Wildes Alpenveilchen - die Pflanze hat viele Geheimnisse
- Geschrieben von Portal Editor
Unsere Wanderungen und Erkundungen durch die Natur im Rahmen unserer Projektarbeit lassen uns verständlicherweise immer wieder auf eigentlich Bekanntes stoßen, so zumindest dachten wir zunächst, das sich dann aber doch als wenig bekannt herausstellt.
So erging es uns auch mit dem bekannten Alpenveilchen, den meisten von Ihnen, liebe Leser, als Zimmerpflanze sicherlich gut bekannt. Wussten Sie beispielsweise, dass das Alpenveilchen in der Volksheilkunde als Heilpflanze bekannt ist und aufgrund ihrer Wuchsform und der Eindeutschung des botanischen Namens im Volksmund auch unter folgenden Namen bekannt ist:
- Wildes Alpenveilchen
- Zyklame
- Saubrot
- Erdbrot oder Erdscheibe
In der Volksheilkunde der Alpen, auch auf dem Balkan, wurde das Alpenveilchen über viele Jahrhunderte als traditionelle Heilpflanze eingesetzt, in der modernen Heilpflanzenkunde hingegen kennt man es kaum. Da die Pflanze giftig ist, sollte man sie auch nur sehr vorsichtig anwenden und - wenn überhaupt - nur äußerlich oder in homöopathischen Dosen nutzen. Heute findet das Alpenveilchen kaum noch Verwendung und wird nur in Fertigpräparaten oder in der Homöopathie angewendet. Die Gift- und Heilpflanze wirkt bei äußerer Anwendung schmerzlindernd. Sie hilft aber auch bei Gicht sowie Rheuma und kann stark verdünnt bei Verstopfung helfen. Die Gift- und Heilpflanze wirkt:
- schmerzstillend und
- abführend
Das Europäische Alpenveilchen ist stark giftig! Schon 0,3 Gramm der Knolle wirken giftig und höhere Dosen können tödlich sein.
Auch in der Homöopathie wird die klein geschnittene Knolle des Alpenveilchens in starker Verdünnung als allgemeines Schmerzmittel verwendet. Es hilft aber auch bei Beschwerden wie dem premenstruellen Syndrom und zyklusbedingten Brustschmerzen.
Innerliche Anwendung (nur als homöopathisches Mittel):
- Verstopfung Schmerzen
- Gicht rheumatische Beschwerden
- Rheuma
- Kopfschmerzen
- Regelschmerzen
- premenstruelles Syndrom
- zyklusbedingte Brustschmerzen
Das Europäische Alpenveilchen stammt ursprünglich aus den Süd- und Ostalpen sowie dem Balkan. Es gedeiht dort auf kalkhaltigen Böden in Mischwäldern und schattigen Lagen. Während es in Österreich häufig bis zerstreut in allen Bundesländern vorkommt, findet man es in Deutschland nur in Bayern wild. Hier ist es sogar geschützt. Das Europäische Alpenveilchen ist die einzige Art der Gattung der Alpenveilchen, die tatsächlich in den Alpen wächst. Die anderen 22 Arten wachsen eher im Mittelmeerraum und in Kleinasien.
Gelegentlich findet das Europäische Alpenveilchen als Zierpflanze in Steingärten und an Rändern von Gehölzen Verwendung. Dort liebt es kalkhaltige Böden und halbschattige Standorte.
Charakteristisch und interessant sind an dem hübschen Blümchen aber nicht nur die schön gemusterten Blätter und die leuchtenden, nach oben wachsenden Blüten, sondern auch die Kapselfrüchte. Diese werden mit zunehmender Reife direkt durch den Stiel in die Erde versenkt, indem er sich immer mehr einkrümmt und weiter wächst. Sind die Kapseln in der Erde, öffnen sie sich und sorgen somit für ihre Ausbreitung. Man findet deshalb häufig kleinere Ansammlungen von Alpenveilchen, die sich flächenmäßig ausbreiten.
Bleiben Sie gespannt und gehen Sie selbst mit offenen Augen durch die wunderbare Natur., solang das noch möglich ist.
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