Nutzung der Honigbienen im Altertum
- Geschrieben von Portal Editor
Wandmalereien aus dem Ägypten der Pharaonen zeigen frühe Szenen der altertümlichen Bienenzucht und auch die Bibel ist voll von Erwähnungen der klebrig süßen Speise - müssen wir jetzt sagen, dem "Land von Milch und Honig"?
Es gibt sogar einen biblischen Rahmen, in dem die alten israelitischen und ägyptischen Überlieferungen Honig erwähnen: " Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Muss es denn ja also sein, so tut's und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und bringt dem Manne Geschenke hinab: ein wenig Balsam und Honig, Würze und Myrrhe, Datteln und Mandeln."(Genesis 43:11 Das 1. Buch Mose, auch Genesis genannt, ist das erste Buch des jüdischen Tanach wie auch des christlichen Alten Testaments und damit das erste Buch der verschiedenen Bibelkanons. Es beginnt mit Erzählungen von der Schöpfung der Welt und endet mit dem Aufenthalt der Söhne Jakobs in Ägypten).
Waren die Ägypter also die ersten zivilisierten, besser sesshaft gewordenen Menschen, die auf die Biene als Nahrungsquelle zurück griffen?
Im Juli 2010 hatten Forscher der Fachrichtungen Biologie und Archäologie von der Hebräischen Universität in Jerusalem von einem Beweispergament "industrieller" Bienenzucht im alten Israel berichtetet - worin von den Hebräern berichtet wird, die relativ gut gelaunte Bienen aus der Region der heutigen Türkei importiert hätten. Das Papier wurde während der Entdeckung gigantischer Industrie Bienenzucht Einrichtungen aus dem 10. oder frühen 9. Jahrhundert vor Christus von einem Team von Amichai Mazar bei einer Ausgrabung in Tel Rehov in Jesreel-Ebene entdeckt. Die mehr als 200 Bienenstöcke, die mehr als eine Million Bienen enthalten hatten, so schätzten die Archäologen - lebten innerhalb der alten Stadtgrenzen.
Es bedurfte großer internationaler Anstrengungen, die Bienen nicht als eine der Region zugehörigen Bienenarten zu identifizieren, denn es gab nur geringe Unterschiede obwohl die alten Bienenvölker innerhalb der Bienenstände äußerlich nicht den lokalen Bienenvölkern entsprachen, den iranischen, ägyptischen oder libanesischen Bienen. Morphologisch waren sie typisch für die Arten in Anatolien, eine Feststellung, die die Archäologen erstaunten. Sie fanden keinen Beweis dafür, dass der Bienen dieser Art in der Region zu Hause waren und kam zu dem Schluss, dass sie importiert worden waren.
Die Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass zu der Zeit die lokale "syrische" Biene sehr miese "Laune" gehabt haben soll, während die türkischen Bienen weniger aggressiv waren. Die türkischen Bienen sollen auch produktiver gewesen sein. Vielleicht ist das angenehmere Auftreten der anatolischen Bienen auch der Grund, warum die ersten Bienenzucht-Bauern im Süden der heutigen Türkei auch die ersten waren, die ihre Verwendung die Bienenprodukten zu industrialisieren versuchten. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde weitere Nachforschungen betrieben.
Wir wussten, so das Forscherteam, dass die frühzeitlichen Menschen Honig mochten. Unter den großen Sammlungen prähistorischen Felsmalereien im Osten Spaniens geht unverkennbar hervor, dass die Menschen Honig sammelten, lediglich die genaue Datierung der Technik ist noch fraglich. Einige der Felsmalereien sind mehr als 8000 Jahren alt, aber einige sind auch jüngeren Datums. Was also tun?
Ein Archäologenteam der University of Bristol hatte die Idee, Tonscherben auf Rückstände von Honig und Bienenwachs zu untersuchen. Schon wenig später entdeckten die Wissenschaftler die unverwechselbare chemische Fingerabdruck von Bienenwachs bei der Analyse der Chemikalien in Tonscherben, wobei mehr als 6.000 Tonscherben aus über 150 archäologischen Stätten in Europa untersucht wurden.
"Der offensichtlichste Grund für die Nutzung der Honigbienen würde der Honig sein, dies wäre einer der seltenen Süßstoff, den prähistorische Menschen nutzen konnten", sagte Dr. Mélanie Roffey-Salque, Co-Autor des Papiers. "Allerdings könnte Bienenwachs für verschiedene technologische Zwecke verwendet worden sein, so auch um poröse Keramikgefäße wasserdicht zu machen".
"Unsere Studie ist die erste, die eindeutige Beweise liefert, allein auf dem chemischen "Fingerabdruck "basierent, für die paläoökologische Verbreitung einer wirtschaftlich und kulturell wichtige Tierart", setzt Evershed fort: "Es zeigt, die weit verbreitete Nutzung der Honigbiene durch frühe Bauern und schiebt die Chronologie der Mensch-Honigbiene Beziehung wesentlich ins frühere Altertum".
Man hat bislang keine Beweise für die Verwendung von Bienenwachs an neolithischen Standorten über dem 57. Breitengrad im Norden gefunden. Es war wohl zu kalt für Honigbienen, um in dieser Region zu überleben. Währenddessen war es im biblischen Israel warm genug damit Bienen leben konnten - Bienen aus Anatolien, so scheint es, die bereits vor 8500 Jahren zur Honiggewinnung genutzt wurden.
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