richtig, keine Vignettenpflicht auf der E61!
Auf das Gelände einer Olivenölproduktionsstätte
Noch am Abend erfolgten kurze Erläuterungen zur Stadtentwicklung von Solin und Umgebung, denn schon früh am kommenden Morgen sollte es zur ersten Besichtigungstour auf die Burg Klis gehen.
Aus Salona wurde Solin
Julius Caesar erhob Salona Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. in den Rang einer römischen Kolonie (Colonia Martia Iulia Salona) und machte sie zum Verwaltungszentrum der gesamten damaligen Provinz Illyrien (später Dalmatia). Durch den römischen Kaiser Diocletian, der wahrscheinlich selbst aus der Umgebung von Salona stammte, erhielt die Stadt als Ehrentitel den Familiennamen des Kaisers: "Valeria". Von 475 bis 480 residierte hier der letzte legitime weströmische Kaiser Julius Nepos. Aber zur Römerzeit später mehr.
Die Kirche in Salona neu zu organisieren
Schon ab dem 3. Jahrhundert hatte sich in Salona die christliche Glaubensgemeinschaft entwickelt, was auch mit dem salonitischen Bischof Venancije (lat. Venantius Martyr) zusammenhängt, der aus Rom gekommen war, um den christlichen Glauben in der Provinz zu verbreiten und um die Kirche in Salona neu zu organisieren. Während der Herrschaft Diocletians (284 – 305) verlor sein Nachfolger, Bischof Domnius, der ursprünglich aus Syrien stammte, während der Christenverfolgung im Jahre 304 sein Leben. Mit ihm zusammen wurden auch viele andere Christen gefoltert und hingerichtet, darunter Anastasius, der Priester Asterius sowie auch vier Soldaten aus der Leibgarde Diokletians (Antiohan, Gaian, Telij und Paulinian).
Im Jahr 313 räumte Kaiser Konstantin mit der Mailänder Edikt allen Christen das Recht ein, ihre Religion frei auszuüben. Einer seiner Nachfolger, Theodosius I., erhob am Ende des 4. Jahrhunderts das Christentum zur Staatsreligion und erließ Gesetze gegen das Heidentum und die christlichen Häresien. Diese Veränderungen wirkten sich auf die Entwicklung der Stadt aus. Das Zentrum von Salona wurde nach Osten verlagert, wo im 5. Jahrhundert ein episkopales Zentrum entstand, mit einer doppelten Basilika, einer Taufkirche und einem Bischofspalast. Anfangs des 5. Jahrhunderts wurde der Saloniter Bischof Metropolit von Dalmatien. In Salona wurden in den Jahren 530 und 533 zwei wichtige kirchliche Tagungen aller dalmatinischer Bischöfe abgehalten. Nach der Reichsteilung im Jahre 395 ging die Provinz Dalmatien zum Weströmischen Reich über, und nach seinem endgültigen Zusammenbruch 476 gehörte Dalmatien zum Königreich des Odoakars.
Danach verlor Salona seine Bedeutung
Im frühen 7. Jahrhundert wurde Salona von den Awaren und Slawen attackiert und letztendlich zerstört. Keine der bekannten, zeitgenössischen Quellen berichtet über den Fall der Metropole Dalmatiens. Noch um 600 stand Papst Gregor mit der Stadt in Kontakt um kirchliche Streitfragen zu klären. Münzfunden und der Interpretation späterer Quellen zufolge dürfte Salona etwa zwischen 611 und 626 verlassen worden sein. Allerdings wurden noch im Jahr 640/41 Gefangene aus Dalmatien freigekauft, was eher für einen späteren Zeitpunkt der Eroberung spricht. Danach verlor Salona seine Bedeutung an die benachbarte und aufstrebende Stadt Split. Etwa ab der Mitte des 7. Jahrhunderts war die Bevölkerung nahezu vollständig dorthin abgezogen.
Soweit zu ersten geschichtlichen Details und Hintergründen, die sich in den nächsten Tagen kontinuierlich zu einem Gesamtbild erweitern sollten, wozu auch das Kennen lernen interessanter Personen aus der Region zählen sollte.
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