Die rote Blütenpracht der Zierquitte im Park
- Geschrieben von Portal Editor
Auch in diesem Jahr war der April, trotz Pandemie mit all seinen Beschränkungen, ein Monat der uns mit unerwartet viel Sonnenschein und leider zu wenig Regen bedacht hat.
So fiel uns denn bei einem Spaziergang durch einen Park auch ein grüner Strauch mit seinen leuchtendroten Blüten auf, die überwiegen im Strauchinnern verborgen platziert, manchmal von den Blättern fast abgeschirmt erschienen – die Zierquitten stehen in voller Blüte.
Ursprünglich stammt die Zierquitte aus dem fernen Osten in Asien. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts brachte man Zierquitten als attraktiv, blühenden Zierstrauch für die hoheitlichen Prachtgärten nach Europa, da sie im Frühling ihre herrliche Blütenpracht entfalten und im Herbst sogar leuchtend gelbe Früchte hervorbringen. Vielfach werden Zierquitten mit den echten Quitten verwechselt. Bei beiden handelt es sich zwar um nahe Verwandte, aber dennoch unterschiedliche Pflanzenarten. Zierquitten wachsen als Strauch oder Heckenpflanzen heute in vielen Parks und Gärten, während die echte Quitte meist als kleiner Baum kultiviert wird. Die Zierquitte ist daher auch als Scheinquitte bekannt und ist keine Zierform der großen Quitte, die wir als Tafelobst verwenden. Anders als der Name des beliebten Zierstrauches vermuten lässt, sind die aromatisch duftenden Früchte der Zierquitte ebenfalls essbar und können als Wildobst vielseitig verwendet werden.
Quittenfrüchte – ein Wildobst mit viel Aroma
Das beste Aroma entfalten Zierquitten, wenn sie schon etwas Frost abbekommen haben. Allerdings müssen die Früchte nach dem ersten Frost auch gleich geerntet und möglichst schnell aufgebraucht werden. Wer Zierquitten als Vorrat lagern möchte, sollte sie hingegen kurz vor dem ersten Herbstfrost ernten, damit sie später keine braunen Flecken bilden. An einem kühlen und trockenen Ort gelagert, sind die Zierquitten mehrere Wochen und im Idealfall sogar über Monate haltbar.
Die Früchte ergeben nach den ersten Herbstfrösten ein gut schmeckendes Gelee. Sie können ebenso vielfältig wie die großen Quitten verwertet werden. Die Früchte der Zierquitten enthalten nur wenig Zucker und viel Pektin, daher können sie auch als Gelierhilfe (weniger Gelierzucker) eingesetzt werden und sie wirken sogar gegen Durchfall. Der saure Saft kann als Ersatz für Zitronensaft dienen.
Am bekanntesten unter den insgesamt fünf Zierquittenarten ist die Japanische Zierquitte und die Chinesische Zierquitte. Aus diesen beiden Arten entstanden später zahlreiche Hybridsorten, die heute in städtischen Grünanlagen und Gärten relativ weit verbreitet sind.
Zierquitten-Gelee und Marmelade
Quittenbrot oder Quittenkonfekt aus Zierquitte
Zierquitten-Likör und Saft
Leider sind das Vorhandensein und die Verwendbarkeit der Früchte insgesamt vielen Menschen heute nicht mehr bekannt, so gehen sie meist achtlos durch ihre Umgebung. Dabei könnten gerade die Früchte erheblich zur eigenen Vielfalt im Verzehr beitragen. Noch dazu kostenlos. Und damit sind nicht nur die Zierquitten angesprochen, auch Himbeeren und Brombeeren, ja sogar Äpfel und Birnen, die noch immer vielfältig an den Landstraßen in erstaunenswerter Blüte stehen, ihr Obst produzieren, was dann im Herbst oftmals achtlos in den Straßengräben verschimmelt. Eine merkwürdige Welt, die wir uns da geschaffen haben.
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