Wer kennt nicht den kleinen Hunger zwischendurch, gerade wenn man unterwegs ist, wenig Zeit hat und eigentlich auch nur eine Kleinigkeit essen möchte.

Sind es in Europa die wohlbekannten Fastfood-Restaurants oder vereinzelnd anzutreffende kleine Straßenstände (beispielsweise mit Thüringer Bratwurst), so sind es in der Türkei die kleinen privaten Verkaufsstände an den Straßen, die vom Obst bis zu Suppen kleine Köstlichkeiten bereithalten. Typisch für solche Zwischenmahlzeiten, in größeren Portionen natürlich auch als Hauptspeise bestens geeignet, sind dünne, meist würzig gefüllte Fladenbrote aus Yufka-Teig, die so genannten Gözleme. Sie sind eine der Spezialitäten der türkischen Küche, speziell der anatolischen.

Teigzubereitung und Belag – Alternativen erwünscht

Zur Zubereitung des Teigs werden Mehl, Wasser und Salz (bei manchen Rezepten auch etwas Hefe) zu einem glatten, weichen Teig verarbeitet und zu mandarinengroßen Bällchen geformt. Nachdem der Teig unter einem feuchten Tuch etwa eine halbe Stunde geruht hat, werden die Bällchen, ähnlich wie Strudelteig, mit einem fingerdicken Holzstab oder einem Nudelholz zu sehr dünnen, tellergroßen Fladen ausgerollt. Anschließend werden die Fladen auf der einen Hälfte nicht zu dick mit einer Füllung belegt, zugeklappt und die Ränder fest angedrückt.

Gebacken werden Gözleme ohne Fett auf dem so genannten Sac, einer großen, leicht konvex gewölbten, metallischen Heizplatte, meistens über einem offenen Feuer. Ursprünglich wurden sie auf einem erhitzten Stein oder in der trockenen Pfanne gebacken. Nach etwa fünf Minuten werden sie gewendet und weitere fünf Minuten gebacken. Vor dem Servieren werden die Gözleme auf der Oberseite oftmals noch mit flüssiger Butter bepinselt.

Die wohl beliebteste Variante sind Peynirli Gözleme mit Schafskäse (beyaz peynir, Feta), Spinat und frischen Kräutern. Dazu werden alle Zutaten roh und grob zerkleinert als Füllung verwendet. Andere Füllungen sind Kartoffeln oder kräftig gewürztes Lammhack. Auch Eigenkreationen und / oder Rezepturen sind durchaus erwünscht. Es gibt sogar auch süße Gözleme als Dessert.

Gözleme – weit mehr als nur der Snack zwischendurch

Gözleme sind in der ganzen Türkei als Imbiss beliebt und werden inzwischen auch in Deutschland in einigen Restaurants und Imbissen angeboten. Je nach Region gibt es andere Namen für Gözleme oder ähnliche Gerichte mit unterschiedlichen Füllungen, die roh oder vorgekocht sein können. Çökelekli werden mit einem bestimmten Schafskäse zubereitet, Sıkma werden erst gebraten und dann gefüllt. Bükme enthalten meist eine Spinat-Füllung.

Auf unseren Touren sind uns vielfältige Rezepturen begegnet, die leckersten oftmals an Orten, wo man zunächst etwas skeptisch war. Wenn die Teigzubereitung und das Hacken der Zutaten draußen an der Straße erfolgt, ist man als Europäer wohl zunächst etwas skeptisch. Wenn dann allerdings Einheimische wie auch Touristen zielgerechtet und in großer Stückzahl bestellen, der Duft frisch zubereiteter Gözleme in der Luft liegt, sind alle Bedenken schnell vom Tisch gefegt.

Guten Appetit wünschen wir. Die Frische ist garantiert.

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