In unmittelbarer Nähe der inzwischen ebenfalls rund 110.000 Einwohner zählenden Stadt Kırşehir befindet sich mit dem Seyfe-See ein für die Stadt wichtiges Naherholungsziel, das inzwischen auch bei Freunden der Vogelbeobachtung und des Naturschutzes viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Hier in Zentralanatolien ist Wasser von unschätzbarem Wert, da die Umgebung einen fast steppenartigen Charakter hat. So ist es nur allzu verständlich, dass zumindest ein Teil der Bürger großen Wert auf Wasserqualität, Vogelschutz und unberührte Natur legt. Ihnen ist es zu verdanken, dass der See und das umliegende Ufer, insgesamt 10.700 Hektar, am 26. August 1990 zum Naturschutzgebiet erklärt wurden.
Der Seyfe Gölü ist ein abflussfreier, flacher Salzwassersee in der türkischen Provinz Kırşehir. Die Oberfläche des Sees ist je nach Wasserstand sehr unterschiedlich und kann in Dürreperioden komplett austrocknen. Der See liegt in einem flachen Becken ohne Abfluss etwa 20 km nördlich der Stadt Mucur.
Neben Grundwasserzuflüssen wird der See von kleineren periodisch fließenden Wasserläufen gespeist. Die Fauna des Sees besteht aus kleinen Krebsen, kleinen Muscheln und anderen Wirbellosen, die die Nahrungsgrundlage für eine große Kolonie von Flamingos und zahlreichen anderen Wasservogelarten bilden.
160 Wasservogelarten werden auf und im Seyfesee gezählt
Heute sind Ornithologen aus aller Welt und der Türkei gern gesehene Gäste am See. Letztlich sind sie es auch, die durch die Bestimmung der Arten und das Zählen der Vögel zum Gelingen des Naturschutzgebietes beigetragen haben. Mittlerweile wurden mehr als 160 Wasservogelarten auf und im Seyfesee gezählt, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten. Die Umgebung bietet auch vielen bedrohten Tierarten Schutz. Neben Brandgans und Brandgans ist es vor allem die Trappe, die am Seyfesee heimisch geworden ist. Aber auch Flamingos und Graureiher haben sich am See angesiedelt. Beliebt bei Vogelfreunden sind auch die Spießenten, die in großer Zahl auf dem See anzutreffen sind. Die Population am See betrug bei der letzten Zählung etwa eine halbe Million Vögel.
Ausgrabungen der Siedlungen Hashöyük
Zwischen der türkischen Hauptstadt Ankara und Kappadokien gelegen, bietet auch die weitere Umgebung lohnenswerte Ausflugsziele, die von Kırşehir aus bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Bekannt sind die großen Überlandbusse, die meist mehrmals täglich zwischen den Zentren in der ganzen Türkei verkehren und das Reisen sehr einfach und bequem machen. Neben der Vogelbeobachtung direkt am See können Sie auch die Umgebung erkunden. Hier sind vor allem die Ausgrabungen der Siedlungen Hashöyük (3500-2000 v. Chr.) und Kalehöyük (1700-600 v. Chr.) zu besichtigen. Unbedingt mehrere Tage für Kappadokien einplanen.
Nur etwa 16 Kilometer vom See entfernt liegt Mucur, eine typisch türkische Kleinstadt, die noch echtes anatolisches Flair vermittelt und Ornithologen eine günstige Bleibe bietet. Erwarten Sie jedoch keinen Luxus.
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