Tirana - Hauptstadt im Wandel zur Moderne
- Geschrieben von Portal Editor
Tirana, die Hauptstadt Albaniens, liegt am Westfuß des Bergs Dajti am Übergang von der Küstenebene in eine hügelige Landschaft in Mittelalbanien. Bis zur Küste der Adria bei der Hafenstadt Durrës sind es nur etwa 30 Kilometer Luftlinie.
Und während Durrës auf eine imposante Historie und große Bedeutung schon zur Zeit der Römer zurück blicken kann, ist Tirana erst im letzten Jahrhundert zur heutigen Bedeutung als Hauptstadt Albaniens erwachsen. Und wie schnell sich dieser Wandeln noch immer vollzieht, konnten wir beim Durchfahren der Stadt mehrfach erleben. In faszinierender Erinnerung ist auch noch die Begeisterung Hunderttausender von Fußballfans auf den Straßen und Plätzen, als im letzten Jahr erstmals die Teilnahme an der Europameisterschaft gelang.
Grünflächen und Seen im Stadtbild Tiranas
Nach Nordwesten öffnet sich eine etwa 40 Kilometer lange Ebene bis zur Meeresküste.
Am nördlichen Stadtrand verläuft der gleichnamige Fluss Tirana, einer der Oberläufe des Flusses Ishëm.
Einige Kilometer südlich fließt der Erzen an Tirana vorbei. Das Stadtzentrum wird vom Flüsschen Lana durchquert, das am Dajti entspringt.
Die Umgebung der Hauptstadt ist von vielen kleinen, teils künstlichen Seen geprägt, Freizeitflächen für Bewohner und Besucher.
Der See hat eine Fläche von 55 Hektar und wird zurzeit an seinem Südufer von neuen Siedlungen überbaut. Weitere Seen beziehungsweise Reservoirs sind der Farka-See östlich des Großen Parks, der Paskuqan-See zwischen Tirana und dem Vorort Kamza und der Kashar-See nordwestlich der Stadt beim gleichnamigen Ort an der Autobahn Tirana – Durrës.
Gerade hier haben sich etliche Firmen neu angesiedelt.
Tirana wird zur Hauptstadt entwickelt
Darauf wurde aus einem Ort mit wenigen tausend Einwohnern schnell die größte und bedeutendste Stadt des Landes.
Der damalige König Zogu ließ sich hier seinen Palast erbauen und mit italienischer Hilfe wurden Ministerien und eine Prachtstraße angelegt. Durch städtebauliche Maßnahmen entstanden erste moderne Strukturen, unter anderem der nach dem albanischen Fürsten und Volkshelden Skanderbeg benannte Zentralplatz.
Envar Hoxha rief Unabhängigkeit aus
Die Stadt wurde nach einem schweren, mehrere Tage dauernden Kampf zwischen den Partisanen und der Wehrmacht, bei dem zahlreiche historische Gebäude zerstört wurden, am 17. November 1944 wurde Tirana von der Besatzung befreit.
Wenige Tage später, am 29. November 1944, rief Hoxha in Tirana die Unabhängigkeit Albaniens aus.
Kommunistische Herrschaft in Tirana
Daneben setzte die kommunistische Führung auch den kulturellen Ausbau der Hauptstadt fort und errichtete zahlreiche Bildungseinrichtungen und Kulturzentren wie das Opernhaus, mehrere Museen, das Filmstudio und einige Theater. Die Universität Tirana wurde im Jahr 1956 gegründet. Um das Zentrum der Stadt neu gestalten zu können, wurden in den 60er- und 80er-Jahren allerdings auch zahlreiche historische Gebäude zerstört.
Demonstranten stürzten Statue von Envar Hoxha
Nach der Demokratisierung änderte sich das Stadtbild schnell. Überall wurden illegal Gebäude errichtet, vor allem Richtung Nordwesten. Viele Bewohner der Landregionen ließen sich am Stadtrand nieder. Im Stadtzentrum dagegen entstanden Läden, Cafés und Restaurants. Ab 1999 wurden die illegalen Bauten im Stadtzentrum abgerissen und die Grünanlagen wiederhergestellt.
Wirtschaftlicher Aufschwung mit Stadt- und Ordnungsplan
Im 21. Jahrhundert erlebte Tirana einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zahlreiche moderne Hochhäuser sind entstanden. Der Großteil der Straßen wurde neu asphaltiert und beschriftet. Viele Bäume wurden gepflanzt und Parks eingerichtet. Ein Stadt- und Ordnungsplan wurde fertig gestellt. Ein Kanalisationsprojekt wird von einer japanischen Firma verwirklicht und große Teile der Stadt wurden gesäubert. Internationale Firmen und Läden eröffneten Niederlassungen. Der öffentliche Verkehr wurde teilweise ausgebaut und neue Stadtbusse sind erworben worden. Auch ein Adressensystem wurde realisiert.
Museen und Galerien prägen das moderne Bild Tiranas
Konnten wir Ihr Interesse zumindest ein wenig wecken?
Tirana ist zu einer weltoffenen, interessanten Stadt geworden, Gastfreundschaft wird hier, wie in vielen südlichen Ländern als hohes Gut angesehen und praktiziert. Auch mit der eigenen Vergangenheit wird offen umgegangen, so gibt es etwa einen Rundgang entlang der verbliebenen Überreste der kommunistischen Diktatur Enver Hoxhas. Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten.
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