Orangen und Blutorangen – Vitamine im Winter
- Geschrieben von Portal Editor
Wer weiß sie nicht zu schätzen, die köstlichen Orangen, Früchte des Baumes, der ursprünglich aus China oder Südostasien stammt, wo sie einst aus einer Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse entstanden sind.
Die Orange lässt sich in Europa nicht vor dem 15. Jahrhundert nachweisen – im Gegensatz zur ähnlichen Bitterorange, die schon im Mittelalter auf dem Landweg bis nach Europa gekommen war.
Vasco da Gama berichtet bereits 1498 von guten Orangen
Orangen, nördlich der so genannten Speyerer Linie auch die Apfelsine genannt, die besonders in der feuchtkalten Jahreszeit so gern als zusätzlicher Lieferant wichtiger Vitamine genossen wird. Die Speyerer Linie, man möge uns den kleinen Exkurs verzeihen, auch als appel/apfel-Linie („Äppeläquator“ im Spessart) sowie als Main-Linie (die Isoglosse überschreitet bei Faulbach, Freudenberg (Baden) und Großheubach mehrfach den Main) bezeichnet, stellte lange Zeit in der modernen Germanistik jene Isoglosse innerhalb des westgermanischen Dialektkontinuums, die nach Georg Wenker und Ferdinand Wrede die oberdeutschen Dialekte von den mitteldeutschen trennte. Aber nun schnell zurück zur Frucht.
Die Farbe Orange ist also kein Reifemerkmal!
Da viele Verbraucher die grüne Farbe für ein Unreifemerkmal halten, werden die grünen Früchte in der Regel vor dem Verkauf entgrünt, indem sie Ethylengas ausgesetzt werden, welches das grüne Chlorophyll in der Schale zerstört. Dadurch bedingte Qualitätseinbußen werden der besseren Vermarktung halber hingenommen.
Die Blutorange ist eine besondere Orange.
Die Blutorange wird am Mittelmeer, vor allem auf Sizilien angebaut. So stammt die bekannte Sorte „Moro“ von den fruchtbaren Hängen des Vulkans Ätna im Südosten der Insel. Für die sattrote Farbe von Saft, Fruchtfleisch und je nach Sorte auch Schale braucht die Blutorange kalte Nächte und warme Tage. Wenn es tagsüber fünfzehn bis zwanzig Grad warm ist und die Temperaturen nachts auf zwei bis null Grad Celsius abfallen, bilden sich Anthocyane. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine zellschützende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Die Farbstoffe werden abgelagert und sorgen für das satte Rot.
Blutorangen werden meist pur gegessen oder zu Saft gepresst. Die Früchte schmecken auch gut in Obstsalat, Smoothies, Tartes, Obstkuchen, Sorbets und Desserts. Auch Pikantes wie Blattsalate, Suppen, Geflügel- und Fischgerichte bekommen mit den Zitrusfrüchten mehr Pfiff.
Darum sind Blutorangen die besseren Orangen
Blutorangen haben von Januar bis März Saison. Gerade am Jahresanfang ist die typische Färbung noch nicht immer vorhanden. Dann gab es noch nicht genügend warme Tage und kalte Nächte, so dass besonders die Tarocco aussieht, wie eine ganz normale Orange - nur etwas kleiner.
Blutorangen strotzen vor wichtigen Nährstoffen
Sie liefern nicht nur reichlich Vitamin C, sondern auch B-Vitamine und Folsäure sowie Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium. Bemerkenswert ist außerdem der ballaststoffreiche weiße Teil ihrer Schale, das sogenannte Mesokarp. Das sollte nicht sorgfältig abgepuhlt, sondern reichlich mitgegessen werden.
Blutorangen enthalten darüber hinaus noch die bereits erwähnten Anthocyane. Sie verleihen der Frucht ihre tiefrote Farbe und den besonders aromatischen Geschmack.
Anthocyane - wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe
Anthocyane haben eine antioxidative Wirkung, können also unsere Zellen vorm Altern und Krankwerden schützen - zumindest wohl ein bisschen. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und gefäßschützend.
Allerdings sind sie schlecht bioverfügbar. Das bedeutet, dass unser Körper nur etwa bis zu drei Prozent des Farbstoffes aufnehmen kann. Deshalb ist bis heute unklar, wie viel Gutes Anthocyane tatsächlich in unserem Organismus bewirken können, oder ob möglicherweise ein Zusammenspiel mit anderen Substanzen in den Früchten ihre Wirksamkeit verbessert. Fakt ist, die rötlich bis blau erscheinenden Anthocyane stecken in vielen Obst- und Gemüsesorten. Und wir sollten sie uns nicht entgehen lassen.
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