Podgorica – das kulturelle Zentrum von Montenegro
- Geschrieben von Portal Editor
Unsere erste Begegnung (vor etwa 15 Jahren) mit der Hauptstadt von Montenegro war alles andere als erfreulich, denn zunächst hatte uns ein Lieferwagen die Fahrertür unseres Autos beim Einbiegen nach rechts stark eingedrückt und war ohne jede Reaktion weitergefahren.
Dann gab es auf der damals sehr schmalen und teilweise unbefestigten E 762 in Richtung Grenzübergang Hani I Hotit einen LKW-Unfall, der zu einer Sperrung der Straße mit ewig langem Stau führte.
Heute gilt Podgorica als das kulturelle Zentrum von Montenegro, denn sowohl das Montenegrinische Nationaltheater, das Stadttheater, das Kindertheater, das Puppentheater und viele kleinere Theater sind hier beheimatet. Neben diesen weit über die Landesgrenzen bekannten Theatern ist das Stadtmuseum, das Naturhistorische Museum und die Galerien Dvorac Petrovića und Perjanički dom bekannte Ausstellungsorte der wechselhaften Geschichte der Stadt und des Landes, aber dazu später mehr.
Wechselhafte Geschichte Podgoricas in der Architektur
So gilt das Ribnica-Delta in Morača als das historische Zentrum der Stadt. Schon seit Jahrhunderten bereichert das Delta das Stadtleben mit dem Charme seiner wilden Natur und wird durch die Einwohner von Podgorica als Picknickplatz gern aufgesucht- typisch türkisch eigentlich.
Verglaste Appartementhäuser und Bürogebäude wurden erbaut. Es begann ein Bauboom, der seit der Unabhängigkeit 2006 noch zugenommen hat.
Rundgang durch die Stadt Podgorica
Bedingt durch die bereits erwähnten alliierten Luftangriffe ist aus dieser Zeit kaum ein Gebäude erhalten geblieben. Allein beim Gang durch die engen Gassen der Altstadt fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt, denn die typisch türkische Atmosphäre eines Bazar Viertels ist erhalten geblieben. Wenig später sind wir dann an der Sahat Kula, am Uhrenturm, einem der wenigen osmanischen Bauwerke, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.
Die Ruinen des antiken Doklee aus dem ersten Jahrzehnt des ersten Jahrhunderts nach Christus liegen etwa 4 km vom Stadtzentrum von Podgorica entfernt. Wer kulturhistorisches Interesse hat, sollte auch das Marko-Miljanov-Museum und das Dorf Medun besuchen, in dem die Überreste der illyrischen Stadt Meteon zu sehen sind.
Die so genannten “Niagarafälle”, die 7 km von der Stadt entfernt liegen, sind besonders in den Wintermonaten wunderschön, wenn viel Wasser vorhanden ist.
Heute sind die Wahrzeichen der Stadt die orthodoxe Kirche Hristovog Vaskrsenja (Auferstehungskirche) und die Millennium-Brücke über den Fluss Morača, die am 13. Juli 2005 eröffnet wurde.
Auch die kulinarischen Angebote sollten versucht werden
Mit etwas Glück können Sie bei einem heimischen Winzer bei der der Herstellung seines eigenen Weins und Schnaps dabei sein! Einer der bekanntesten Weinkeller namens Šipčanik liegt 30 Meter unter der Erde, schon allein diese Tatsache ist einen Besuch wert. Hier werden ganzjährlich Führungen und Verkostungen angeboten.
Eine beliebte Spezialität ist auch das Njegusi-Schnitzel: Es wird mit Kaymak bestrichen, mit Schafskäse und Schinken belegt; dann wird es samt Füllung eingerollt, mit Olivenöl bestrichen und durch verquirlte Eier gezogen und gebraten.
Einige Stunden Aufenthalt sind also durchaus interessant, auch wenn es nur ein Zwischenstopp ist. Übrigens: Wer einmal ein Teilstück des mittlerweile bekannten Bergwanderpfads "Peaks of the Balkan" erwandern möchte, findet in Podgorica einen hervorragenden Ausgangsort, zumal sich hier der Internationale Flughafen befindet und der Wanderpfad grenzüberschreitend die Länder Albanien, Montenegro und den Kosovo verbindet. Ein Artikel zur Wanderung auf Teilstücken der Route "Peaks of the Balkan" folgt in Kürze, bzw. sind bereits in Teilen von Albanien aus hier beschrieben:
Tour durch das Kelmend in die Cem-Schlucht
Fortsetzung der Fahrt durch das Kelmend ins Vermosh Tal
Tagesausflug ins Kelmend durch das Cem Tal
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