Musikalisches Erlebnis in der Galerie Rothamel in Erfurt
- Geschrieben von Portal Editor
Der außergewöhnliche Ort und der außergewöhnlicher Hintergrund (siehe Hintergrund Bild von Hiroyuki Masuyama) für ein musikalisches Event hatten auch für unser Interesse gesorgt, einem Piano / Cello Konzert von Margarita Mikhnievych (Piano) und Peter Sarkar (Cello) in der Galerie Rothamel in Erfurt.
Trifft man Liebhaber klassischer Musik sonst eher in den Konzert- und Musikhallen war schon der Veranstaltungsort der Galerie Rothamel zumindest besonders, war hier insbesondere die Auswahl der Musikstücke und die der interpretierenden Künstler von besonderer Bedeutung:
1. P. Tschaikowski, "Meditation" Op. 72 No. 5 (Klavier)
2. J. Stutschewsky, "Schir Jehudi" sowie ein Stück nach einer alten jüdischen Volksmelodie "Eli, Eli, lama asawthanu" (Klavier, Cello)
3. S. Rachmaninow, Präludium gis-moll op. 32 Nr. 12 (Klavier)
4. L. Janáček, "Märchen" (Klavier, Cello)
5. F. Chopin, Scherzo Nr. 2 B-Moll op. 31 (Klavier)
6. M. Skoryk, "Melodie" (Klaivier, Cello)
Galerie Rothamel - ein Ort für Kunst mit Vergangenheit und Zukunft
Professionelle Galeriearbeit umfasst kunsthistorische, publizistische und kunstmarktbezogene Aspekte. Wir geben zahlreiche Kataloge mit renommierten Verlagen heraus, kooperieren regelmäßig mit deutschen und europäischen Museen und stellen auf internationalen Kunstmessen aus. Ziel ist es, unsere Künstler nachhaltig zu etablieren.
Das Erfurter Stammhaus befindet sich in der Kleinen Arche 1A, im Gebäude einer ehemaligen Druckerei, wo bis 1933 die radikaldemokratische „Weltbühne" hergestellt wurde. Zur Kunsthalle sind es drei Minuten zu Fuß, Angermuseum und Krönbacken befinden sich nur wenig weiter entfernt.
Raum und Zeit stehen im Fokus der Kunst von Hiroyuki Masuyama. Er verdichtet sie zu sinnlichen Kompositionen, die mit der Wahrnehmung des Betrachters spielen.
Seine Serie „Flowers“ zeigt Blumenwiesen, auf denen alle Vegetationsperioden zugleich herrschen. Sie evoziert ein faszinierendes Panorama der Jahreszeiten, des Wachstums und des Lebens.
Peter Sarkar – Musikwissenschaftler und Cellist
Der 1990 gegründete gemeinnützige Verein „musica Reanimata“ möchte die Werke von NS-verfolgten Komponisten und Komponistinnen in das öffentliche Musikleben integrieren. Er veranstaltet Gesprächskonzerte in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk und dem Konzerthaus Berlin sowie wissenschaftliche Konferenzen. Forschungsergebnisse werden in einer eigenen Buchreihe und einer Zeitschrift publiziert. Und als ihr Geschäftsführer und Cellist ist Peter Sarkar ein würdiger Repräsentant:
"Unser Kulturwille war unserem Lebenswillen adäquat", erklärte der Komponist Viktor Ullmann, der 1942 ins Nazi-"Vorzeigelager" Theresienstadt kam. 1944 wurde er mit weiteren Künstlern wie Pavel Haas, Gideon Klein und Hans Krasa nach Auschwitz deportiert und ermordet - und geriet wie die anderen in Vergessenheit.
Und mit der Pianistin Margarita Mikhnievych war auch in der Präsentation der Musikstücke am Piano gleich noch der Bezug zur momentan in Europa bedrückenden Kriegssituation geschaffen denn sie stammt als Kriegs-Flüchtling aus der Ukraine.
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