Krötenzäune zwischen Geiselwind und Aschbach
- Geschrieben von Portal Editor
Nach einem interessanten Gesprächstermin mit einem Großveranstalter in Geiselwind und der Besichtigung eines Wohnmobils eines örtlichen Herstellers waren wir auf dem Rückweg zu unserem Büro in Kitzingen, als wir an der Landstraße 2260 einige Meter des niedrigen Krötenzauns direkt an der Straße sahen.
Etwa auf halber Länge des Zauns war ein Mitarbeiter des Landkreises damit beschäftigt, den Zaun zu kontrollieren. Wir hatten im Vorfeld bereits über das Thema Krötenwanderung im Raum Kitzingen gesprochen und so war nur eine kurze Überlegung notwendig, bevor wir stoppten und den Mitarbeiter hinsichtlich seiner Tätigkeit befragten. Bereits wenig später waren wir in ein Gespräch vertieft und erfuhren so, dass der junge Mann seinen Zivildienst als Bufdi beim Landratsamt in Kitzingen im Bereich für Umwelt, Natur und Landschaftspflege absolvierte und jetzt kurz vor Beginn der jährlichen Krötenwanderung die Sperrzäune kontrollieren sollte.
Frösche und Kröten mit der Wanderung
Aus den gemachten Erfahrungen haben Naturliebhaber fast überall in Deutschland eine Tugend gemacht und ein Schutzsystem für Kröten, Frösche und Lurche entwickelt, die zu dieser Jahreszeit aufgestellt und gewartet wird: der Krötenzaun.
Zum besseren Verständnis und auch zur Anleitung der freiwilligen Helfer sind sogar Anleitungen erstellt worden, die als Merkblatt verfasst worden sind. Dieses Merkblatt erklärt die Wichtigkeiten der Details, die bei den Kontrollgängen auch immer wiederherzustellen sind.
Wichtiges Instrument, um die Bestände der gefährdeten Kröten, Frösche und Molche zu schützen
„Die Effektivität der Zäune ist leicht nachweisbar, wir führen Listen aller aufgefundenen Tiere entlang unserer Schutzzäune.
„Die Amphibienschutzzäune sind also ein wichtiges Instrument, um die Bestände der gefährdeten Kröten, Frösche und Molche zu schützen. Die Betreuer tragen Daten wie Temperatur und Wetter, Nummer des Eimers und Anzahl der Tiere pro Eimer in einem Datenblatt ein. Die Statistik wird von der Unteren Naturschutzbehörde an die Obere Naturschutzbehörde an die Regierung von Unterfranken weitergeleitet.“
Beginn der Krötenwanderung
Nach diesen interessanten Informationen fragten wir nach weiteren Details und Straßenzügen, die ebenfalls mit Schutzzäunen versehen waren. Der Zaunkontrolleur versprach die Herstellung des Kontakts zu weiteren aktiven Personen, die im Auftrag des Landratsamtes tätig sind. Wir verabschiedeten uns voneinander, nachdem wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht hatten.
Am kommenden Tag meldete sich auch prompt die für den Abschnitt Marktbreit –Michelfeld zuständige Person per Telefon und – Dank der doch leicht angestiegenen Temperaturen die nun einmal erst für den Beginn der Krötenwanderung sorgen, verabredeten wir uns für den kommenden Donnerstag an der genannten Strecke. Wir sind gespannt, was uns dort erwarten wird.
Amphibienschutzzaun – Bau und Betreuung
- Zaun einfädeln, straffen (immer 2 Mann) und festklemmen.
- Anschließend Pfosten ganz eindrücken oder einschlagen.
- Zaun bei Bedarf zum Boden hin abdichten, damit die Amphibien nicht unter dem Zaun durchschlüpfen können.
- Zaun evtl. alle 50m abspannen.
- Bitte Zäune nicht zerschneiden. Am Zaunende den Rest aufgerollt lassen.
- Auf der Zuwanderungsseite Fanggefäße (Eimer) bodenbündig (am Zaun) im Abstand von ca. 20 m eingraben.
- Wichtig ist, dass zwischen Zaunfolie und Eimer ein Zwangspass entsteht, damit die Amphibien in den Eimer fallen müssen.
- Durch Ausstiegshilfen, wie z. B. Holzstöcken und Ästen mit mind. 4cm Durchmesser, muss aus Gründen des Tierschutzes Spitzmäusen, Laufkäfern und anderem Kleingetier der Ausstieg aus den Fangeimern ermöglicht werden.
- Die gefangenen Amphibien werden in der Hauptwanderzeit jeden Morgen und bei starken Populationen auch zusätzlich in der Nacht aus den Eimern befreit und in Wanderrichtung, ca. 50m von der Straße entfernt, in geschützten Bereichen, also in Gräben, an Hecken oder direkt am Gewässer wieder ausgesetzt.
Bitte lesen Sie auch: