Schwarzstorch brütet auf Nationalen Naturerbeflächen
- Geschrieben von Portal Editor
Er verspricht Glück und Kindersegen, ist ein willkommener Gast auf dem Dach und wird im Frühjahr sehnsüchtig erwartet: Wenn der Weißstorch über dem Haus seine Kreise zieht, freuen sich die Menschen.
Der Schwarzstorch hingegen war stets das „schwarze Schaf“ in der Storchenfamilie. Dabei ist der hochbegabte Flieger wesentlich sprachbegabter als sein eintönig klappernder, weißer „Bruder“. Zwar kommt auch bei ihm Schnabelklappern als Instrumentallaut vor, doch verfügt er außerdem über ein breites Repertoire an lauten und leisen Rufen und Gesängen.
Bestand der Schwarzstörche auf acht Brutpaare zurückgegangen
Aber er ist scheu und lebt im Verborgenen. Sein dunkles, metallisch glänzendes Gefieder wurde ihm früher häufig zum Verhängnis. Der Schwarzstorch wurde mit Unheil in Verbindung gebracht, gnadenlos verfolgt und dezimiert. Die letzten knapp 700 Brutpaare in Deutschland leben am Rand des Untergangs. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Bestand der Schwarzstörche auf acht Brutpaare zurückgegangen. „Das ist ein dramatischer Abwärtstrend“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Nahrung und ungestörte Brutplätze für den Schwarzstorch haben Seltenheitswert
Mit der Initiative des „Nationalen Naturerbes“ (NNE) wird in Deutschland dem Verlust von Lebensräumen entgegengewirkt. Die Deutsche Wildtier Stiftung trägt mit der Übernahme von 1.200 Hektar aus dem Eigentum der Bundesrepublik Deutschland dazu bei, dass dauerhaft „Wildtier-Paradiese“ erhalten werden. „Auf einer unserer NNE-Fläche in Mecklenburg-Vorpommern brütet ein Schwarzstorch-Pärchen“, sagt die Pressesprecherin. „Das werten wir als großen Erfolg!“
Der elegante Schreitvogel braucht lichte Laubmischwälder
Alte Schwarzstorchreviere liegen fast immer in geschlossenen, meistens über 100 Hektar großen Waldgebieten. Mit der dichteren Besiedelung und dem daraus resultierenden Mangel an optimalen Brutplätzen wurden in den letzten Jahren auch Brutansiedelungen in kleinen Waldgebieten, in Einzelfällen sogar in kleinen Feldgehölzen festgestellt.
Der Schwarzstorch ist im größten Teil seines großen Verbreitungsgebietes ein obligater Langstreckenzieher, nur Teile der Populationen in Westspanien und Ostportugal sowie die südafrikanischen Schwarzstörche sind Standvögel. Wie der Weißstorch ist auch der Schwarzstorch vor allem ein Thermikzieher, der aber in größerer Zahl als dieser das Mittelmeer überquert, da er längere Strecken im Schlagflug zurücklegen kann. Die Sahara wird meistens auf küstennahen Strecken umflogen, beziehungsweise nur in ihren Randbereichen gestreift. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Störche wählt jedoch auch Oasenrouten und überquert die zentrale Sahara.
Westzieher
Unter den Westziehern wählen etwa 10 Prozent die Passage Sizilien – Cap Bon, Tunesien, während die Inselbrücke der Ägäis seltener beflogen wird. In der Regel überfliegen die Westzieher das Mittelmeer jedoch in der Umgebung von Gibraltar. Mit der fortschreitenden Westausbreitung der Art steigt auch die Anzahl der Westzieher, die zum Teil schon in Südspanien und Südportugal überwintern, meistens aber bis Westafrika, insbesondere in die Niger-Feuchtgebiete und nach Senegambien weiterziehen.
Ostzieher
Jeder Naturliebhaber hat die Möglichkeit, mit einer Flächenpatenschaft die Verantwortung für ein kleines Wildtier-Paradies zu übernehmen. „Nicht nur der Schwarzstorch profitiert von geschützten Flächen: Laubfrosch, Ringelnatter und viele andere Wildtiere finden auf NNE-Flächen ihr Wildtier-Paradies.
„Auf unseren NNE-Flächen findet der Schwarzstorch, was er zum Überleben braucht“, sagt Goris.
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