Von Weil am Rhein zur Burg Rötteln per E-Bike
In Weil am Rhein beginnt die so genannte Badische Weinstraße, die an einer bunten Vielfalt von Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. In der näheren Umgebung liegen der Schwarzwald, das Rheintal sowie Lörrach und die Schweizer Großstadt Basel, alle Ziele sind auf den exzellent ausgebauten Radwegen gut zu erreichen.
Lörrach mit seiner Burg Rötteln, Ziel unserer heutigen Radtour und Wahrzeichen der Stadt, liegen weniger als fünf Kilometer vom Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz entfernt, die Gemarkungsfläche grenzt sogar unmittelbar an die Schweiz.
Die Burg Rötteln erhebt sich oberhalb des Lörracher Ortsteils Haagen auf einem gut 400 Meter hoch gelegenen, bewaldeten Bergsporn. Die längliche Burganlage folgt grob der vom Bergrücken vorgegebenen Nord-Süd-Richtung und wird unterteilt in die Unter- bzw. Vorburg und die Ober- bzw. Hauptburg.
Insbesondere die Hauptburg ist durch zwei markante Wehrtürme von größerer Entfernung aus wahrnehmbar. Von den Wehrtürmen kann man das untere Wiesental nach Osten und Süden einsehen, das auf Höhe der Burg annähernd eine 90-Grad-Biegung vollzieht.
Die Anlage dehnt sich rund 300 Meter in der Nord-Süd-Achse und über 50 Meter in der Ost-West-Achse aus. Entlang des Berghangs weist Burg Rötteln eine Höhendifferenz von etwa 50 Metern zwischen dem niedrigsten Teil an der Spitzeckbastion Kapf im Süden und dem höchsten auf der Oberburg im Norden auf.
Das Gelände fällt vom Bergsporn aus mehr als 15 Meter in einen weiträumigen Graben ab. Diese günstige topografische Situation dürfte auch den Ausschlag gegeben haben, dort eine Höhenburg zu errichten.
Ein Parkplatz für Besucher (PKW) befindet sich unmittelbar unter der Burg auf einer kleinen Hochebene, die weiter westlich von der Karlshöhe begrenzt wird. Östlich und nordöstlich fällt der Sporn steil ins Manzental ab, das besonders im unteren Teil dicht besiedelt ist.
Vom Parkplatz aus führt ein asphaltierter Weg in einer Serpentine entlang der Westflanke der Vorburg zum südlich gelegenen Hauptportal in die Burg. Nördlich der Burg kreuzen sich an einem Grillplatz mehrere Wanderwege.
Unter anderem verläuft dort die 13. Etappe des Westwegs, der von Pforzheim nach Basel führt. Ein Teil der Westweg-Route verläuft an den Mauern der Oberburg vorbei durch das Tor am Rundturm im Nordwesten zum Südportal und damit durch die Burganlage.
Ein Wegpunkt ist ein steinernes, drei Meter hohes Granitportal, das sogenannte Portal Dreiländereck Lörrach. An der Burg Rötteln steht das südlichste von insgesamt zwölf Westweg-Infoportalen des überregionalen Fernwanderweges.
In einem weiteren Artikel werden wir zur Burg selbst berichten, die bei uns tiefe Eindrücke ob ihrer Baukunst ausgelöst hat, denn die Fundamente der Burg liegen teilweise auf der Juraformation des oberen Dogger, teilweise auf Meeressandsteinkonglomeraten, die dem Mitteloligozän zuzuordnen sind.
Das östliche Drittel der Anlage steht auf dem Oberen Hauptrogenstein, das mittlere auf den Movellier-, Ferrugineus- und Variansschichten, das westliche auf Meeressandsteinkonglomeraten.
Alle Gesteinsarten fanden beim Bau der Burg Verwendung. Die „blaßroten, verkieselten Buntsandsteinquader der Türme und der tiefrote, feinkörnige Buntsandstein, der überall dort verarbeitet wurde, wo profilierte Werkstücke verlangt wurden (Fenster- und Türrahmen, Konsolen, Gewölberippen, Bodenfließen, Schmucksteine, Wappenbilder u. a.)“ stammen aus dem Wiesental.
Der Steilhang, aus dem der Bergsporn mit der Burg vorsteht, und der nördlich davon beginnende Röttler Wald gehören geologisch bereits zum Schwarzwald.
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