Römischer Hafen Limantepe bei Urla wird auferstehen
- Geschrieben von Portal Editor
Bei der Stadt Limantepe, heute Urla, an der Westküste der Türkei, hat man vor Jahrzehnten eine prähistorische Siedlung aus der Bronzezeit gefunden, die auch über einen künstlichen, antiken Hafen verfügte.
Die Gründung der Siedlung soll vor etwa 6.000 Jahren erfolgt sein. Schon einige Jahre darauf ist eine mächtige Befestigungsmauer errichtet worden, die allerdings wie auch die gesamte Siedlung, im Meer versunken ist. Im Laufe der Zeit hatte sich die Siedlung stark gewandelt, so war auch einer der ältesten, künstlichen Häfen der Ägäis hier entstanden.
Artefakte im Archäologischen Museum von Izmir Museum
Untersuchungen des Bodens haben schließlich drei Kulturschichten zu Tage gefördert. Die unterste Schicht gehört zur Frühbronzezeit und stammt aus dem 3. Jahrtausend vor Christus. Drei Phasen dieser Schicht wurden bisher ergraben und die Anzahl der Phasen wird voraussichtlich noch weiter steigen. Die zweite kulturelle Schicht besteht aus fünf Phasen, die der mittleren Bronzezeit zugehören, und die aus der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr stammen.
Die dritte Schicht gehört zur Spätbronzezeit und umfasst den Zeitraum vom 14. bis 13. Jahrhundert vor Christus, etwa parallel mit dem Trojanischen Krieg. Einige der entdeckten Artefakte aus dieser Zeit spiegeln eine kulturelle Nähe mit der mykenischen Kultur.
Zusammen mit Überresten aus der klassischen Zeit in Klazomenai reflektiert Limantepe folglich eine Geschichte von etwa 4000 Jahren. Es wird argumentiert, dass dies die älteste sowie der am längsten bewohnte Streifen der ägäischen Küste in Anatolien ist. Einer der wichtigsten Funde auf dem Gelände wurde im Jahr 2007 gemacht, als ein Anker eines Holzhandelsschiffes aus dem 7. Jahrhundert vor Christus entdeckt wurde, der wahrscheinlich der älteste je auf dem Meeresboden gefundene Anker sein dürfte. An den Erforschungen nahmen über Jahre auch Israelische Archäologen und Taucher einschließlich Studenten der Universität Haifa teil.
2.000 Jahre alter Hafen aus der Römerzeit in Urla wiederbelebt
Das Projekt, das sich über eine große Fläche der Gemeinde Urla erstrecken wird, soll auch vergleichbare Lagerräume wie zu Zeiten der Römer und mindestens zwei Boote aus der Römerzeit haben, so das Transport und Lagerung der Waren nachempfunden werden kann. Obwohl die Archäologen wissen, dass es auch eine Kirche in der Nähe des Hafens gab, ist an einen Wiederaufbau der Kirche nicht gedacht, da es sich nicht um die spezifische Römerzeit des Hafens handeln würde. Das Ziel der beiden Archäologen der Universität Ankara und der Gemeinde ist es, in den Speichern des Hafens "lebendige" Touren für lokale und ausländische Touristen nachzuempfinden.
Man wird gespannt sein dürfen, ob es sich bei den Nachbauten um tatsächliche Nachbildungen vielleicht gar mit Materialien aus der Römerzeit handelt, oder ob es ein Disneyland der Römer werden wird. Wir bleiben am Ball.
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