Bergama - enge Gassen mit reichlich Historie
Die sympathische, lebhafte Provinzstadt Bergama mit ihren 60 000 Einwohnern liegt 30 km landeinwärts an dem Flüsschen Bakır Çay (Kaikos), fast genau 101 km von der Großstadt İzmir entfernt.
Die Stadt wurde auf antiken "Resten" der Weltstadt Pergamon gegründet. In diesem fruchtbaren Tal wird größtenteils Landwirtschaft betrieben, der Montagsmarkt mit seiner Vielzahl an Obst und Gemüsen ist eine Augenweide. Unzählige Tagestouristen, die per Bus in das antike Pergamon verbracht werden, nimmt der Ort tagsüber auf, während nach der Dämmerung wieder Beschaulichkeit und Ruhe einkehrt. Zum Baden fährt man als Bürger oder Tourist nach Dikili oder Ayvalik.
Berühmt ist Bergama jedoch unter seinem antiken Namen Pergamon. Vor der hellenistischen Ära ab dem 3. Jh. v. Chr. war Pergamon von Hethitern, Frygern, Lydiern und Persern bevölkert. Auf dem 335 m hohen Hügel haben sich Spuren vergangener Zivilisationen Schicht auf Schicht angehäuft. Die meisten der heute zu besichtigenden Monumente und Ruinen stammen aus der Zeit der hellenistischen Dynastie (Dynasteia) unter Philetairos (280-263 v. Chr.) und Eumenes I. (263-241 v. Chr.) sowie der Könige (Basileia) Attalos I. (241-197 v. Chr.), Eumenes II. (197-159 v. Chr.), Attalos II. Philadelphos (159-138 v. Chr.) und Attalos III. Philomater (138-133 v. Chr.). Die Dynastie der Attaliden gebot in ihrer Blütezeit über weite Teile der Ägäisregion und war wohlhabend genug, um phantastische Werke errichten zu lassen.
Pergamon lässt sich zur Besichtigung vom Norden zum Süden, oder vom Hügel herunter zum Tal, in drei Bereiche einteilen: Auf der Akropolis, dem Burgberg, stand einst der berühmte Zeus-Altar, der heute im Berliner Pergamon-Museum zu besichtigen ist. Paläste, Zisternen, die Bibliothek, das Arsenal, das Trajanaeum und der Athena-Tempel gehören zu diesem oberen Komplex. Der Rundgang beginnt am Ticketschalter (tgl. 8.30 bis 18 Uhr, Eintritt 8 Euro). Nach der Unteren Agora folgen das Gymnasium, das Römische Bad und das Heroon, der Tempel der Hera. Über die Heilige Straße kommt man zum Tempel der Demeter. Vor der Akropolis mit der Oberen Agora befindet sich das steil angelegte Theater. Dann gelangt man zu dem Platz, wo einst der Zeus-Altar stand. Danach kommen die Bibliothek, der benachbarte Athena-Tempel, der teilweise restaurierte Trajanstempel, die Kasernen und die Gartenanlagen. Unten in der Stadt können Sie die Rote Halle und das Museum besichtigen.
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