Kormakitis / Koruçam - Ort der maronitischen Kirche
- Geschrieben von Portal Editor
Natürlich waren wir gespannt darauf, wohin uns die Einladung nach Nordzypern führen würde, denn nie zuvor hatten wir von einem Dorf namens Koruçam oder Kormacit gehört.
Nur soviel war aus den Emails von Houssem klar geworden: die verbliebenen 195 Einwohner hatten sich allesamt für die Einführung sanften Tourismus entschieden und wollen ein echtes Ökodorf werden, das sich dem Tourismus öffnet. Aber dazu später mehr.
Ausgangspunkt des Besparmak Fern-Wandertrails
Kormakitis gilt als das einzig verbliebene Zentrum mit erkläglicher Einwohnerzahl der zyprisch-maronitischen Kirche; hier befindet sich auch eine der vier maronitischen Kirchen Zyperns. Ein Teil der Bevölkerung spricht zyprisches Arabisch.
So ist es nicht verwunderlich, das auch der Gottesdienst mehrsprachig gestaltet wird.
Ihr Name geht auf den heiligen Maron zurück, der als Mönch am unteren Orontes (heute Syrien) lebte. Die Syrisch-Maronitische Kirche von Antiochien kurz Maroniten ist eine mit Rom unierte, christliche Kirche, die den römischen Papst als Oberhaupt anerkennt.
Die Maroniten sind eine der größten und ältesten Religionsgemeinschaften im Libanon; ihre Kirchensprache ist das Westsyrische.
Der Monotheletismus besagte, dass Jesus Christus zwar eine göttliche und eine menschliche Natur, aber nur einen göttlichen Willen besitzt; er stand theologisch zwischen dem Monophysitismus und der auf dem Konzil von Chalcedon festgelegte Zweinaturenlehre Christi, dem traditionellen Bekenntnis der oströmischen Reichskirche, wie der heutigen katholischen, orthodoxen und reformatorischen christlichen Kirchen und sollte nach den letztlich erfolglosen Plänen des Kaisers Herakleios der Reintegration der monophysitischen Kirchen der Armenier, Syrer und Kopten in die Reichskirche dienen.
Zerstörung des Klosters des Hl. Maroun
Nach Zerstörung des Klosters des Hl. Maroun durch syrische Moslems flüchteten sie im 10. Jahrhundert unter Führung des Patriarchen Johannes Maroun I. in den Libanon, wo sich das maronitische Christentum auch unter der ansässigen griechischen, phönizischen und arabischen Bevölkerung ausbreitete. Die Berge des Libanongebirges zwischen Tripoli und Beirut und die davor liegenden Ortschaften an der Mittelmeerküste stellen bis heute das einzige größere zusammenhängende Gebiet in der arabischen Welt dar, in der sich noch eine fast ausschließlich christliche Bevölkerung halten konnte.
Dennoch gelang es den Maroniten, ihre Verbindung zur katholischen Kirche aufrechtzuerhalten und auszubauen. Im Jahr 1445 bekräftigten sie auf dem Konzil von Florenz Ihren Anschluss und gelten seit dem offiziell als „mit Rom unierte Ostkirche“. Sie bilden die einzige Kirche ihres Zweiges, die sich als Ganze dem Papst unterstellte.
Geschichte der Maronitengemeinde
Unter anderem führten maronitische Mönche die ersten Arabisch druckenden Druckerpressen ein, im Islam wurde die arabische Schrift bis 1729 ausschließlich mit der Hand geschrieben. Am Bosporus betrachtete man diese kulturell fortschrittliche Entwicklung mit Argwohn, der osmanische Gegenschlag gipfelte in der Hinrichtung des Emirs in Konstantinopel.
Von der Geschichte der Maronitengemeinde und seiner Kultur zeugt auch ein kleines aber sehr sehenswertes Museum im Ort, das die lebendige Tradition der lokalen Bevölkerung widerspiegelt. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn man sich einmal im Jahr zu einem großen Kirchenfest im Ort trifft, zu dem auch internationale Gäste anreisen und damit das Dorf übervölkern: unser Einstiegsfoto aus dem Museum.
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