Zur Geschichte der Stadt Soli auf Zypern

  • Geschrieben von Portal Editor

Von Kormacit aus waren wir zu den antiken Ruinen der Stadt Soli aufgebrochen, einer Stadt, deren Spuren bis in das 11. Jahrhundert vor Christus zurück zu verfolgen sind.

Aus Inschriften weiß man, das der Name einst Si-il-lu geschrieben wurde und auf die Assyrer zurück geht.

Geschichte berichtet vom aepeanischen Philicypros

Mit zunehmend griechischem Einfluss, wohl auch aufgrund des bekannten Philosophen Solon, wurde der Name dann in Soli umgewandelt. Eine andere Geschichte berichtet vom aepeanischen König Philicypros, der seine Hauptstadt nur an einen anderen Standort verlegen wollte, woraufhin Soli nach Empfehlung des Philosophen Solon in der wundervoll fruchtbaren Region am Meer mit seinem geschützten Hafen gebaut wurde.

Während der Ionischen Revolution gegen die Perser im Jahr 498 vor Christus, erhoben sich auch die Bürger Solis gegen die persische Vorherrschaft, aber die Perser konnten Soli zurück erobern. Während der frühen Jahre des Christentums wurde Soli zu einem bedeutenden Zentrum der orthodoxen Christen.

Soli war so bedeutend geworden, das es während des Kongresses von Nizäa (Isnik) im Jahr 325 nach Christus von 3 Bischöfen repräsentiert wurde; im Kongress von Sardes gar von 12 Bischöfen.

Einen Teil seines Wohlstandes hatte Soli auch den Kupferminen im Umland sowie dem daraus resultierenden Handel zu verdanken. Diese Minen waren allerdings zum Ende des 4. Jahrhunderts erschöpft, woraufhin sie geschlossen und auch der Hafen zugeschüttet wurde, um das Eindringen von Schiffen zu verhindern. Zunehmend verlor die Stadt an Bedeutung und wurde während der Araber Einfälle im 7. Jahrhundert zerstört.

Skulptur der Aphrodite geht auf das erste Jahrhundert zurück

Während der Ausgrabungsarbeiten wurden in Soli ein Theater, verschiedene Tempel, Palast Ruinen, eine große Agora, eine Kirche sowie eine große Nekropole entdeckt, die baulich verschiedenen Epochen zu zuordnen sind. Ein schwedisches Grabungsteam hatte in den Jahren 1927 - 1930 entsprechende Untersuchungen durchgeführt. Nach den Grabungen am Theater fand man so auch den Isis Tempel, den Aphrodite und den Serapis Tempel. Der Aphrodite Tempel befindet sich auf einem Hügel westlich vom Theater, allerdings nicht weiter ausgegraben. Die in der Tempelanlage gefundene Skulptur der Aphrodite geht auf das erste Jahrhundert nach Christus zurück und ist heute im Museum von Zypern im Süden zu bewundern.

Die Palastgebäude-Ruinen aus der hellenistischen Zeit konnten ebenfalls auf dem Hügel gefunden werden, als kanadische Archäologen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts die Untersuchungen in Soli fortsetzten. Ein Grabungsteam der Laval Universität Quebec legte 1967 die Ruinen einer frühchristlichen Kirche frei. Auch konnte eine Vielzahl von Gräbern in der Nekropole freigelegt werden, die aus der geometrischen Zeit (1050 - 750 vor Christus) bis zur Römischen Zeit (58/50 vor Christus - 395 nach Christus) stammen.

Die Kanadier legten auch die städtische Agora mit den Überresten eines Springbrunnens aus Marmor frei, sowie Geschäfte, die eindeutig auf die frühe Römische Periode zurück zu führen sind und Ruinen und Funde aus der hellenistischen Zeit. Weitere Grabungen des Jahres 2005 durch das das Nordzyprische Department für Archäologie legten weitere Gräber frei sowie auch zahlreiche weitere Funde. Eine der gefundenen Grabstellen enthielt eine goldenen Krone, ein Diadem und weiteren goldenen Schmuck, so das man annimmt, ein Herrschergrab entdeckt zu haben. Diese Fundstücke sind heute im Museum für Archäologie und Natur in Güzelyurt zu bewundern.

