Ayran - das erfrischend, belebende Joghurtgetränk
Wohl jedem Reisenden durch die Türkeiund einiger Nachbarregionen wie dem Kaukasus ist diese fast als Nationalgetränk zu bezeichnende Erfrischung schon einmal begegnet:
Ayran. Und da die Geschmäcker Gott sei Dank höchst unterschiedlich sind, gibt es eine Vielzahl von regelrechten Fans und eine ebensolche Gruppe, die den Ayran konsequent ablehnen.
Dabei ist allein die Zubereitung schon so unterschiedlich, das der Geschmack sich gravierend verändern kann.
Grundsätzlich wird Ayran aus Joghurt von Kuh- oder Schafmilch mit Wasser verdünnt und einer Prise Salz gewürzt, hergestellt. Traditionell wird in den ländlichen Regionen dem ankommenden Gast ein Glas selbstgemachten Ayrans gereicht. Dazu verwendet die Hausfrau meist selbstgemachten Joghurt, der mit Wasser verdünnt, durchgequirlt wird. Das Mischungsverhältnis sollte dabei von 2:1 bis 1:1 betragen. Allein hier beginnt das Mögen oder Ablehnen. Häufig verwässert durch zu große Mengen an Wasser, schmeckt der Ayran dann zu stark wässrig und auch die Schaumbildung sieht unappetitlich aus. Abgeschmeckt mit einer Prise Salz und danach schaumig gerührt kann aber auch eine wahre Köstlichkeit daraus werden. Natürlich ist hier die Qualität des Joghurts maßgeblich am guten Geschmack beteiligt.
Die Ausgangsbasis vollfetten Joghurts mit stark säuernden Joghurtkulturen (Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bulgaricus) sind bei der Ayran Herstellung äußerst wichtig. So kann bei qualitativ hochwertigen Joghurts der Ayran sehr cremig und sahnig schmecken, selbst wenn er stark verdünnt ist. Manchmal wird zusätzlich etwas Zitrone beigemengt, was einen zusätzlichen säuerlichen Effekt bringt. Mancherorts werden auch Basilikum, Pfefferminze oder Zitronenmelisse hinzugefügt. Reine Geschmacksache, wie so oft im Leben.
Uns persönlich ist der cremig-sahnige Ayran am liebsten, der auch von einigen Herstellern fertig zubereitet in den Kühlregalen angeboten wird. Wenn Sie zu einem Essen im Restaurant geladen sind und einen Ayran bestellen, haben Sie häufig die Qual der Wahl: einen vorproduzierten Ayran im Plastikbecher eines namhaften Herstellers oder den selbst angefertigten „Ayran des Hauses“. Entscheiden Sie selbst, welche Variante Ihnen besser schmeckt.
Dabei ist der Ayran aufgrund seiner vielen Mineralien ein sehr gesundes Getränk, das nachweißlich sehr gut den Durst löschen kann. Nicht ohne Grund wird Ayran unter dem armenischen Namen Tan in Russland als Gesundheitsgetränk angeboten. Sogar Varianten mit Kohlensäure sind bekannt. Je nach Geschmacksausrichtung werden auch Tan´s mit Gurkensaft oder Dill angeboten, die dann mit schwarzem Pfeffer etwas aufgepeppt werden. Auch in vielen südasiatischen, orientalischen Ländern sind vergleichbare Getränke bekannt, sei es der Lassi in Indien und Pakistan, der Dugh im Iran, die es in salzigen als auch in süßen Varianten gibt. Vergleichbar zum Ayran ist auch eine Art Sauermilch, die unter dem Begriff Laban im Handel ist.
Uns ist als Reisende das erfrischende Ayran Getränk immer einen Versuch wert, so haben wir den bislang leckersten Ayran bei Silifke kennen gelernt, der in kleinen Kupferkännchen herrlich aufgeschäumt serviert wurde. Geschmacklich herrlich sahnig und cremig so das wir sofort nach der „besonderen“ Rezeptur gefragt haben: Das Geheimnis lag einzig in der Höhlenreifung des Joghurts, wie man uns mitteilte.