Besuch des Archäologischen Museums Split
- Geschrieben von Portal Editor
Schon während unseres ersten, kurzen Besuchs in der Ruinenstadt Salona erwähnte Robi den Namen eines für die in Split getätigten Ausgrabungen maßgeblichen Archäologen, der uns im weiteren Verlauf unseres Aufenthalts noch mehrfach begegnen sollte: Frane Bulić.
Robi hatte als weiteren Besuchspunkt auch das Archäologische Museum von Split vorgeschlagen und siehe da, hier gab es umfängliche Informationen neben all den imposanten Artefakten zu dem weit über die Grenzen Kroatiens bekannten Priesters, Archäologen und Geschichtsforschers Bulić.
Bulić Direktor des k.k. Archäologischen Museums in Split
Frane Bulić entstammt dem Spliter Vorort Vranjic, wo er im Jahr 1846 geboren wurde. Mit der Priesterweihe im Jahr 1869 schloss Bulić sein erstes Studium ab, studierte allerdings gleich im Anschluss Klassische Philologie und Archäologie an der Universität Wien. Nach diversen Zwischenstationen als Lehrer in Split und Dubrovnik kehrte Bulić nach Wien zurück, studierte antike Epigraphik und wurde 1880 Bezirkskonservator der Wiener k.k. Zentral-Kommission für Denkmalpflege. Bereits drei Jahre später wurde Bulić zum Direktor des k.k. Archäologischen Museums in Split berufen. Ab diesem Zeitpunkt im Jahr 1884 leitete auch die archäologischen Grabungen in Salona und wurde so zu einer "Instanz" in vielen Archäologischen Fragestellungen.
Erste Sammlungen von Dominik Papalic und Marko Marulić
Bereits im 16. Jahrhundert hatte der Spliter Humanist Dominik Papalic eine umfängliche Sammlung antiker Schrift- und Bildtafeln zusammen mit Marko Marulić in seinem Privathaus zusammen getragen, die aus den Ruinen des antiken Salona stammten. Dies war die Basis für ein erstes Erzbischöfliches Museum in Split, das im Jahr 1750 eröffnet wurde.
70 Jahre später erfolgte auf ein Dekret der Regierung des Königreichs Dalmatien die Gründung des ältesten Museums von Kroatien aufbauend auf den ersten Sammlungen von Dominik Papalic und Marko Marulić. Standort war ein Gebäude nahe des Diokletianpalastes, das jedoch schon bald zu klein für die vielen Exponate war. Im Jahr 1820 zählte man 150.000 Exponate aus prähistorischer, antiker und mittelalterlicher Zeitgeschichte.
Der Museumskomplex besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude und einem großen Garten-Vorplatz, der von Arkaden komplett umschlossen wird. Die Arkaden dienen der Aufnahme unzähliger Artefakte aus Salona und Split, ein Besuch ist für alle kulturhistorisch interessierte Reisende fast schon ein muss!
Noch heute werden regelmäßig Grabungsarbeiten unter der Leitung des Museums in Issa, Narona und Salona durchgeführt.
Ein äußerst interessantes Konzept, das bei leeren Kassen archäologischer Forscher vielleicht eine Idee für andere Orte sein kann. Wir werden weiterhin berichten.
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