Kırklareli – Durchfahrt von Edirne nach Istanbul
- Geschrieben von Portal Editor
Auf dem türkischen Teil der Balkanhalbinsel erstreckt sich die Provinz Kırklareli vom Schwarzen Meer bis über die Hauptverbindungsstraße Istanbul - Edirne, die damit zu den vier Provinzen des europäischen Teils der Türkei zählt.
Die Hauptstadt der Provinz trägt, wie oftmals üblich, den gleichen Namen. Damit zählt Kırklareli zum geographisch und historisch geschichtsträchtigen Ostthrakien, modern zur türkischen RegionMarmara.
Bereits seit 1993 finden in der Provinz Kırklareli gemeinsame Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Abstimmung mit dem Archäologischen Institut der Universität Istanbul statt, da man hier auch auf Siedlungsspuren aus prähistorischer Zeit gestoßen war. Die besondere Konzentration liegt hier bei den Ausgrabungen zweier vorgeschichtlicher Ansiedlungen, die in der Ansiedlung des Tells Aşağı Pınar in die neolithische Zeit zwischen 5900 und 5000 vor Christus zu datieren ist, während die zweite Ansiedlung Kanlıgeçit zur Bronzezeit um etwa 3000 vor Christus zu zählen ist. Auch einige Grabhügel aus der Eisenzeit sind in der Region bekannt. Fundstücke der jetzt seit fast drei Jahrzehnten stammenden Ausgrabungen sind im historischen Museum der Stadt Kırklareli zu sehen.
Noch in der Neuzeit setzten sich die Auseinandersetzungen fort, jetzt allerdings zwischen den Türken/Osmanen und den Bulgaren. Als es im Jahr 1903 zum sogenannten Ilinden-Preobaschen-Aufstand kam, der von den Adrianopeler Revolutionären Komitees ausgerufen worden war, kam es zum Aufstand der bulgarischen Makedonier. Die Aufständischen hatten sich zum Ziel gesetzt, so große bulgarische Gebiete wie möglich von der Vorherrschaft der Türken/Osmanen zu befreien um sie dann später mit dem Fürstentum Bulgarien zu vereinen. Dies sollte in Abstimmung mit den damaligen Großmächten erfolgen.
Burgas wird zur großen Flüchtlingsstadt
Die osmanische Regierung stellte sich dem Aufstand mit der Entsendung eines Heeres von mehr als 350.000 Soldaten samt Artillerie und Kavallerie entgegen, so das die Aufständischen mit nur 26.000 Kämpfern aufgrund der Unterzahl und ihrer katastrophalen Bewaffnung unterlegen waren. In der Folge führte dieser Kampf zur Flucht von mehr als 70.000 thrakischen Bulgaren, die meist in benachbarte Länder erfolgte. Hier ist als Fluchtland zunächst Bulgarien zu nennen, zur größten Flüchtlingsstadt allerdings wurde Burgas.
Heute leben in der Provinz Kırklareli etwa 333.500 Einwohner auf einer Fläche von 6.299, 78 Quadratkilometern, woraus sich die geringe Besiedlungsdichte von lediglich 50 Einwohnern/km2 ergibt. Dieses Gebiet wird durch das Yildiz Gebirge (auch Istranca oder Strandscha genannt) auch noch in zwei Abschnitte unterteilt. Der Küstenbereich an der Schwarzmeerküste ist heute touristisch gut erschlossen und kann mit einer Vielzahl von Stränden und entsprechender Infrastruktur aufwarten. Kırklareli´s Küste ist für seine Fischrestaurants berühmt. Der wohl bekannteste Seebadeort der Provinz Kırklareli liegt etwa 98 Kilometer in östlicher Richtung von der Stadt Kırklareli entfernt zwischen Sandstränden und dem Yildiz Gebirge: İğneada. Neben İğneada gibt es einen weiteren bekannten Ferienort in Kıyıköy.
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