Boote - Türkis ist auch eine Farbe des Meeres
Türkis…… Türkis ist eine Farbe, ein Wort, dass ich zwar kannte, aber mir nie weiter Gedanken darüber gemacht hatte, … bis zu einem kalten Abend im Dezember in meiner Stammkneipe.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass dieser Abend zusammen mit meinen Freunden mein gesamtes Leben verändern würde. Eben an diesem Abend, planten wir für den kommenden Sommer wie immer unseren gemeinsamen Segeltörn. Großes Aufsehen und Spannung war es nicht, denn wie immer waren die Balearen angesagt und warteten nur auf die Zustimmung aller. Es wurde sich schnell geeinigt, eine Runde Bier bestellt bis einer meiner Freunde „Türkei – Ägäis – Türkises Meer“ in die Runde geworfen hatte. Alles wurde ruhig, die Fragen vermischten sich mit Antworten und am Ende wurde dieTürkei von uns allen angenommen. Irgendwann kam dann der August und ich freute mich auf die Reise und den Törn.
Angekommen in Izmir mit einer kleinen Verspätung, wartete schon ein Fahrer der Charterstation auf uns. Nach kurzem beladen ging es endlich los zu unserem Ziel und unserem Boot, was für die nächste Woche unser Heim sein sollte. Als wir ankamen stand ein Mann mittleren Alters vor dem Büro und winkte in einer Bewegung wie man sie nur von einen Chef kennt der sagt, nun kommt schon endlich, oder beeilt euch mal ein bisschen… Nach hastigem vorstellen, einem Glas Tee bekamen wir die Papiere und einen Angestellten der uns alte Hasen einweisen sollte. Nach zwei Minuten war uns auch der Grund zur Eile bekannt, denn in den nächsten Minuten sollten noch fünf weitere Gruppen die Schiffe übernehmen und bei einer Yacht gab es Probleme mit dem Motor. Uns war das jedenfalls egal denn wir standen vor unserer 42 Fuß Bavaria Segelyacht, die gemütlich dümpelnd im Wasser auf uns wartete. Wir schauten uns dieses neue Schiff an und waren begeistert. Schnell waren die Kojen gefunden und wir taten das, was wir immer taten wenn wir ein Schiff übernommen haben, nämlich Bunkern. Bunkern heißt für uns „Seeleute“ Mengen von Bier, Schnaps, Wasser, Kola und ein wenig Lebensmittel einkaufen für den Törn. Bei diesem Einkauf hatten wir auch zwei oder drei Flaschen dieses landestypischen Schnaps mit den Namen RAKI gekauft den wir zwar alle kannten, aber noch keiner von uns probiert hatt. Wir posteten uns zu, die Zeit verging und keiner merkte so richtig, dass sich auch der Tag verabschiedete. Egal wir hatten Spaß und nach einer ausgelassenen Sause gingen wir in die Koje wo uns durch die Luken am anderen Morgen die Sonne aufweckte.
Ohne Frühstück aber mit klarer Aufgabenteilung legten wir ab in Richtung unseres ersten Tagesziel. Mich hat der Stress des Ablegens wenig mitgenommen, da ich unter Deck zum Kaffee und Brötchen schmieren eingeteilt worden bin. Ich verrichtete meine Aufgabe mit Gewissenhaftigkeit, denn nach einigen Blicken in die Gesichter meiner Freunde mit dem Ausdruck der letzte Raki war wohl schlecht, hatte ich keine Lust ein paar nette Kommentare ab zu bekommen. Als ich mit allen soweit fertig war, nahm ich die Kanne mit dem duftenden Kaffee und ein Tablett mit Brötchen und ging den Niedergang herauf um meinen Kumpels eine Stärkung anzubieten. Oben angekommen traute ich meinen Augen kaum, denn da war es, dass Türkis, es war schöner als ich erwartet hatte. Die Farbe, dass Meer, dass Leuchten in der Morgensonne, schöner als ich es mir je vorstellen konnte. Jetzt wusste ich warum ich all die Jahre die Bücher meiner Idole der Weltumsegler wie Rollo Gebhard, Wilfried Erdmann, Bobby Schenk verschlungen habe, wegen einer Zeile in deren Büchern.
Die Welt ist überall schön, aber das beste Segelrevier ist vor der Haustüre, in der Türkei an der Ägäis.
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Und so war es auch, es war eine unvergessliche Woche mit besuchen auf den griechischen Insel Samos und Kos, sowie die vielen Buchten der türkischen Küste mit Ihren freundlichen kleinen offenen Fischlokalen direkt am Meer mit ihren leckeren Speisen. Doch wie es so ist geht auch der schönste Urlaub vorbei und wir mussten wieder nach Hause. In den darauffolgenden zwei Jahren haben wir immer die Türkei gebucht und wunderschöne Tage dort erlebt. Und noch heute reden meine Freunde bei unserem wöchentlichen Stammtisch nur vom Türkis. Nur einer nicht nämlich ich, denn ich habe alles verkauft um hier an der Ägäis meine eigene Segelstation aufzubauen. Seit vier Jahren lebe ich zufrieden in Didim - Altinkum und wenn ich aus meinem Bürofenster schaue sehe ich mein „Türkises Meer…….
Wenn auch Sie einmal diese Erfahrung machen möchten, wenden Sie sich bitte an die Redaktion, die wird Sie bestimmt an mich weiterleiten.