Salz – das weiße Gold der Menschheit
Mit dem Übergang der Menschen vom Sammler und Jäger zum Getreide- und Gemüseanbau war auch ein Problem in der Ernährung sehr eng verknüpft.
Der körperliche Bedarf an Salzen und Mineralien bislang durch die verschiedenen tierischen Produkte, von der sich die Sammler und Jäger bislang hauptsächlich ernährten, auf einfache Art und Weise gedeckt werden, wurde das Thema Salzmangel mit dem Wechsel zum Getreide- und Gemüseanbau sehr akut. Pflanzliche Lebensmittel sind in der Regel recht arm an Natrium und anderen Mineralien, was bei den Menschen schnell zu Mangelerscheinungen und damit zu Krankheiten führt, von den geschmacklicher Verbesserung der Speisen einmal abgesehen. Auf diese Art und Weise wurde Salz sehr schnell zu einem begehrten Produkt, das auch über große Entfernungen gehandelt wurde. Aus der Geschichte hören wir gar von Salzstraßen, an denen entlang die Routen des Handels verliefen.
Natürliche Salzflächen in flachen Becken
Übrig blieb eine feine Salzschicht, die je nach Konzentration des Salzgehalts unterschiedlich mächtig sein konnte. Ob das Anlegen der Dämme überhaupt eine menschliche „Erfindung“ ist oder man eher per Zufall auf natürliche Salzflächen in flachen Becken gestoßen war, wird wohl kaum noch geklärt werden können.
Tuz Gölü hat eine Länge von über 80 Kilometern
Der Tuz Gölü hat eine Länge von über 80 Kilometern mit einer durchschnittlichen Breite von über 50 Kilometern, damit eine Fläche doppelt so groß wie der Bodensee. Allerdings beträgt seine Tiefe selbst nach der Schneeschmelze im Frühjahr nur 30 Zentimeter. Lediglich ein kleiner, etwa 15 Kilometer langer und 7 Kilometer breiter Streifen zeigt eine Wassertiefe von bis zu 1,50 Meter.
Bis zu 8 Zentimeter starke Salzkruste
Dieser jährlich wiederkehrende Prozess war wohl eines der Anschauungsmodelle für die Menschen, es der Natur gleich zu tun. Zumindest hatte der Mensch schnell gelernt, dass man den Salzertrag steigern kann, wenn die zur Verdunstung angelegten Becken möglichst flach gestaltet, so das sich daraus die sogenannten Salzgärten entwickeln ließen, die man noch heute an den Seen oder am Meer vorfindet.
In „Salzfabriken“ wird dann das Salz gereinigt
Noch heute wird aus den trocken gefallenen Teilen des Sees das Salz gewonnen, allerdings seit Jahrzehnten per technischen Gerät und Loren Bahn, die das Salz dann zu den großen Lagerhaufen transportiert. Schon aus der Ferne sind die Salzberge der ansonsten sehr flachen Region gut zu erkennen. In den sogenannten umliegenden „Salzfabriken“ wird dann das Salz gereinigt und zum Versand fertig verpackt.
Das erste Salzbergwerk der Menschheit bei Hallstadt
Mit dem weiteren Vortrieb in das Gestein waren dann auch Stützkonstruktionen aus Holz notwendig, um die Stollen abzusichern. Da Hallstatt noch dazu weit ab von den damaligen Zentren lag, musste die gesamte Logistik der Ver- und Entsorgung der Arbeiter und des Baumaterials geleistet werden. Entsprechend schwierig gestaltete sich auch der Abtransport des abgebauten Salzes.
Mit großen Siedepfannen wurde das Quellwasser verdampft
Woher aber kommen diese Ansammlungen von teilweise so mächtigen Salzlagern, die heute noch unter Tage abgebaut werden? Steinsalzlager sind oftmals mehrere Millionen Jahre alt. Riesige Lagerstätten in Deutschlandgibt es im Bereich des Neckars und oder im Bergischen Land. Auch in den USA, Kanada und Russland findet man riesige Salzlager.
Verdunstungsprozesse des H2O sehr schnell große Ablagerungen des Salzes
So gab es über großen Teilen Europas ein riesiges Meer. Trockene und heiße Zeitepochen führten zum Verdunsten des Wassers und damit zum Absinken des Meeresspiegels. Dieses Phänomen galt natürlich besonders für die vom Meer abgetrennten Meeresarme, die nicht mehr über Frischwasserzulauf verfügten. Hier setzen die Verdunstungsprozesse des H2O sehr schnell große Ablagerungen des Salzes frei.
Steinsalz und auch weitere Edelsalze ablagern
Die heute teilweise aufgefundenen Salzlager weisen aber teilweise noch weitaus mächtigere Schichtstärken auf. So gibt es in der norddeutschen Tiefebene unterirdische Salzstöcke, die Schichten von über 1.000 Meter Stärke aufweisen. Hinsichtlich der Entstehung dieser so mächtigen Salzablagerungen sind sich Wissenschaftler bislang noch nicht einig, ob dies allein durch Verdunstung möglich war.
Salz in so mächtigen Schichten ablagern
Wenn beispielsweise in Meeresarmen, die nicht vollständig vom Meer abgetrennt sind, weiterhin frisches Meerwasser hinzufließt, kann sich die Salzkonzentration langsam erhöhen.
Verdunsten kann über die Oberfläche ja nur reines Wasser. Wenn dann dieser Meeresarm irgendwann in der Erdgeschichte durch Hebung oder Senkung doch komplett von Frischwasser getrennt wurde, konnte sich auch Salz in so mächtigen Schichten ablagern.
Natürlich gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede
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