Aquädukt - römisches Wasserleitungssystem
Aquädukt (Aquaedukt) sinngemäß aus dem lateinischen übersetzt bedeutet Wasserleitung (von aqua = Wasser + ductus = Führung, Leitung; wörtlich übersetzt also „Wasserführung“).
Am bekanntesten sind die Aquädukte (Aquaedukt) der Römer, da sie oft auf gewölbten Brückenbögen geführt wurden und zu den bedeutendsten Bauwerken der Antike gehören. Die Leitungen der Römer bestanden aus Holz, Blei oder Leder, meist waren es jedoch Steinkanäle. Die in die einzelnen Häuser führenden Leitungen waren, wie Ausgrabungen in Pompeji ergaben, gewöhnlich aus Blei. Einige Aquädukte hatten mehrere Stockwerke und in jedem floss Wasser einer anderen Quelle. Da das Wasser stetig im Fluss gehalten werden musste, wurden die Aquädukte so gebaut, dass sie ein stetiges, leichtes Gefälle aufwiesen. Dies wurde durch frühere Architekten genauestens geplant. So betrug das Gefälle nach Vitruvius mindestens 0,5%.
Der Beginn des Aquädukts ist das Quellhaus, das Ende des Laufes bezeichnet das Reservoir, von wo aus das Wasser in die Bäder, Gärten etc. geleitet wird. Besondere Beamte waren für die Regelung der Wasserzuteilung zuständig, die durch strenge Gesetze den Schutz der Anlagen gewährleisteten. Im Gegensatz zu den größeren Überlandleitungen mit Freispiegelgefälle verwendete man in der Stadt häufig Druckleitungen und schaltete im Bedarfsfalle „Wassertürme“ dazwischen. Die Druckleitungen bestanden aus Blei- oder Tonrohren. Die Bleirohre wurden industriell aus in der Breite genormten, gegossenen Bleiplatten gefertigt. Durch das Zusammenbiegen und Verlöten erhielten die Rohre einen etwa birnenförmigen Querschnitt. Für die Rohrherstellung wurden aber auch noch andere Baustoffe wie Holz, Stein und sogar „Fertigbeton“ eingesetzt.
Aquädukte in Italien und den römischen Provinzen
Von Aquädukten in den römischen Provinzen sind weit verbreitet noch Reste vorhanden, so die Römersteine in Zahlbach bei Mainz, dem so genannten Römerkanal aus der Eifel nach Köln, die Wasserleitung zur Colonia Ulpia Traiana bei Xanten, nach Metz, nach Nîmes in Frankreich (Pont du Gard), nach Segovia, Tarraco und Mérida in Spanien, sowie nach Pergamon, Phaselis, Side und Aspendos in der Türkei.
Der philhellenische Kaiser Hadrian ließ 125 auf dem Peloponnes ein Aquädukt vom Stymphalischen See bis Akrokorinth bauen. Es war bis ca. 1800 in Betrieb. Die ersten ca. 5 km sind seit einer Restauration um 1885 erneut in Betrieb.
Hervorzuheben ist noch das vom Ostgotenkönig Theoderich um 500 zwischen zwei steilen Abhängen erbaute Aquädukt bei Spoleto in der italienischen Provinz Umbrien. Das Aquädukt mit 89 m Höhe wurde aus zwei Etagen mit 10 unteren Öffnungen von je 21, 4 m Spannweite und 30 oberen Bogen errichtet, welche eine Rinne tragen, worin das Wasser über den Wildbach Mareggia nach Spoleto geleitet wird.