Wie schon erwähnt, stand eine der ersten christlichen Kirchen Zyperns in Soli, eine fünfschiffige Kathedrale. Eine in der Kathedrale gefundene Münze entstammt aus dem 4. Jahrhundert. Ein späterer Umbau führte zu einer räumlichen Trennung der Kirchenschiffe mittels 12 gigantischer Säulen, von denen einige noch immer aufrecht stehen. Nach Beseitigung der Sedimente fand man hervorragend erhaltene Mosaike, die verschiedenen Zeiten zu zuordnen sind. Die Bauart Tesserea, die sich aus der Verwendung kleinster Steine entwickelt hat, stammt aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Diese Mosaike zeigen geometrische Figuren sowie auch Bildnisse von Tieren wie Vögel und Bullen. Zwischen den Tierbildern sind Weinranken gestaltet, aber auch das symbolhafte Bildnis eines Schwans.

Der Heilige St. Markus in Soli vom Heiligen St. Auxibus getauft

In der Apsis gibt es neben den Mosaiken einen eingesetzten Spruch in der Bedeutung: "Jesus, beschütze diejenigen, die dieses Mosaik erstellt haben"! Die Narthex und der nördliche Teil der Fußböden ist in der Technik opus sectile gestaltet, einer Bauart unter Verwendung geometrisch zugeschnittener Steine, die aus dem 6. Jahrhundert entstammen.

Der christlichen Tradition folgend, glaubt man, dass der Heilige St. Markus in Soli vom Heiligen St. Auxibus getauft wurde, ein römischer Christ, der im ersten Jahrhundert nach Soli kam und später der erste Bischof  der Kirche von Soli wurde.

Das Römische Theater wurden auf den Ruinen eines griechischen Vorgängerbaus errichtet. Es entstammt dem 2. Jahrhundert und blickt, herrlich gelegen, auf das Meer, wie fast schon üblich bei Theaterbauten an Küstenabschnitten! Die Sitzplätze wurden als überzogener Halbkreis in den Fels gemeißelt. Die Sitztribünen sind in der Mitte durch eine Kalksteinwand vom Orchestra getrennt. Einen großen Teil des fehlenden Steinmaterials (heute durch Nachbildungen ersetzt) des Theaters hatte man im 19. Jahrhundert zum Aufbau des Hafens von Port Said verwendet. Das Theater hat durch die Rekonstruktionen heute eine Kapazität von 4.000 Zuschauern, ist damit halb so groß wie das Original. Die Bühne hat zwei Stockwerke und war einst mit Marmor verkleidet und mit Skulpturen ausgeschmückt.

Mosaike und die Ruinen der Kathedrale werden heute durch eine Überdachung geschützt, so das auch bei heißen Tagestemperaturen der Besuch zu einem echten Genuss wird. Soli war für uns eine echte Überraschung, nie zuvor hatten wir von den Grabungen dort gehört, immer spricht man im Zusammenhang mit Zypern nur von Salamis. Ein grober Fehler, wie uns nach dem Besuch klar wurde. Besuchen Sie auch das dazu gehörige Museum, mit den Ausstellungen der Fundstücke von Soli in Güzelyurt, besonders interessant sind die filigran goldenen Grabbeigaben.

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Die in eine tür­ki­sche Nord- und eine grie­chi­sche Süd­hälf­te ge­teil­te Insel liegt geo­gra­phisch, eth­nisch und po­li­tisch an der Schwel­le zwi­schen Ori­ent und Ok­zi­dent. Mit ihren viel­fäl­ti­gen Land­schafts­for­ma­tio­nen wie dem zer­klüf­te­ten Hü­gel­land, den Traum­strän­den im Wes­ten oder den rei­chen Wald­be­stän­den im Tródos-Mas­siv ist sie ein Do­ra­do für Na­tur­lieb­ha­ber und Ak­tiv­ur­lau­ber.

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