Projekt: Verbandseinladung der Töpfer nach Menemen
- Geschrieben von Portal Editor
Als ein Ergebnis der Veröffentlichungen im Rahmen unseres Tourkalenders Projekt römische Straßen hatten wir vom Verband der Töpfer eine Einladung nach Menemen erhalten, einem uns namentlich wohl bekannten Städtchen an der Strecke zwischen Izmir und Canakkale.
Vielmehr wussten wir allerdings bislang über diesen Ort und seine Bedeutung und Historie eigentlich nicht, außer das Menemen auch die Bezeichnung für ein durchaus als landestypisch zu bezeichnendes, leckeres Frühstücksgericht mit Ei aus der Pfanne ist.
Wenig später erreichten wir Menemen, wo uns der Präsident der hiesigen Töpfereivereinigung, Herr Ertan Saruhan, bereits an einer der riesigen Töpfereiwerkstätten erwartete.
Es war eine herzliche Begrüßung, die sich im Laufe des Nachmittags kontinuierlich vertiefte nachdem ein erster Rundgang durch den riesigen Betrieb stattgefunden und auch die ersten beiden Töpfereimeister ihre Kunst vorgeführt hatten.
Zunächst einmal bewunderten wir die handwerkliche Geschicklichkeit der beiden Meister, die schnell und gekonnt aus dem natürlichem Erdmaterial Ton und Lehm zunächst ein Blumentopf, dann eine antik aussehende Amphora sowie eine langhalsige Blumenvase zauberten.
Schnell waren Verzierungen und Muster designed, waren Griffe an der Amphora angebracht.
Sowohl das Handwerk als auch die Kunst der Töpferei, als älteste Methode zur Herstellung von Gefäßen, Gegenständen plastischer Formgebung eines natürlichen Materials überhaupt, behielt über Jahrhunderte ihre Bedeutung.
Allerdings verstehen sich die künstlerisch arbeitenden Meister heute eher als Keramiker.
Die ersten Keramikfiguren sind über 24.000 Jahre alt, sie stammen aus dem Jungpaläolithikum und sind in ihrer Entstehung häufig eher mit Zufallsprodukten zu bezeichnen, die am Lagerfeuer auf Lehm- oder Tonboden kreiert worden waren.
Seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. wurde in Vorderasien die langsam drehende Töpferscheibe verwendet. Zur gleichen Zeit kam auch die Buntkeramik auf und erreichte in den folgenden Jahrtausenden in Mesopotamien, Iran, Kleinasien und Griechenland ihre Blütezeit. Durch die Erfindung der schnell drehenden Töpferscheibe um 4000 v. Chr. begann die Produktion von Massenware. Glasierte Keramik ist seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. aus Mesopotamien und Ägypten bekannt.
Töpfereihandwerk galt im Mittelalter als unehrlicher Beruf
Heute hat sich die moderne Töpferei mit hochwertigen Keramikarbeiten auch in der angewandten Kunst einen Namen gemacht. Nicht nur Gebrauchskeramik, auch Keramikskulpturen, Reliefs und Keramikschmuck werden in den unterschiedlichen Techniken wie Majolika, Fein-Steinzeug, Raku-Keramik und Rauchbrandkeramik angeboten.
Formgebungstechniken in der Töpferei
Am kommenden Tag durften wir dann auch bei einem Töpferkurs dabei sein, den die Meister für interessierte Kinder ins Leben gerufen hatten. Und im Rahmen dieses Kurses, der zukünftig auch Schulen und Kindergärten angeboten werden soll, erlernten die Kinder auch die Grundfertigkeiten des Handwerks. Sie begannen mit der Formung von Tonfladen, die dann aufeinander gelegt und verschmiert wurden, im Fachjargon mit Aufbautechnik beschrieben. Bei der Wulsttechnik werden dünne Stränge von Ton gerollt und ringförmig oder in Spiralen übereinander geschichtet, dann verschmiert und geglättet. Zu gut sind diese ersten Arbeiten noch in Erinnerung, denn bei uns in der Schule gab es Werkunterricht, der fast obligatorisch mit Tonarbeiten verknüpft war. Unterricht dieser Art ist in der Türkei eher noch selten, deshalb sind die Aktivitäten der Töpfereivereinigung um so höher einzuschätzen.
Nach und nach vertieften sich unsere Erkenntnisse, die, so zumindest die Meister vor Ort, wohl auch zu weit aus bekannteren und bahn brechenden Entdeckungen geführt haben sollen:
Die Erfindung der Töpferdrehscheibe führte vor etwa 6.000 Jahren vermutlich zur Erfindung des Rades.
Nach so vielen neuen Erkenntnissen folgte dann beim Essen auch die Beschreibung und Erklärung unserer Aktivitäten sowie auch der Aktivitäten des Töpfereiverbandes. Großes Interesse bestand an einem Töpfereifestival, was im Verlauf dieses Jahres vorbereitet und geplant werden könnte um es dann 2015 umzusetzen. Auch wurde großes Interesse am Aufbau eines Schüleraustauschkonzepts sowie an einer Städtepartnerschaft deutlich. Wir berichteten vom geplanten Begegnungs- und Kulturfestival in Regensburg im Oktober des Jahres und von den Möglichkeiten eines ersten Besuchs einer kleinen Delegation von Interessierten aus Menemen aus diesem Anlass.
Und wie könnte es anders sein, auch diese wirklich gastfreundliche Familie gehörte zum Verband des Töpfereihandwerks, die sich aber eher künstlerisch betätigte, wie wir am folgenden Tag erfahren konnten. Jetzt ging es zunächst ins Gelände der Oliven- und Obstplantage, wo fast ganz hinten im Garten eine Wendemöglichkeit bestand, die groß genug für Zugfahrzeug und Wohnwagen war, denn ein Rückwärtseinparken war aufgrund der Dunkelheit und der Enge des Tores nicht mehr machbar.
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