Vom Camping Center Belgrad - Stadtrundfahrt im Cabrio
- Geschrieben von Portal Editor
Und auch wenn das Schild im Hintergrund etwas anderes vermuten lässt, wir sind tatsächlich in Belgrad unterwegs und haben in Dusan, dem Betreiber des Stellplatzes im Stadtzentrum einen Tourguide gefunden, der uns auf seine Art einen ersten Überblick zu Belgrad vermittelt, im quietschgelben Oldtimer-Cabrio, ein Genuss.
Belgrad, was übersetzt „die weiße Stadt“ bedeutet, woher der altertümliche Name Griechisch Weißenburgstammt, ist die Hauptstadt der Republik Serbien, die sich in zehn Stadtgemeinden und sieben Vorstadtgemeinden gliedert. Zusammen bilden sie den Okrug Beograd mit 1,71 Millionen Einwohnern und gehört somit zu den größten Metropolregionen in Südosteuropa.
Mit seinen Universitäten, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen stellt Belgrad das überragende Bildungszentrum und mit zahlreichen Verlagen, Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie Tages- und Monatszeitungen auch das dominierende Medienzentrum des Landes. Belgrad ist Sitz der Serbisch-Orthodoxen Kirche und Residenz des Serbischen Patriarchen. Das größte christliche Gotteshaus der Balkanhalbinsel, die Kathedrale Hl. Sava, steht in Belgrad, hierzu hatten wir bereits einen Artikel online gestellt.
Dank der Lage an der Mündung der Save in die Donau am südöstlichen Rand der Pannonischen Tiefebene und an der Nordgrenze der Balkanhalbinsel ist die Stadt Dreh- und Angelpunkt für den Verkehr zwischen Mittel- und Südosteuropa sowie dem Vorderen Orient. Daher wird Belgrad oft auch als Tor zum Balkan bezeichnet. Wahrzeichen Belgrads ist die in der Geschichte häufig umkämpfte, über der Save-Mündung in die Donau thronende Festung von Belgrad. In der Nähe befindet sich die historische Universitäts-Sternwarte und jenseits des Flusses (Novi Beograd) das 1977–1979 erbaute Sava Centar, das größte Kongresszentrum aller Balkanländer.
Belgrad war erstmals zu Anfang des 15. Jahrhunderts Hauptstadt der mittelalterlichen Serbischen Herrscherdynastien und ist seit dem 19. Jahrhundert Residenzstadt Serbiens. Im 20. Jahrhundert war es die Hauptstadt des Königreichs Jugoslawien und des sozialistischen Jugoslawien. Durch die jugoslawische Ablehnung sowjetischer Hegemonie und Stalinismus und als Versammlungsort der Blockfreien war Belgrad in der Zeit des Kalten Krieges ein bedeutendes politisches Zentrum.
Belgrad hat eine große Anzahl von Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen und historischen Bauwerken unterschiedlicher Kulturen zu bieten, was uns während unserer Rundfahrt immer wieder klar wurde. Der moderne Ausbau Belgrads und die Rolle als Hauptstadt verlangte repräsentative Bauwerke, die in den Residenzen der serbischen Herrscher, Verwaltungs- und Regierungsgebäude demokratischer Regierungen sowie der Architektur autoritativer sozialistischer Machthaber auch jeweils einen anderen Topos verlangte. Die Stadt verdankt ihr heutiges Aussehen überwiegend den stadtplanerischen Erweiterungen nach dem Ersten und insbesondere dem Zweiten Weltkrieg. Nur in der Altstadt, im Stadtteil Stari Grad, sowie in der Festung von Belgrad haben sich auch ältere historische Bauwerke aus dem Mittelalter und der türkischen Epoche erhalten.
