Elazığ - Junge Provinz der Stauseen
Die Region um Elazığ hat, wie auch die umgebenden Landkreise Bingöl, Tunceli, Malatya und im Süden Diyarbakır eine weit zurückreichende Geschichte, Spuren der Besiedlung sind um die 5000 Jahre alt. (Bildquelle Klaus-Peter Simon - Eigenes Werk CC BY-SA 3.0)
Da man sich bislang aber wenig um die Historie gekümmert hat, sind nur wenige Fundstücke bekannt, die diese Hintergründe belegen. Die Hethiter nannten diese Region Izzuwa. Zwischen dem 12. und 7. Jahrhundert v. Chr. gehörte die Region um Elazığ zu Urartu. Aus dieser Zeit stammen einige Siedlungen und Bergfestungen wie etwa die Palu-Festung oder die Harput-Festung. Danach fiel Elazığ an die Meder, dann an die Perser, die Römer, die Byzantiner und die Araber. Elâzığ war anfangs nur ein Weiler mit einigen Häusern am Ufer nahe der Stadt Harput.
Elazığ und das Eindringen der Türken
Der osmanische Gouverneur (Vali) vor Ort, Reşid Mehmed Pascha, baute den Weiler zu einer Stadt aus. Unter Sultan Abdülaziz wurden eine Kaserne, ein Krankenhaus und ein Gouverneurssitz errichtet. 1866 wurde die Stadt zu Ehren von Sultan Abdülaziz und seiner fünfjährigen Regentschaft in Mamûret'ül-Azîz umbenannt. Der Name bedeutet „durch Abdülaziz bereichert“. 1878 wurden drei Distrikte von der Provinz Diyarbekir abgetrennt und die neue Provinz Mamûret'ül-Azîz gegründet.
In Elâzığ leben Türken, Kurden und Zazas. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine große armenische Gemeinde, die aber dem Völkermord an den Armeniern 1915 zum Opfer fiel.
Seit 1921 ist Elazığ eine eigenständige Provinz. Das wichtigste Ereignis in den ersten Jahren der Republik war die Eroberung der Stadt am 24. Februar 1925 durch aufständische Truppen beim Scheich-Said-Aufstand. Bis Ende Juni blieb sie in den Händen der Aufständischen.
Bis 1937 hieß die Stadt und die Provinz Mamuret el-Azîz (Stadt, die von Aziz errichtet wurde), da die neue Stadt unter dem osmanischen Sultan Abdul-Aziz errichtet wurde.
Bei der ersten Volkszählung 1927 hatte die Stadt weniger als 20.000 Einwohner. 1934 wurde sie an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Name Mamûret'ül-Azîz verkürzte sich zu Elâzîz. Im November 1937 benannte der Ministerrat die Stadt in Elazık um, was im Dezember 1937 zur heute gültigen Form Elâzığ geändert wurde. 1936 war sie zeitweilig Verwaltungssitz von zwei Provinzen, da die neugeschaffene Provinz Tunceli auch von Elâzîz aus verwaltet wurde. Die Bevölkerung wuchs rasch, und 1970 wurden erstmals mehr als 100.000 Bewohner registriert.
Stauseen prägen das Landschaftsbild
Die Stadt Elazığ heute liegt auf einer Höhe von 1060 Metern, die Provinz insgesamt hat eine Fläche von 9281 km². Allein 826 km² dieser Fläche sind Wasserflächen, da in Elazığ über eine Vielzahl an Stauseen zur Wasserspeicherung und zur Stromgewinnung verfügt. Die größten Stauseen sind der Keban- und der Karakaya-Stausee am Flusslauf des Euphrats, der Kralkızı-Stausee am Flusslauf des Tigris und der Özlüce-Stausee am Flusslauf des Peri. Es gibt auch einige natürliche Seen wie den Hazar-See mit Größe von 86 km².
Die Provinz Elazığ hat eine Bevölkerung von 541.258 Einwohner, wie in der Volkszählung 2007 ermittelt wurde. Die Bevölkerung besteht aus Zazas, Kurden und Türken. Die Aleviten bilden eine Minderheit. Zwischen Sunniten und Aleviten kam es in den 1970er-Jahren zu harten Auseinandersetzungen an den Ramadan Feiertagen. Bei diesen Auseinandersetzungen kamen mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Viele in Elazığ lebende Aleviten stammen aus der Nachbarprovinz Tunceli.
Da Elâzığ als Stadt relativ jung ist, gibt es keine alten Bauten. Die meisten der hier angeführten Gebäude liegen in Harput.
- Harput Kalesi (Burg von Harput)
- Ulu Cami von 1156. Errichtet von den Ortoqiden unter Sultan Fahrettin Karaaslan.
- Sarahatun Camii von 1465. Wurde von Sara Hatun, der Mutter Uzun Hasans, errichtet.
- Kurşunlu Cami aus der Zeit von 1738/1739
- Ağa Camii von 1559.
- Arap Baba Mescidi ve Türbesi, ein Grabbau aus der Zeit der Seldschuken von 1279. Er beinhaltet das Grab eines Heiligen.
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