Euromos - Das strahlende Zentrum des antiken Karien
Während der Fahrt von Milas zum Bafa See hatten wir das kleine Hinweisschild, etwa 10 Kilometer nach Milas, auf die antike Stadt Euromos mit dem bekannten Zeus Tempel fast übersehen, das auf die antike griechische Stadtgründung Euromos verweist.
Die Ruinenfelder von Euromos liegen weit verstreut im Tal und an den umliegenden Berghängen. So gibt es Reste des alten Theaters, der Agora und auch einige Grabstellen sind zu sehen. Gegründet wurde die Stadt, die auch Cyramos oder Hyramos genannt wurde, im 5. Jahrhundert vor Christus.
Von besonderer Bedeutung aufgrund seines Erhaltungsgrades in Euromos ist allerdings der antik römische Tempel des Zeus, der aufgrund seiner Lage (er liegt im Tal in einem herrlichen Olivenhain) und aufgrund seines Erhalts absolut besuchenswert ist. Historiker schreiben diesen Bau dem 2. Jahrhundert nach Christus zu und nennen als Erbauer und Auftraggeber Kaiser Hadrian.
Ursprünglich bestand der Tempel aus 32 Säulen im korinthischen Stil, von denen allerdings nur noch 16 Säulen aufrecht stehen. Diese Tatsache allerdings, macht den Tempel zu einem der am Besten erhaltenen Tempelanlagen aus der Antike. Beim genaueren Betrachten fällt auf, das nicht alle Säulen gleiche Riffelung aufweisen, so dass man vermutet, dass die Arbeiten nie beendet wurden. Ungewöhnlich sind auch flache eingemeißelte Bereiche, auf denen die Insignien der Geldgeber dokumentiert sind, überwiegend römische Beamte. Auch die seiner Zeit weit über die örtlichen Bereiche bekannten Steinmetze aus Labranda haben sich mit ihrem Erkennungszeichen, der Doppelaxt, verewigt. Nur auf wenigen der Säulen liegen noch die Quader zur Aufnahme der Dachkonstruktion.
Zu Beginn der 70. Jahre wurde mit Ausgrabungen vor Ort begonnen, die aber später nicht mehr fortgesetzt wurden. Das archäologische Gelände erstreckt sich weit die Hänge hinauf und sogar noch bis in das nächste Tal. Am Berghang oberhalb des Zeus Tempels lassen sich noch Reste der alten Stadtmauer erkennen, das Theater (schon im nächsten Tal nach dem Passieren der Stadtmauer) wurde leider als Fundstelle von Baumaterial für andere Bauten missbraucht und ist somit nur noch teilweise zu erkennen.
Angeblich sind für die Zukunft erneute Ausgrabungen geplant, ein Zeitpunkt liegt aber wohl noch nicht fest.
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