Geschmackvoll - Geschichte der Kourambie Kekse
- Geschrieben von Portal Editor
Nach dem Überqueren der Grenze Türkei / Griechenland waren wir bei Alexandroupolis erneut in einen heftigen, aber auch sehr kurzen Regenschauer geraten, so dass das Wasser unter teilweise heftiger Nebelbildung auf dem warmen Asphalt schnell wieder verdampfte.
Während eines kurzen Stopps bettelte dieser bildschöne, zutrauliche Straßenhund um Nahrung, ein mitgebrachte Simit half weiter.
Einige der besten Momente während der Reisen durch die verschiedene Länder entstehen immer wieder bei der Entdeckung oder dem Erlernen unerwarteter Geschmäcker oder Menüs, von Rezepten oder anderen lokalen Spezialitäten, überwiegend mit oder durch Einheimische entdeckt. So hatten wir noch in der Türkei von ganz besonderen "Kourambiedes" Keksen aus Xanthi gehört, mit Puderzucker bestäubte Mandelkekse, die oft auch mit Vanille-Aromen versehen sind und die ein Muss auf jedem griechischen Tisch während der festlichen Jahreszeit sind, gleich, ob es Weihnachtszeit oder Ostern ist.
Also haben wir uns auf dem Weg nach Thessaloniki für einen Zwischenstopp in Xanthi entschieden, da nach einigen vorab Recherchen hier eine der Ursprünge der Kekse sein soll und damit nur hier die ursprünglichen Kourambiedes zu bekommen seien. Zumindest eine verfängliche Marketingstrategie. Später haben wir sogar gelernt, dass sich die Kekse von Region zu Region unterscheiden, ebenso wie die grundsätzlichen Rezepte selbst. Die weihnachtlichen Kourambiedes sind mit einer Gewürznelke geschmückt, die auf einigen Inseln in jedem Keks eingebettet sind, während auf der Insel Folegandros auf den Kykladen ein "Pseudo-Kourambie" (d.h. ein gefälschter Kourambie) mit Honig und viel Zimt hergestellt wird.
Nach unserer Erkundung zur kulinarischen Geschichte scheinen diese köstlichen Kekse ihren Ursprung im 7. Jahrhundert in Persien zu haben, kurz nachdem der Gebrauch von Zucker in der Region heimisch und täglich angewendet wurde. Das Wort Kourambie stammt aus dem iranischen und / oder aserbaidschanischen Wort "Qurabiya". Die Kekse wurden dann in Kleinasien verbreitet und der Name, von dem wir erstmals hörten, stammt von dem türkischen Wort "Kurabiye" ab, was ebenfalls ein süßes Mehl - Butter Gebäck ist.
Einige Bekannte argumentieren, dass die griechischen und türkischen Kourambieis sehr ähnlich sind, aber wie bereits erwähnt, unterscheiden sich bereits die Rezepte von Region zu Region schon innerhalb von Griechenland. Die "arabische" Art, Kourambiedes zu machen, umfasst Mandelmehl, Zucker, Eiweiß, Vanille, Margarine und Pistazien und die Kekse werden natürlich in der Regel mit Tee serviert. In Griechenland werden die Kourabiedes gewöhnlich mit aromatischem Kaffee serviert und ähneln manchmal einem leichten Buttergebäck, das ganze Mandeln, ein Spritzer Brandy, Metaxa natürlich, Vanille und Rosenwasser enthält.
Die so genannten Originale aus Xanthi sind so lecker, weil eine sehr cremige Butter in der Rezeptur verwendet wird und die Kekse dann einzeln in Papier ohne Rosenwasser verpackt werden, also waren sie trocken, vielleicht deshalb so lecker.
Eine weitere interessante Tatsache, von der wir gehört haben, ist, dass an der Wende des 20. Jahrhunderts der Konsum von Kourambie verboten wurde, vielleicht wegen des Zusammenbruchs des Osmanischen Reiches. Aber ein anderes Argument war, dass die Behörden es für eine abnormale Süßspeise hielten, in Wirklichkeit (so sagen andere) waren diese Kekse verboten, weil jüngere Damen wohl kein Backtalent mehr hatten. Trotzdem schafften die süßen Kekse in den letzten Jahren ihr Comeback und welches Rezept auch immer zum Tragen gekommen ist, Kourambiedes sind ein Muss bei Reisen in Griechenland. Denken Sie bei der Eigenherstellung nur daran, dass, wenn Sie mehr als zwei Eigelb in ihr gewähltes Rezept einfügen, werden Ihre Kekse sehr hart werden.
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