Tee – Zubereitungsrituale so unterschiedlich wie Geschirr
- Geschrieben von Portal Editor
In fast allen Kulturen dieser Erde wird Tee in speziellen, man könnte sagen, landestypischen Behältern zubereitet, ob in Kannen, in Töpfen, in größeren Keramik- und auch in Holzgefäßen, die oft kulturtypische Formen aufweisen und vielerorts zum Kunsthandwerk zählen.
Getrunken wird dann der Tee aus kleineren Trinkgefäßen, wie Schalen, Tassen und Bechern.
Tee wird in China in Kannen aus Porzellan oder unglasiertem Ton aufgegossen, beispielsweise in Tonkannen aus Yixing, oder in Deckelschalen (Gaiwan). In Japan sind Porzellan- und Tonkannen mit seitlichem Griff, Kyūsu genannt, gebräuchlich. In beiden Ländern wird Tee traditionell aus Schalen (Chawan) getrunken. Pulverisierter Grüntee (Matcha) wird in eigens zu diesem Zweck angefertigten größeren Schalen aufgebrüht und aus diesen getrunken. Bei der englischen Zubereitung werden meist eine Teekanne und Teetassen verwendet, die zu einem Service gehören, aber auch die Tassen- und Becherbrühung ohne Kanne ist gebräuchlich, die unter anderem in der Gastronomie dominiert. Beim Militär, Camping oder auf Expeditionen wird Tee oft mithilfe von leichterem Metall- oder Kunststoffgeschirr zubereitet.
Geschmacklichen Veränderungen und Trübungen durch Abkühlung
Nachdem Ostfriesland an Preußen gefallen war, gründete König Friedrich der Große die Emder Ostasiatische Handelskompanie zu Emden, die in der kurzen Zeit ihres Bestehens eine große Menge von Porzellangefäßen und Tee von erheblichem Handelswert importierte. Noch heute findet man teilweise originales chinesisches Porzellan aus dieser Zeit. Dabei wurden die Gefäße seitens der fernöstlichen Hersteller mit zunehmendem Handelsvolumen dem europäischen Geschmack angepasst.
Herstellung von Porzellan bringt den Wandel
In Ostfriesland fanden besonders Geschirre aus der Wallendorfer Porzellanmanufaktur weite Verbreitung. Dieses sogenannte Dresmer Teegood (Dresdner Teegeschirr) gab es in zwei typischen Dekors: einer blauen Bemalung (Blau Dresmer) und der bekannten roten Rose (Rood Dresmer). Andere Ausführungen waren zwar bekannt, erfreuten sich aber keiner vergleichbaren Beliebtheit.
Teilweise in Ostfriesland selbst, teilweise außerhalb, aber speziell für Ostfriesland, wurden später auch Teelöffel entworfen und Teeschaufeln, Sahnelöffel und Zuckerzangen produziert, mit denen der Kluntje (Kandis) in die Tasse gegeben wird, so wie sie bis heute verbreitet sind. Außerdem gab es gelegentlich Teekannen sowie Tee- und Zuckerdosen aus Silber.
Die genannten Dekors des Teegeschirrs, aufgebracht auf dünnwandige, gerippte Porzellantassen und dazugehörige Teekannen, Teedosen etc. sowie die oben erwähnten Löffel sind auch heute noch erhältlich, wobei im Laufe der Zeit die Hersteller verschiedentlich wechselten. Im Unterschied zu früher haben heutige Teetassen Henkel und werden auf einer Untertasse (Schöttelke) gereicht, und der Tee wird durch ein Sieb eingeschenkt, das die Teeblätter zurückhält.
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