Yalova am Marmarameer - Istanbul mit der Fähre
- Geschrieben von Portal Editor
Wir sind von Bursa aus kommend auf der D 575 unterwegs in Richtung Yalova. Da wir diesmal nur auf einen Tagesausflug nach Istanbul hinein wollen, hatten wir beschlossen uns mit der Schnellboot Fähre übersetzen zu lassen, um nicht den wesentlich weiteren Weg entlang der Bucht von Izmit fahren zu müssen.
Yalova liegt gegenüber von Istanbul am südöstlichen Ufer des Marmarameeres in nur 24 Seemeilen Entfernung zu Istanbul.
Yalova ist heute ein beliebter Ferienort mit hohem Lokaltourismus. Viele der Touristen kommen aus Istanbul und Umgebung und besitzen dort ein Feriendomizil. An der Hauptstraße, der Verbindungsstraße zwischen İzmit und Bursa, befinden sich viele Gemüse- und andere Gärten. Auch Touristen aus arabischen Ländern kommen nach Yalova, um dort ihren Urlaub zu verbringen, größtenteils aus Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Saudi-Arabien.
7 km südwestlich der Stadt befindet sich die zur Trinkwasserversorgung errichtete Gökçe-Talsperre.
Pylai - in der Antike als Thermalbad bekannt
In der Antike mit Pylai bezeichnet, ist Yalova heute auch gleichzeitig Hauptstadt der türkischen Provinz Yalova. In der Vergangenheit war der Ort Pylai aufgrund der sich in den Thermalquellen weit über die Grenzen bekannt. Schon erste hellenistische Siedler nutzten die sich in südwestlicher Richtung, etwa 12 Kilometer entfernt, befindlichen heißen Quellen zum Baden, denen auch heilende Wirkung nachgesagt wird. Von dieser Möglichkeit der Heilung machten auch Konstantin der Große und Kaiser Justin I Gebrauch, um nur einige wichtige Persönlichkeiten zu nennen. Bei den Römern unter dem Namen Pythia Therma bekannt, setzten später die Byzantiner und nach ihnen die Osmanen die Badekultur fort. Selbst Kemal Atatürk nutzte die Thermalquellen von Pythia und lies Gebäude und Umgebung entsprechend herrichten. Daher wurde sein Ansitz in Yalova (wie auch das in Florya) als Atatürk-Haus in ein Museum umgewandelt. Leider gibt es nur noch wenige Zeugnisse aus der antiken Zeit, auch Aufzeichnungen sind rar.
Die Folgen des Erdbebens waren jahrelang zu spüren
Nach dem großen Erdbeben wurde die Stadt Yalova recht zügig wieder aufgebaut, auf den riesigen Schuttmengen der zerstörten Häuser errichtete man Grünanlagen und Parks. So wurde auch die gesamte Strandpromenade mit den langen Sandstränden neu konzipiert und mit Kinderspielplätzen, Teegärten, Eisdielen, Restaurants und Cafés wieder hergerichtet. Östlich des Hafens gibt es sogar ein Amphitheater, das im Sommer für öffentliche Veranstaltungen genutzt wird.
Städtepartnerschaft mit Bonn
Im Jahr 1969 bereits wurde eine Städtepartnerschaft mit der damaligen Hauptstadt Bonn ins Leben gerufen, die immer noch gepflegt wird. Entsprechend sollte man nicht erstaunt sein, wenn man in Yalova auf einen Stadtpark stößt, der den Namen „Bad Godesberg Parkı“ trägt.
Nach einem kurzen Exkurs durch die Stadt, die im Stadtzentrum mit dem fast schon obligatorisch zu nennenden Kreisverkehr mit dem Monument Atatürks insgesamt einen beschaulichen Eindruck hinterlässt, geht es auf die Schnellfähre nach Istanbul.
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Städteführer Istanbul MM-City / Michael Bussmann, Gabriele Tröger
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