Niš in Serbien – historische Stadt an der Nišava
- Geschrieben von Portal Editor
Einmal mehr auf der Autobahn von Izmir in Richtung Augsburg unterwegs, hatten wir für den diesmaligen Zwischenstopp zur Übernachtung während der etwa 2.400 Kilometer langen Fahrtstrecke die zweitgrößte Stadt in Serbien, Niš an der Nišava, ausgewählt.
Mit seinen ca. 257.000 Einwohner, den Museen, Theatern, der Universität und sonstigen kulturellen Einrichtungen sowie seinem Handels- und Industrieanlagen bietet Niš das durchaus lebendige Bild eines florierenden Mittelzentrums etwa 250 Kilometer von den Toren Belgrads entfernt.
Siedlungsspuren bis weit in die Vergangenheit
Römer erobern die Keltensiedlung Navissos
Um 280 nach Christus wurde der spätere „Konstantin der Große“ in Naissus geboren, der römische Kaiser, der das Christentum maßgeblich im Reich privilegierte und es damit letztendlich zur Staatsreligion machte. Nach dem beginnenden Zerfall des Römischen Imperiums gehörte ab 395 nach Christus Naissus zu Byzanz. Als in den Jahren um 580 nach Christus erste Slawen in der Region ansiedelten, war auch der Schritt zur Namensänderung zum noch heute gültigen Niš nur noch ein kleiner Schritt. Mit der vollständigen Eroberung der Stadt durch Slawen und Awaren war dann die Herrschaft der römisch-byzantinischen Epoche im Moravatal für einige Jahrhunderte vorbei.
Kaiser Barbarossa passiert Nis als Kreuzfahrer
Stämme unter dem Khan Krum aus Bulgarien konnten Niš um das Jahr 809 erobern. Mit der erneuten Übernahme durch Byzanz war allerdings auch diese Periode bereits 1018 wieder beendet. Mit dem serbischen Fürsten Stefan Nemanja kam erstmals im Jahr 1185 ein serbischer Regent in den Besitz der Stadt Niš. Als Kaiser Barbarossa nur vier Jahre später als Kreuzfahrer entlang der Via Militaris nach Konstantinopel und weiter Richtung Kleinasien zog, empfing Stefan Nemanja den Kaiser in Niš, seiner gewählten Hauptstadt. In den folgenden Jahren wechselten die herrschaftlichen Strukturen meist zwischen den Bulgaren und den Serben hin und her.
Das Stambol Tor in Richtung Istanbul
Heute gehört die Festung von Niš zu den wichtigen Kulturdenkmälern der Stadt und ist Mittelpunkt diverser Kultur- und Kunstveranstaltungen, so auch das Nišville Jazz Festival und das Kultur-, Film- und Musikfestival E-Fortress Festival.
Der Totenschädelturm der Osmanen
Aktuell werden wieder Ausgrabungen im Stadtteil Mediana durchgeführt, wobei direkt im Stadtkern bedeutende römische Funde entdeckt wurden.
Koordinaten: 43° 19′ N, 21° 54′ O Koordinaten: 43° 19′ 28″ N, 21° 54′ 18″ O
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