Die seit Jahrtausenden bestehende und sich entwickelte Musikkultur ist in der Türkei auch in unserer heutigen Zeit nach wie vor hochaktuell. Die heutige Form der türkischen Musik ist wesentlich geprägt von der osmanischen aber auch beeinflusst durch die persische und arabische Kultur.

Die Türkische Volksmusik in Anatolien weist sowohl in den Texten als auch in den Melodielinien regionale, ethnische und religiöse Unterschiede auf. Die klassische Musik hingegen wurde in der osmanischen Zeit im Hof gepflegt und hat in der Gestaltungsart Ähnlichkeiten mit der Europäischen Klassischen Musik.

Duo für Türkische Musik, Öykü Şensöz – Şeref Dalyanoğlu

Es gibt grundsätzliche Unterschiede zur europäischen Musik. Diese sind unter anderem die Unterteilung der Tonskala, die bis zu 1/9 ist und 53 Töne innerhalb einer Oktave beträgt. Somit ist rechnerisch eine Vielzahl von Tonleitern möglich, die sich im Gesamten „Makam“ nennt. Die Rhythmik ist vielmehr als nur 3/4 und 4/4. Ungeraden wie 5/8, 7/8 oder 9/8 werden sehr häufig eingesetzt. Die andersartige Melodielinien und Verzierungen lassen die Musik in den Ohren der westlichen Zuhörer oftmals als „falsch“ klingen. Nach einigem Hören vergeht jedoch dieser Eindruck und wenn sie es zulassen, dann erwartet sie eine Welt von Wüsten, Karawanen und wohl duftenden Rosengärten, usw.

Das Duo für Türkische Musik, Öykü Şensöz – Şeref Dalyanoğlu, hat sich auf diese Musikgattung spezialisiert und sie gehören mittlerweile zu den besten türkischen Musikern, die in Deutschland leben. Das Konzert wird begleitet mit kurzen Erläuterungen zum Inhalt der Lieder und Beschreibungen der Instrumente. Dargeboten werden Beispiele von Liedern und Instrumentalwerken aus der Türkischen Klassischen Musik sowie Volkslieder aus einigen Regionen der Türkei.

Beispiele aus der islamischen Musik

Ihre musikalische Ausbildung im Fach Operngesang erhielt Öykü Sensöz in Istanbul mit anschließendem Masterabschlüssen in Salzburg und Nürnberg. Aufgrund ihres Geburtsort Istanbul und ihre Musik liebende Familie kam sie bereits in jungen Jahren auch mit der türkischen Musik in Berührung. Somit hatte sie die Grundlage, die west‐östliche Musikkultur zu verbinden.

Seref Dalyanoglu begann mit der Musik zunächst als Autodidakt und später mit der Ausbildung an der Universität in Istanbul (I.T.Ü.) bei Serhan Aytan. Der Ud--‐Virtuose ist ein gefragter Musiker, Impulsgeber, Brückenbauer und Berater für viele interkulturelle Projekte, wo er sich inzwischen zu Hause fühlt. Das Duo vermittelt in ihren Konzerten die wunderbare Welt der türkischen Musik, angefangen aus der Sarai bis zu den entlegensten Orten der anatolischen Steppen, Beispiele aus der islamischen Musik bis hin zur modernen klassischen Musik und schließlich die türkischen Tangos.

Die Besetzung, die auch während des 1. Deutsch-Türkischen Literatur und Begegnungsfestivals in Regensburg vertreten sein wird:
Öykü Şensöz – Gesang
Şeref Dalyanoğlu – Ud, Tanbur, Saz (Kurzhals – und Langhalslauten) und Perkussion

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