Dass Belgrad noch Anfang des 20. Jahrhunderts ein kleiner, mehr orientalisch als europäisch anmutender Markt mit wenig repräsentativer Architektur sowie unharmonisch strukturiertem Stadtbild war, bezeugt unter anderem auch der Reisebericht des jungen Architekten Le Corbusiers, der die Stadt 1910 wenig rühmlich beschrieb: "Ganze zwei Tage haben wir uns von der Illusion von ihr (Belgrad) befreit, und das so endgültig und gründlich, da die Stadt tausendmal weniger definiert ist als Budapest. Wir hatten uns das Tor nach Osten vielfach ausgemalt, eine von bunter Lebhaftigkeit vibrierende Stadt und sie uns mit geschmückter und mit Federschmuck und lackierten Stiefeln ausstaffierter Kavallerie vorgestellt. Dies ist eine lächerliche Hauptstadt; sogar noch schlimmer, eine anrüchige Stadt, schmutzig und desorganisiert. Ihre Lage aber ist umwerfend." Unsere Rundfahrt heute zeigte ein völlig anderes Bild.
Erst nach dem Ersten Weltkrieg nahm Belgrad modernere Konturen an, die durch ein urbanes Bildungsbürgertum auch im Inneren modernisiert wirken. Die ehemals wenig repräsentativen Gebäude der Verwaltung und Regierung wurden jetzt von international erfahrenen Architekten zeitgemäß gestaltet. Auch die Residenzen der serbischen Könige kontrastieren zu den orientalisch anmutenden Konaken (Konak der Fürstin Ljubica und der Konak des Fürsten Miloš) des 19. Jahrhunderts. Die Konake wichen den europäischen Königshäusern würdigen klassizistischen Residenzen (Altes und Neues Schloss, Königliches Schloss und Beli dvor), die niedrigen Gaststätten (CAFÉ "?" [1823]) modernen und luxuriöseren Restaurants (Restaurant London, Restaurant Ruski Car [1890]), die ebenerdigen Stadthäuser (Kosaničev Venac) mehrgeschossigen Wohnhäusern (Knez Mihailova ulica).
Belgrad wandelte sich in der Zwischenkriegszeit zu einer echten Großstadt, mit einem Nebeneinander architektonischer Strömungen der Moderne, wie des Bauhausstiles (Palata Albanija), des Neoklassizismus (Skupština) sowie des pseudobyzantinischen Stils (Kirche des Heiligen Marko). Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmt wiederum eine historische Diskontinuität die stadtplanerische Entwicklung. Mit Ende der Monarchie und der Übernahme der Macht durch die Kommunisten orientieren sich auch die Architekten an der sozialistischen Architektursprache. Besondere Förderung erlangen aber die kulturellen Institutionen des Landes, und sowohl die zahlreichen Theater wie Museen werden während dieser Epoche besonders gefördert. Auch entstehen erstmals größere Sportstätten, und die Industrialisierung der Vororte durch sozialistische Großbetriebe und neu errichtete bevölkerungsreiche Stadtteile (Novi Beograd) verändern das Stadtbild. Ein Hemmnis des schnellen Bevölkerungswachstums für die Stadtentwicklung nach 1945 stellt der nicht adäquate Ausbau der Verkehrsinfrastruktur dar, da bis heute kein modernes kapazitätsstarkes Personennahverkehrssystem eingerichtet worden ist.
So ist es nicht verwunderlich, das die Routenführung von Ducan uns entlang der relevanten Gebäude unzähliger Epochen führt, neben dem Regierungssitz, verschiedenen Botschaften, dem früheren Sitz der Regierung zu Zeiten des Kommunismus sind es allerdings auch die Messehallen an der Save, die moderne Save Brücke und der ruhigere Vorort jenseits der Save, die einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Falls auch Sie, liebe Leser, den Wunsch nach einer solchen Rundfahrt durch Belgrad haben, wenden Sie sich an Dusan, der eine vergleichbare Rundfahrt auch für seine Gäste im Camping Center Belgrad anbietet, wobei der Caravan oder Camper sicher am Stellplatz verbleibt, gern auch im quietschgelben Cabrio, wenn gewünscht. Sprechen Sie ihn an!
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