Der Camposanto - Alter Friedhof zu Buttstädt
- Geschrieben von Portal Editor
Es war einfach die Recherche für ein weiteres Ziel einer Radtour im Burgenland, dass uns auf den alten Friedhof von Buttstädt gebracht hat, hier war es vor allem der Eigenname Camposanto, der unser Interesse geweckt hatte.
Klar Italienisch, so unsere Auffassung, allerdings wurde der Begriff Camposanto wurde erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich, bezeichnete dann aber eine spezielle Bauform des Friedhofs nach italienischem Vorbild.
Was ist ein Camposanto und warum Buttstädt
Infolge der Reformation entstanden im 16. Jahrhundert besonders in Mitteldeutschland derartige Friedhofsanlagen: Leipzig (1536), Arnstadt (1537), Altenburg (1552), Buttstädt (1592), Eisfeld (1554), Eisleben (1538), Gera (1556), Halle (1594), Saalfeld (1553), Weida (1564). Mit Ausnahme des Halleschen Stadtgottesackers, des Eislebener Kronenfriedhofs und des Buttstädter Gottesackers sind von diesen gar nichts mehr oder nur noch wenige Reste erhalten. Der Reformator Martin Luther gibt in seiner Schrift „Ob man vor dem Sterben fliehen solle“ den Rat zur Verlegung der Friedhöfe weg von der Kirche. Diese Begräbnisstätten nannte man dann in der Folge Gottesacker.
Der Camposanto in Buttstädt ist die älteste erhaltene Friedhofsanlage in Thüringen. Noch heute gut erkennbar, lag der Friedhof zur damaligen Zeit außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern. Einem Wandel im Bestattungswesens sowie Baumaßnahmen und Raumnot führten schließlich im Jahre 1537 zu dem Entschluss, einen Friedhof der Stadt Buttstädt nicht weiter in Kirchennähe zu führen. Alle Beisetzungen erfolgten nun auf dem Friedhof der wendischen Johannisgemeinde, dem Camposanto. Der sogenannte „Gottesacker“ erlebte durch städtischen Wohlstand und Wandel 1591 eine Anlagenerweiterung.
Mit dem E-Bike nach Buttstädt
Vom Kirchhof zum Gottesacker
Gleichzeitig, und auch das kann man in Buttstädt mustergültig ablesen, nutzte das erstarkte Bürgertum dieser Zeit die neuen Anlagen zur Repräsentation.
Mit dem arkadenumgebenen Gräberfeld, das heute gerne nach italienischen Vorbildern Camposanto genannt wird, entstand eine völlig weltliche Bauform.
Dem widerspricht in keiner Weise, dass die imposanten Grabmale der Renaissance und vor allem des Barocks die Honoratioren der Stadt stets als fromm und gottergeben vorstellen.
Sandsteinsäulen, die die Arkaden tragen, wurden wieder verwendet
Im Unterschied zu anderen mitteldeutschen „Campisanti” war der Buttstädter Friedhof sicher nie ganz von Arkaden umschlossen. Die beiden Säulengänge, die den Gottesacker nach Norden und nach Osten begrenzen, bergen einige der schönsten Grabmale aus allen Belegungsepochen seit der Renaissance.
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