Camping am Ohridsee bei Struga? Erste Schritte!
- Geschrieben von Portal Editor
Familiäre Herzlichkeit und erste offene Gespräche bereits am Abend unserer Ankunft hatten für großes Interesse an unserem Projekt gesorgt, so dass es doch zu einem "langen Abend" im kleinen Restaurant kam.
Familiäre Herzlichkeit und erste offene Gespräche bereits am Abend unserer Ankunft hatten für großes Interesse an unserem Projekt gesorgt, so dass es doch zu einem "langen Abend" im kleinen Restaurant kam.
Unsere Bekanntschaft zu Marietta van Attekum
Natürlich war auch der Familie um Perparim bekannt, das einst die antike Via Egnatia durch Struga führte, zumal es einige historische Ruinen im Umfeld gab, dessen Funktionen allerdings nicht bekannt sind, da sie bislang nicht erforscht wurden. Wir bemerkten schnell, das besonders Perparims Vater recht gut über die antike Vergangenheit der Region Bescheid wusste. So war denn auch das Interesse groß, als wir von unserer Bekanntschaft zu Marietta van Attekum berichteten, die den Wanderweg entlang der Via Egnatia im Sinne lokaler Tourismusförderung ausbauen möchte. Zum Abschluss des ersten Abends verabredeten wir uns mit Perparim, um eine erste Orts Erkundung der unmittelbaren Umgebung am kommenden Morgen durchzuführen.
So fand man Steinwerkzeuge, Knochen und Waffen aus der frühen Steinzeit.
Struga zählt etwa 16.700 Einwohner wovon sich etwa 5.300 der ethnisch-albanischen Volksgruppe zurechnen, auch etwa 900 ethnisch-türkische Bewohner zählt die Stadt.
Entsprechend wird Struga heute von zwei Religionen hauptsächlich geprägt: dem orthodoxen Christentum und dem sunnitischen Islam, friedlich und respektvoll nebeneinander.
Aus den Werken des Historikers Polybios wissen wir, das Enhallon wie auch Lychnidos, das moderne Ohrid, im Jahr 359 vor Christus von Philipp II erobert wurde und damit zum antiken Makedonien gehörte. Mit der "Übernahme" durch die Römer im Jahr 148 vor Christus entstand die Via Egnatia, die auch durch Enhallon, sprich Struga, führte.
Leider ist der genaue Verlauf der Römerstrasse entlang des Ohridsees nicht erforscht, es ist aber davon auszugehen, das es eine größere Schleife gegeben haben muss, da die Uferregion aufgrund des ausfließenden Flusses Schwarze Drin recht sumpfig gewesen sein muss.
Vielzahl solch antiker Ruinen in der Umgebung von Struga
Ab dem 3. Jahrhundert nach Christus verbreitete sich das Christentum recht schnell, man zerstörte die antiken, römischen Tempel, nutzte große Teile des vorhandenen Baumaterials und erbaute daraus erste Basiliken auf den alten Fundamenten.
Es gibt eine Vielzahl solch antiker Ruinen in der Umgebung von Struga, dazu zählt auch die Kirche Heiliger Erasmus, etwa neun Kilometer östlich vom Stadtzentrum an der Straße nach Ohrid gelegen, die als erste christliche Missionierung im Gebiet gilt.
Er beschreibt die Stadt eher als Dorf, lobt aber die Ebene am Ohridsee als äußerst fruchtbar, auch den hiesigen Wein und die spezielle Ohridforelle lobt er als äußerst schmackhaft. Im Jahr 1668 kommt der osmanische Reiseschriftsteller Evliya Celebi in die Stadt. Er beschreibt den Ort als fortschrittlich mit immerhin 301 zweistöckigen Häusern und 40 Geschäften, die alle über Ziegeldächer verfügen und von Obstgärten und Weinreben umgeben sind. Auch eine hölzernen Brücke über den Drin, die auf 12 Pfeilern als persönliches Serail, d.h. seinem persönlicher Palast von dem Großgrundbesitzer Emin Agha, errichtet worden war, beschreibt Celebi. Aus dieser Zeit entstammt die sunnitische Große Moschee in der Altstadt von Struga sowie auch die Halveti-Hayati-Tekke eines Sufi-Ordens.
Struga auch "Stadt der Brücken" genannt
Fünf von den Anwohnern gern aufgesuchte Brücken führen über den Schwarzen Drin, weshalb Struga auch "Stadt der Brücken" genannt wird. Im Sommer ist die Innenstadt und der Standbereich beliebter Ausflugsort für Touristen aus der Umgebung, aber auch aus dem benachbarten Ausland. Kein Wunder also, dass sich Restaurants, Bars und Cafes stark ausbreiten konnten.
Wir fahren zurück zum Campingplatz, auch um das Gesehene zunächst einmal zu verarbeiten. Für den kommenden Tag ist bereits ein Ausflug nach Ohrid geplant.
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