Ostern und der Osterhase – Mythologie um bemalte Eier
- Geschrieben von Portal Editor
Dass der Osterhase die Eier verstecke, nannte Pastor Jean Richier „eine Fabel, die man Einfältigen und Kindern aufbindet“ (fabula, que simplicioribus et infantibus imponunt) und musste in der Folge aus Gründen religiöser Verfolgung seine Heimat Frankreich im 17ten Jahrhundert verlassen.
Er fand in Deutschland eine neue Heimat.
Viele Andere sahen den Grund für den kräftigen Aufschwung, den der Osterhasen-Glaube schließlich im 19. Jahrhundert nahm, in der industriellen Herstellung von billigem Rübenzucker, so auch die Auffassung vieler in der Kulturwissenschaft, wodurch die Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern erst möglich wurde.
Verbindung des Hasen mit dem bemalten Ei
An einer Stelle der Bibel, dem Ps 104,18 EU, wird in älteren Übersetzungen von „Hasen“ gesprochen. Grund dafür war die lateinische Übersetzung von Spr 30,26 EU, in der Hieronymus das hebräische „schafan“ (Klippschliefer) mit „lepusculus“ (Häschen) übersetzte. Seit der Spätantike wurde diese Stelle als Symbol für den schwachen Menschen (Hase) interpretiert, der seine Zuflucht im Felsen (Christus) sucht. Diese Auslegung begründete wahrscheinlich die Hasensymbolik in der christlichen Ikonographie.
Eindrücklich spiegelt der Sinnspruch auf diesem Osterei das Bilder der heutigen Gesellschaft in seiner Ich-Bezogenheit wieder. Ob die momentane Corona Pandemie daran etwas ändert?
Wir wünschen allen unseren Lesern trotz Krise und Einschränkung ein Frohes Osterfest
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