Antike Hafenstadt Maroneia bei Komotini und Via Egnatia
- Geschrieben von Portal Editor
Wir hatten am Vormittag den Campingplatz von Alexandroupolis verlassen und uns auf den Weg nach Thessaloniki gemacht. Da die Ruinenstadt Maroneia auf dem Weg lag, wollten wir dort zumindest einen kurzen Zwischenstopp einlegen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Ausgiebig erkunden werden wir das Gelände während unserer Rückreise im Dezember.
Schnell zeigte sich, das die bereits unterwegs angestellten Überlegungen, ob eine Anfahrt mit dem Wohnwagen sinnvoll sei, sich als richtig heraus stellen sollte. Was zunächst noch als asphaltierte Straße direkt entlang der Küste begann, endete wenig später als steiniger Feldweg, der kaum passierbar war, trotz Markierung in der Karte und im Navi. Von Parken am Straßenrand ganz abgesehen.
Glücklicherweise trafen wir auf einen Endurofahrer, der den Restweg kannte und den Vorschlag zur Umkehr machte, da große Steine den Weg blockieren würden. Ein guter Vorschlag, der Dank unseres Movers am Wohnwagen auch umsetzbar war. Ohne dieses Gerät, ..... wir mögen nicht daran denken.
So waren wir dann froh, den Asphalt wieder zu erreichen und die Grabungsstätte Maroneia zu passieren. Das nächste Mal ohne Wohnanhänger, der besser auf dem Campingplatz wartet. Das Ruinenfeld Maroneia erstreckt sich über hunderte von Metern entlang der Küste, war einst eine bedeutende Hafenstadt.
Maroneia lag zwischen Hebros und Mesta, vermutlich ist es das homerische Ismaros. Die Hafenstadt erstreckte sich von dem heutigen Dorf Maronia, südlich von Komotini am Fuße der Rhodopen, bis zur Ägäisküste.
Ismaros war schon in der Odyssee für seinen Wein berühmt. Odysseus erhielt dort von Maron, dem thrakischen Priesterkönig des Apollon, Sohn des Euanthes und König der Kikonen, den berauschenden roten Wein, mit dem er den Zyklopen Polyphem betrunken machte, um ihn zu blenden.
Hin und wieder stießen wir auf Badegäste am Strand, die den Weg in die Einsamkeit gesucht hatten um ihrem Vergnügen in Ruhe nachgehen zu können. Natur pur!
Zumindest um einen ersten Eindruck zu erhalten.........
Wenig später waren wir auf der Hauptstraße nach Komotini angelangt und siehe da, es gab Hinweise auf die antike Route der Via Egnatia, der wir dann auch gleich zu Fuß folgten. Im Bild links neben dem Wohnwagen gut zu erkennen.
Wir folgten dem heute zunächst kaum noch zu erkennenden Pfad über einige hundert Meter, bis dann doch eine mit groben Steinen gepflasterte Straße zu erkennen war. Längst nicht so filigran ausgearbeitet, wie in manchen Stadteinfahrten heute noch zu sehen, sondern eher ländlich rustikal.
Ausreichend fest und eben genug, um Waren, Waffen, Religionen, Techniken und Menschen schnell über große Entfernungen zu transportieren und ...... mehr als 2000 Jahre zu existieren.
Ein uraltes Straßennetz, das auch dem Austausch der Kulturen diente.