Deutsch-Türkische Universität Istanbul - Deutsch-Studium
Absolventen der deutschen Schulen in der Türkei sollen hier ebenso studieren wie Abiturienten aus Deutschland: Die deutsch-türkische Universität in Istanbul will 2011 den Lehrbetrieb aufnehmen.
An türkischen Universitäten ist es wie an den Hochschulen anderer Länder auch:
Wenn es eine Fremdsprache zur Unterrichtssprache schafft, dann Englisch. Deutsch spielt keine Rolle, und das, obwohl es allein in Istanbul mehrere Gymnasien mit langer Tradition gibt, in denen auf Deutsch unterrichtet wird. Das wird sich nun ändern: In Istanbul wird eine deutsch-türkische Universität gebaut, inmitten eines idyllischen Waldgebiets im Bosporus-Vorort Beykoz. Am Freitag werden Christian Wulff und der türkische Staatspräsident Abdullah Gül dort gemeinsam den Grundstein legen.
Der Grundstein ist gelegt: Die deutsch-türkische Universität in Istanbul nimmt Form an.
Geplant ist eine Hochschule für 5000 Studenten. Absolventen der deutschen Schulen in der Türkei soll die Universität ebenso anlocken wie Abiturienten aus Deutschland. "Die größte deutsche Universität im Ausland" werde das, prophezeite Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Die Kosten teilen sich beide Länder: Die Türkei stellt Gelände und Gebäude und trägt die laufenden Kosten; Deutschland entwickelt Lehrpläne, schickt und bezahlt deutsche Dozenten.
Fünf Fakultäten sollen es werden, betreut von verschiedenen deutschen Hochschulen. So soll etwa die TU Berlin die Ingenieurswissenschaften einrichten, die FU Berlin kümmert sich um den Fachbereich Jura und die Universität Potsdam um die Naturwissenschaften. Geisteswissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften betreuen die Hochschulen Heidelberg, Köln, Münster und Bielefeld. Ein türkischer Rektor und ein deutscher Vizerektor sollen die Uni leiten. Staatsministerin Pieper sagte, Deutschland hoffe, durch die neue Universität dieTürkei auch in den Feldern Wissenschaft und Kultur "enger an Europa zu binden".
Türkei Istanbul - ein modernes Märchen
Deutsche Professoren an den Universitäten - für die Türkei ist das nichts Neues. Sie gewährte während der Nazi-Herrschaft Dutzenden herausragenden Wissenschaftlern einen Exilaufenthalt. So verschiedene Charaktere wie Ernst Reuter, der spätere Bürgermeister von Berlin, der Sinologe Wolfram Eberhard oder der Komponist Paul Hindemith fanden Zuflucht in der Türkei und prägten die Universitätslandschaft der jungen Republik maßgeblich. Die neue Universität soll schon im nächsten Jahr den Lehrbetrieb aufnehmen, dann allerdings noch in gemieteten Räumen.
Grundsteinlegung der Deutsch-Türkischen Universität in Istanbul
Bonn, 21.10.2010. Mit der gemeinsamen Grundsteinlegung zur Deutsch-Türkischen Universität (DTU) in Istanbuldurch den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül und Bundespräsident Christian Wulff wird am 22. Oktober 2010 ein neues Kapitel der deutsch-türkischen Hochschulkooperation aufgeschlagen. An der Eröffnungsfeier in Beykoz/Istanbul nehmen neben den beiden Staatsoberhäuptern auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, und Prof. Dr. Rita Süssmuth als Präsidentin des deutschen Hochschulkonsortiums für den Aufbau der DTU, teil. Projektträger für den deutschen Beitrag zur DTU ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Zum Auftakt der Feierlichkeiten findet ein Fachsymposium zum Thema "Deutsch-Türkische Wissenschaftsbeziehungen" statt. Am Samstag lädt der DAAD seine ehemaligen türkischen Stipendiaten und andere Partner zu einem Empfang ein.
Die DTU soll zu einer international führenden Forschungs-Universität mit zunächst 5.000 Studierenden heranwachsen, die ihren Schwerpunkt in den Ingenieurwissenschaften hat und intensiv mit der Wirtschaft kooperiert, aber auch eine Plattform für den kulturellen Austausch sein soll. "Ein wichtiges Anliegen", so die Präsidentin des deutschen Hochschulkonsortiums, Prof. Dr. Rita Süssmuth, "ist uns das wechselseitige Kulturverstehen im europäischen und internationalen Kontext." Das Deutsche Hochschulkonsortium aus 26 Mitgliedshochschulen leistet Beiträge zum akademischen Betrieb, zur Lehre und zur Vermittlung der deutschenSprache an der DTU. Der deutsche Kooperationsbeitrag kommt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Bereits seit Mitte 2006 gab es intensive Diskussionen über eine Deutsch-Türkische Universität als sichtbares Leuchtturmprojekt der bilateralen Hochschulkooperation. Das langjährige Engagement für dieses Projekt, das sowohl von der türkischen als auch von der deutschen Regierungsebene unterstützt wird, wurde im April diesen Jahres mit der Verabschiedung des Gründungsgesetzes im türkischen Parlament festgeschrieben.
Zu den Begrüßungsvorträgen des DAAD-YÖK Symposiums am 22. Oktober ab 10.00 Uhr in der Universität Istanbulsind Journalisten herzlich eingeladen. Dort sprechen neben der Bundesbildungsministerin Schavan und ihrer türkischen Amtskollegin Erziehungsministerin Cubukcu der Präsident des türkischen Hochschulrats, Prof. Dr. Yusuf Ziya Özcan sowie die DAAD-Präsidentin Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst. Im Anschluss an die Eröffnung veranstaltet der DAAD am 23. Oktober 2010 von 10.00 bis 13.00 Uhr ein Alumnitreffen im Deutschen Generalkonsulat Istanbul, zu dem Journalisten ebenfalls willkommen sind.
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