Gemeinsam mit unseren Freunden Tony und Linda entschieden wir uns für eine kleine Frühlingstour ab Izmir, die uns nach Bozdağ führen sollte, dem Skigebiet direkt vor den Toren der Metropole Izmir.
Wir hatten uns bereits erkundigt, dass kaum mit Schnee zu rechnen sei, also ging es früh morgens los. Da wir bereits am Vortag eine ausführliche Besichtigung der wunderschönen antiken Stadt Sardes gemacht hatten, nutzten wir nun die Autobahn E96 bis kurz vor Sahlili.
Bozdağ - ein imposanter Berg von 2.419 Metern
Der erste Teil dieser Route nach Birgi war bereits auf unserer Straßenkarte als aussichtsreich markiert, was sich als richtig herausstellte. Immer wieder hielten wir am Straßenrand an, um die Aussicht auf herrlich grüne Wälder und zwischendurch freie Talabschnitte zu genießen. Nach etwa 15 Kilometern hatten wir die Stadt Bozdağ erreicht und begannen mit der Besteigung des gleichnamigen Berges. Mit einer Höhe von 2.419 Metern ist der Bozdağ bereits ein imposanter Berg. Wir näherten uns dem Gipfel, teilweise auf einer Schotterpiste, die aber gut zu befahren war. Die Schotterstraße endet auf rund 1.700 Metern über dem Meeresspiegel, wo sich das Skizentrum befindet und die Sesselbahnen beginnen. Wie bereits vermutet, war der Schnee fast vollständig verschwunden, Richtung Gipfel waren nur noch kleine Schneefelder zu sehen. Egal, uns ging es nicht um das Schneeerlebnis, sondern um die Gegend und die Wintersportmöglichkeiten.
Kurzerhand ging es zu Fuß weiter zu den Gebäuden des Skizentrums, dann entlang der Lifte, die durchaus einen gepflegten Eindruck hinterließen. Das Gebäude und die gesamte Anlage waren menschenleer, aber wir freuten uns, als uns die noch ausgehängten Preistafeln mitteilten, dass das Niveau recht günstig sei, sodass man sich hier durchaus einen Skikurzurlaub vorstellen könne. Das gesamte Skigebiet bei Bozdağ steht unter der Verwaltung der kleinen Stadt Nikfer, ein Ort, den ich auf der Karte vergeblich gesucht habe. Die Anbindung an die Stadt Izmir ist hervorragend, die Entfernung lässt auch eine kurzfristige Anreise zu, sodass die Reise am Wochenende durchaus eine Option ist.
Gölcük Gölü - Picknickplatz am Seeufer
Wir fuhren dann wieder den Schotterweg hinunter, bogen dann links ab Richtung Ödemis bis zur Abzweigung nach Gölcük. Auch diese Route gilt als landschaftlich herausragende Route, was sofort wieder bestätigt wurde. Kurze Zeit später hielten wir an einem Picknickplatz, der so einladend wirkte, dass wir beschlossen, hier am Seeufer unseren Proviantkorb zu plündern. Noch etwas kühl, aber mit herrlichem Blick auf den See, der nach dem Ort auch einfach Gölcük Gölü genannt wird, lädt die bewaldete Uferlandschaft zu einem Spaziergang ein. Auch im Sommer, wenn die Hitze in der Stadt flimmert, ist es hier oben durch die Lage des Sees auf rund 1.000 Metern über dem Meeresspiegel auf jeden Fall angenehm kühl und erfrischend.
Anschließend fuhren wir in den Ort Gölcük, wo uns ein wunderbarer Platz am See zum Verweilen einlud. Ok, für eine Tasse Tee ist immer Platz und so kamen wir auch hier in nette Gespräche. Auch die restliche Strecke nach Ödemis ist landschaftlich wunderbar. Erst am Abend ging es entlang der Kücükmenderes Nehri, der kleinen Menderes, über Torbali, immer parallel zur Bahnlinie, zurück nach Izmir. Ein toller Tagesausflug, der sich gut wiederholen lässt, um gerade im stickigen Sommer der Stadt zu entfliehen.
Bitte lesen Sie auch:
Hebammenwald – ein Modell, das zum Nachmachen animiert
Das Walmendinger Horn - Wandertour und Alpenblumen