Schweinfurt - Kalkstein für Turm am Höpperle gesucht!
- Geschrieben von Portal Editor
Im Juli hatten wir über die Planungen zur Wiedererrichtung eines der Türme der alten Stadtmaueranlage in Schweinfurt berichtet.
Jetzt zeichnet sich nicht nur die Genehmigung des Projekts durch die Baubehörden ab, sondern auch die Projektübernahme der Bauträgerschaft durch die Stadt Schweinfurt selbst scheint zu klappen.
Dies waren die Voraussetzungen zur Umsetzung des Projekt "Stadtmauerturm am Höpperle", für das bereits ein hohes Spendenaufkommen aus der lokalen Bevölkerung zugesagt ist und dessen Umsetzung durch eine große Zahl von Handwerksbetrieben unterschiedlicher Gewerke zugesichert ist.
Vielleicht mit Ihrer Hilfe und Unterstützung?
Somit wenden wir uns an Sie, liebe Leser des Alaturka Journals: Wissen Sie von einem Lager / Abbruch eines Kalksteinmauerwerks, das zum Wiederaufbau des Turms am Höpperle in Schweinfurt verwendet werden könnte?
Sollte Sie über ein hierzu Informationen liefern können, würden wir uns freuen, wenn wir vermitteln könnten. Bitte kontaktieren Sie uns über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Vielen Dank
Was ist Kalkstein denn überhaupt?
Kalkstein ist ein äußerst variables Gestein; das betrifft sowohl seine Entstehung als auch seine Eigenschaften, das Aussehen und die wirtschaftliche Verwendbarkeit. Es gibt daher innerhalb der Geologie eine eigene Fachrichtung, die Karbonatsedimentologie, die sich ausschließlich mit der Entstehung und den Eigenschaften der verschiedenen Kalksteintypen befasst. Kalksteine können innerhalb der Sedimentgesteine mehreren Typen angehören. Der überwiegende Teil der Kalksteine ist aber biogenen Ursprungs, das heißt er wurde von Lebewesen gebildet und abgelagert. Kalkstein kann aber auch durch chemische Prozesse (die wiederum von Lebewesen beeinflusst werden können) aus dem Wasser ausgefällt werden (wie im Haushalt oftmals sichtbar). Weiterhin kann ein Gestein, welches aus Calciumcarbonat besteht (Kalkstein oder Marmor), abgetragen, transportiert und an anderer Stelle als klastisches Sediment wieder abgelagert werden.
Große Kalksteinvorkommen befinden sich in Mitteleuropa im mittleren und südlichen Teil Deutschlands, dort vor allem Kalksteine aus dem Muschelkalk und dem oberen Jura. Weiterhin sind Kalksteine auch als eiszeitliches Geschiebe in Norddeutschland sehr häufig zu finden. Die Kalksteingeschiebe stammen dabei meist aus Süd- und Mittelschweden sowie aus dem mittleren und nördlichen Ostseebecken.
Mindestens seit der römischen Antike wird Kalkstein abgebaut. Zu einer der ältesten Abbaustätten für Kalkstein inDeutschland zählt der historische Kalksteinbruch Rüdersdorf in Brandenburg, der auf die Arbeit der Zisterzienser im 13. Jahrhundert zurückgeht. Kalksteine besitzen eine enorme wirtschaftliche Bedeutung als Rohstoff für die Bauindustrie und als Naturwerkstein.
Kalksteine besitzen in den meisten Fällen eine helle, graue bis graugelbe Farbe. Durch Beimengungen anderer Minerale (zum Beispiel von Eisenverbindungen) kommen aber auch kräftigere, vor allem rote Farben recht häufig vor. Bituminöse Kalksteine können auch dunkelgrau bis schwarz gefärbt sein. Chemisch ausgefällte Kalksteine oder von Mikroorganismen abgelagerte Kalksteine sind für gewöhnlich feinkörnig und dicht. Diese Kalke enthalten oft Poren und andere Hohlräume. Extrem große Hohlräume enthalten Süßwasserkalke, vor allem Travertin. Verwittert Kalkgestein im Untergrund, entstehen Höhlen. Im Zusammenspiel verschiedener Faktoren bilden sich Tropfsteinhöhlen wie die Erdmannshöhle in Hasel. Die Tropfsteine in diesen Höhlen wachsen als Kalksinter.
Für die Baustoffindustrie ist Kalkstein einer der wichtigsten Rohstoffe. Dafür wird er in Kalkwerken aufbereitet und zu Branntkalk umgesetzt. Oder er wird gemahlen und mit tonigen Materialien vermischt zu Zement gebrannt, welcher das Bindemittel für die Herstellung von Beton (Gemisch aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen wie Sand und Kies) darstellt. Sehr reine Kalksteine (Weißkalk) sind Rohstoff für die chemische Industrie oder werden zu Terrazzo weiterverarbeitet (Ulmer Weißkalk).
Poröse Kalksteine, vor allem die Fossilkalke, sind eines der wichtigsten Speichergesteine für Erdöl und Erdgas. Die reichsten Erdöllagerstätten der Erde auf der Arabischen Halbinsel befinden sich in Riffkalken, die im Jura und in der Kreidezeit entstanden sind. Deshalb dient Kalkstein als Indikator bei der Prospektion von Lagerstätten.
Bitte lesen Sie auch:
Vor 125 Jahren - DB erhält Konzession für Anatolische Eisenbahn