Schwarzmeerküstentour - Ein Höhepunkte Safranbolu
- Geschrieben von Portal Editor
Von Bolu kommend, näherten wir uns der Weltkulturerbestätte Safranbolu an, dass früher mit Dadybra oder auch Zalifra betitelt wurde.
Interessanterweise soll eines der Hauptprodukte dieser Region, der Safran, nicht namensgebend gewirkt haben, obgleich dies auf der Hand läge. So gibt es um den Namen Safranbolu verschiedene Hypothesen. Der Autor Nişanyan gibt den früheren Namen als Theodoroupolis an und benennt damit einen Ort aus der Zeit des Oströmischen Reiches. Daraus sei dann Sadrabolu und anschließend Safranbolu entstanden. Nach Ansicht von Bilge Umar war dagegen Dadybra die ursprüngliche Form. In Anpassung an die türkische Sprechweise sei daraus zuerst Zalifre, später dann Zağfiran Borlu geworden. Als gesichert gilt jedenfalls, dass der Name mit Safran nichts zu tun hat.
Safranbolu - Handelsstadt an der Seidenstrasse
Heute gliedert sich Safranbolu in drei Teile, das alte Stadtzentrum Çarşi Bölgesi, das moderne Zentrum Kiranköy Bölgesi und die Oberstadt Bağlar, die einst als eine Art Sommerfrische diente. Vor allem der untere und obere Teil besitzen zahlreiche traditionelle Häuser und haben daher als einer der wenigen Orte in der Türkei eine mittelalterlich anmutende Atmosphäre bewahrt. Diese Wohnhäuser sind meist dreigeschossig: Auf einem aus Steinen errichteten Erdgeschoss sitzen zwei weitere Stockwerke, die aus verputztem Fachwerk bestehen, das sich aus recht schmalen Fächern zusammensetzt. Safranbolu wirkt wie ein Freilichtmuseum für traditionelle türkische, hier aber stark griechisch geprägte Baukunst.
Griechische Einwohner werden umgesiedelt – neue Strukturen
Vor den großen militärischen Auseinandersetzungen der Jahre zwischen 1919 und 1922, welche die nationaltürkischen Truppen unter dem Oberbefehl von Mustafa Kemal Pascha, später als Atatürk bekannt geworden, gegen die griechische Invasionsarmee ausfochten, waren die Einwohner von Safranbolu zum beträchtlichen Teil Griechen: Diese siedelten in der Folge des Vertrages von Lausanne vom 24. Juli 1923 aus ihrer Heimat nach Griechenland um.
In der näheren Umgebung der Altstadt befindet sich das Handwerkerviertel mit dem Basar, wo heute moderne Geschäfte vorhanden sind, in denen neben Andenken auch Safran und andere Heilkräuter verkauft werden. Hier arbeiten aber auch noch einzelne, der traditionellen Zunft der Schmiede angehörende Handwerker. Das Schmieden von Eisen ist eine traditionelle Einkunftsquelle in der Provinz Karabük. In den alten Werkstätten werden Hufeisen, Eisennägel, Gitter und andere Metallgegenstände geschmiedet.
Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung
In anderer Richtung erreicht man ein Aquädukt aus osmanischer Zeit, den Inceköprü Safranbolu – Aquädukt. Er überquert in geknickter Wegeführung einen Bach, der in einem malerischen tiefen Tal fließt. Heute finden an dieser Stelle Freiluftveranstaltungen statt. Su Kemeri, ein weiteres byzantinisches Aquädukt liegt sieben Kilometer nördlich beim Dorf Incekaya
In der weiteren Umgebung der Stadt werden die berühmten Safran-Krokusse angebaut, heute besonders bei Davutobasi, einem 20 km von Safranbolu entfernt gelegenen Dorf. Eine Delikatesse Safranbolus ist „Lokum“, eine auf Sirup beruhende Süßigkeit.
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