İznik - das antik byzantinische Nikaia
- Geschrieben von Portal Editor
Auf dem Weg von Bursa in Richtung Eskesehir hatten wir auf der D 200 bei Inegöl einen kurzen Zwischenstopp für ein Mittagessen in einem der vielen Restaurants entlang der Straße eingelegt.
Wer einmal die Route fährt, sollte wissen, das Inegöl auch für ein national bekanntes Gericht steht, den so genannten Inegöl Köfte, kleine Hackfleischröllchen, die lecker und nicht zu scharf angerichtet auf Holzkohle gegrillt mit frischem Salat und Brot serviert werden. Und wie nicht anders erwartet, können wir diese außergewöhnlichen Köpfte nur empfehlen, sehr lecker wenn, wie im von uns ausgewählten Restaurant, frisch zubereitet.
In der Frühzeit trug die unweit Konstantinopels in Bithynien gelegene Stadt auch die Namen Elikore oder Ankore, viel zu wenig ist bislang in der Historie der Stadt geforscht worden. Mit dem Herrscher Antigonos I. Monophthalmos kam dann etwas Bewegung in die Entwicklung der Stadt, denn dieser legte hier die Kolonie Antigoneia an. Damals war es üblich, neue Gebiete als Siedlungskolonien zu betrachten und mit Zuwanderern zu besiedeln. Etwa um 301 v. Chr. gründete der Herrscher Lysimachos die Stadt neu und benannte sie nach seiner ersten Frau Nikaia oder Nicäa. Einige Zeit später, man schrieb das Jahr 282|281 v. Chr., gelangte Nikaia an das Königreich Bithynien und wurde ab 74 v. Chr. römisch, als das Königreich zu einer römischen Provinz wurde.
Zu großer Bedeutung stieg Nikaia in der Spätantike auf, denn hier wurden einige der wohl in der Geschichte der Christenheit mit wesentliche zu bezeichnenden ökumenische Konzile abgehalten.
Erstes Konzil von Nicäa
Auf dem Konzil selbst wurde kein Protokoll geführt, auch wenn nachträglich einige angebliche Protokolle aufgetaucht sind. Es gibt jedoch zeitgenössische Dokumente und Berichte darüber, so dass die wesentlichen Vorgänge am Konzil heute historisch unbestritten sind:
• An offiziellen Berichten erhalten sind die zwanzig Kanones, das Bekenntnis von Nicäa und das offizielle Dekret des Konzils.
• Erhalten sind Berichte von drei Konzilsteilnehmern am Konzil, die verschiedenen Richtungen angehörten, nämlich Eustathios von Antiochia (Anti-Arianer), der möglicherweise einer der Vorsitzenden war, Eusebius von Caesarea (Arianer) und Athanasius (Anti-Arianer).
• Des Weiteren gibt es mehrere Briefe über das Konzil von Alexander von Alexandria und von Kaiser Konstantin I.
• Aus dem späten vierten und fünften Jahrhundert gibt es Berichte der Kirchenhistoriker Rufinus von Aquileia, Theodoret, Sokrates Scholastikos und Sozomenos.
Nikaia war in der Folge die Hauptstadt des im Jahr 680 erstmals urkundlich erwähnten Themas von Opsikion.
Das Zweite Konzil von Nicäa
Das Zweite Konzil von Nicäa erlaubte im so genannten Bilderstreit die Verehrung, jedoch nicht die Anbetung von Ikonen, allerdings die Verehrung auch nur unter bestimmten Auflagen. Dabei schloss es sich im Wesentlichen der Argumentation des Johannes von Damaskus an. Das ikonoklastische Konzil von Hiereia von 754 wurde für ungültig und zur „Pseudosynode“ erklärt.
Aus ihrer Stellung als Kaiserin entstanden jedoch noch andere Probleme mit weit reichenden Folgen: Unter römischem Recht konnte keine Frau das Oberkommando des Heeres haben. Da der Kaiser diese Position von Amtes wegen innehatte, konnte sie legal nur Kaiserin sein. Deshalb, so einige Quellen, sah Papst Leo III. den römischen Kaiserthron als vakant an und krönte Karl den Großen im Jahr 800 zum römischen Kaiser. Diese Handlung eliminierte das Oströmische Kaisertum offiziell für die westliche Welt und erneuerte das weströmische Kaisertum.
Im Jahr 1077 wurde Nicäa von den Rum-Seldschuken erobert, die hier in der Folge ihre erste Hauptstadt einrichteten. Allerdings fiel die Stadt nach einer Belagerung durch die Kreuzritter des Ersten Kreuzzug im Jahr 1097 an das Kaiserreich Byzanz zurück, das die türkische Besatzung zur Kapitulation bewegen konnte, um auf diese Weise eine Plünderung der Stadt durch die Kreuzfahrer zu vermeiden. Die Kreuzfahrer empfanden dieses Verhalten des byzantinischen Kaisers als Verrat.
1204, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des Vierten Kreuzzugs, wurde Nicäa von den aus Konstantinopel vertriebenen Byzantinern unter Kaiser Theodor I. Laskaris als provisorische Hauptstadt genutzt. Nicäa blieb aber der Hauptsitz des exilierten orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel bestehen. Das Reich von Nicäa setzte die byzantinische Tradition bis zur Rückeroberung Konstantinopels 1261 fort.
Wenig später konnten wir die in Teilstücken gut erhaltene antike Stadtmauer mit ihren Toren, einige Kirchen sowie das römische Theater sehen, es muss eine prachtvolle Stadt gewesen sein, die es weiter zu erkunden lohnt. Das wohl älteste Bauwerk der Stadt ist die Kirche der Hagia Sophia aus dem 4. Jahrhundert. Hier im Gebäude wurde das siebte ökumenische Konzil abgehalten.
Orhan I. baute die auch in Isnik mit Hagia Sophia bezeichnete Kirche in eine Moschee um. Die Moschee war über einen längeren Zeitraum ungenutzt und fast zur Ruine geworden, bis sie nach Gründung der modernen Türkei in ein Museum umgewandelt wurde.
Auf Initiative des stellvertretenden türkischen Premierministers – und Mitglieds der islamischen Regierungspartei AKP – Bülent Arınç wird das Hagia-Sophia-Museum seit November 2011 wieder als Moschee genutzt, obwohl die örtliche Stadtverwaltung dagegen heftig protestiert hatte.
Leckere Inegöl Köfte selbst gemacht - Ein Rezept für 4 Personen)
1 Kilo durchwachsenes Rindermett (durchwachsen)
6 Messerspitzen Natron
1 gestrichener Zuckerlöffel Salz
1 mittelgroße Zwiebel
Zubereitung
- Das Mett sollte bereits einen Tag vor der Zubereitung der Inegöl Köfte mit dem Natron vermengt werden und dann über Nacht ruhen.
- Am folgenden Tag werden die Zwiebeln mit dem Mixer oder dem Messer möglichst fein zerkleinert und mittels eines Siebs unter fließendem Wasser abgespült.
- Nun werden Zwiebeln und Salz mit dem Mett gründlich vermengt.
- Die Köfte werden in der Hand zu etwa walnussgroßen Kugeln geformt und mit leichtem Druck ausgerollt und dann auf dem Holzkohlegrill gegrillt.
- Dazu wird frisch gebackenes Brot und gemischter Salat gegessen, manchmal auch eine Portion Reis
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