Unsere Radtour nach Zaanse Schans sollte uns ein weiteres Highlight bescheren, denn wir suchten ein kleines Café im Ortsteil Oud Zaandijk auf, dass ihr hausgemachtes Eis anpries.

Überhaupt waren wir bereits nach wenigen Metern in der Ortschaft sehr vom Design und der Architektur der Häuser begeistert, so dass wir die Ausweitung unseres Rundgangs beschlossen. So gelangten wir zunächst an eine schmale Gasse rechts, die direkt zum Zaan Kanal an einen kleinen Bootsanleger führte. Wir waren etwas überrascht, hatten wir hier mitnichten erwartet und ist auch wohl nur den Einheimischen als Überfahrt nach Zaanse Schans bekannt.

Jarl Cotterink und seine phantastischen Tierfiguren

Wir wollten jedoch in Oud Zaandijk bleiben und kehrten deshalb um. Eine recht dunkel, grau-wirkende und zunächst wenig einladende Halle erweckte dann unsere Aufmerksamkeit zumal die Tür geöffnet war.

Und siehe da, es entpuppte sich als Werkstatt einiger Künstler, die an ihren Arbeiten werkelten.Zunächst betraten wir eine Werkstatt, die sich mit der Herstellung allerlei Tonfiguren, Gefäße und deren Lasuren beschäftigte, hier vor allem etwas dickbauchige Vasen, wie wir zunächst dachten. Optisch interessant und in der Farbwahl durchaus auch unseren Geschmack treffend, kamen wir schnell mit der Künstlerin ins Gespräch, hier vor allem aufgrund ihrer „Vasen mit Deckel“. Die Erklärung ihrerseits war dann entsprechend simpel und klar: Urnen für die Asche von Verstorbenen. Noch dazu in vielfältigen Formen und Farben, jeweils Unikate, so dass es sicherlich für jeden Geschmack etwas gibt.

Tierfiguren und Tonarbeiten in der Werkstatt Kreatief Pakhuis

Wir waren fasziniert, allein der Gedanke der Erinnerung an einen geliebten Menschen in einem speziell dafür geschaffenen Gefäß, das sich der Verstorbene zu Lebzeiten sogar selbst aussuchen kann, so eine der Anmerkungen der Künstlerin.

Gleich nebenan sollte die Faszination noch vertieft werden, denn wir trafen mit Jarl Cotterink zusammen, der allerlei Tiermotive aus alten Stoffen fertigt und dann entsprechend bemalt.

Zunächst auch hier nur der Gedanke der Weiterverwertung interessant, dass sich anschließende Gespräch sollte dann allerdings weitere Details bringen, auf die man beim bloßen Anblick nicht gleich kommt:

Jarl fertigt seine Kunstwerke nach den Wünschen seiner Kunden hinsichtlich der Tiere, die den Charakter des späteren Eigentümers zumindest teilweise treffen soll.

Hierzu verwendet er u.a. ausgemusterte Klamotten des Kunden wie beispielsweise abgetragene Jeans oder T-Shirts, die nach Fertigstellung des jeweiligen Tiercharakters sogar noch sichtbar bleiben.

Wer also seine alte Jeans als Basismaterial eines Tieres / Charakters im Wohnzimmer hängen haben möchte, ist bei Jarl genau richtig.

Begonnen hat alles mit der Geburt seines Sohnes Joris im Jahr 2002. Eine erfolgreiche Operation des neugeborenen Sohnes Joris veranlasste Jarl, einen ersten afrikanischen Elefanten über das Kinderbett zu machen ... Dieser Elefant sollte ihm nach diesem „Fehlstart“ etwas mehr Selbstvertrauen und Kraft geben.

Im Kreatief Pakhuis entstehen die Ideen

Bei Joris hat es gut geklappt und die Herstellung des Elefanten war der erste Schritt einer neuen Leidenschaft!

Jarl gab daraufhin seinen festen Job im Bereich Personalmanagement auf, engagiere sich aber weiterhin mit Leidenschaft als Coach und Mentor und an seinem Arbeitsplatz im Kreatief Pakhuis entstehen die Ideen und Gedanken zu neuen künstlerischen Perspektiven um Fortschritte in seiner Kunst zu machen.

So sind zahlreiche Figuren aus der Tierwelt entstanden, nicht zuletzt aufgrund seiner Faszination für die Natur und die Tierwelt und seinem Interesse an menschlichem Verhalten.

„Eine Reihe von Aufträgen und Verkäufen an den Architekten / Designer „Piet Boon“ gaben mir das Selbstvertrauen, die Kreation meiner „Tiere mit Charakter“ weiterzuentwickeln.

Immer mehr meiner Tiere erobern die Welt von meinem Atelier im Kreatief Pakhuis in Zaandijk aus. Mein Atelier ist jederzeit für Besucher geöffnet und es ist wunderbar, sich mit Interessenten über ein individuelles Tierobjekt auszutauschen.

Die Geschichte des anderen in einem Tier wieder aufleben zu lassen, verleiht ihm eine zusätzliche Bedeutung! Auch die Verarbeitung eines Kleidungsstücks einer verstorbenen Person / Partners in einem tierischen Gegenstand meiner Hand ist eine Möglichkeit. Das schafft eine schöne bleibende Erinnerung“, so sagt Jarl.

Jarl Cottering als Lauftrainer für Natural Running:

Das Studium der Tierwelt öffnete mir auch den Blick für die natürlichen Bewegungsabläufe. Als Lauftrainer habe ich dadurch wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Mittlerweile habe ich auch die Laufkunst nach den Prinzipien des „Natural Running“ in mein Training integriert mit dem Ziel, den Menschen lange und verletzungsfreie Freude am Laufen zu ermöglichen.

Wenn Sie, liebe Leser, an den Kunstwerken Jarl Cotterings oder an seiner Laufmethodik interessiert sind, können Sie ihn gerne kontaktieren:

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