Graureiher - Beobachtungen am Main und am Rheinfall
- Geschrieben von Portal Editor
Nur zu gut können wir uns an die aufkommende Hektik eines Familienmitglieds erinnern, der beim Anflug des Graureihers zum mit Koi-Karpfen besetzten eigenen Gartenteich ausgelöst wurde. Schnell waren Türen aufgerissen, entsprechender Lärm veranstaltet und der Vogel noch vor seiner Landung wieder vertrieben.
Ähnlich geht es wahrscheinlich vielen im Umgang mit dem auch mit Fischreiher bezeichnetem Schreitvogel, der sich auf der Suche nach Futter doch eigentlich ganz normal verhält. "Aber nicht aus meinem Teich", war immer die ärgerlich klingende Antwort auf unsere Anmerkungen.
Ganz anders dagegen die Begegnung mit dem Graureiher während unserer zweiten Paddeltour auf dem Main. Schon während der ersten Kanutour von Astheim nach Schwarzenau stießen wir auf einen dieser grundsätzlich scheuen Vögel, der sich am Rande des Ufergebüsches auf Nahrungssuche befand. Wir waren uns hinsichtlich der Zeit, die zum Zurücklegen der etwa 12 Kilometer langen Strecke benötigt werden würde, nicht im Klaren, so das wir eher an die rechtzeitige Ankunft am Anleger in Schwarzenau dachten, denn an die Beobachtung der Wasservögel. Jetzt, während der zweiten Tour, gingen wir die Strecke wesentlich entspannter an und paddelten gar in etliche Nebenarme des Altmain hinein. Eine absolut begeisternde Tour, wenn man die verschiedenen Entenvögel oder eben auch den Graureiher beobachten möchte.
Paddeltour auf den Altarmen des Main - Graureiher im Gebüsch
Unterhalb des Geästs saß auch noch eine Stockente, die uns mit ihren ententypischen, freundlichen Augen betrachtete. Sie blieb ganz ruhig und gelassen sitzen, so das auch Freund Graureiher keinen Anlass zu Panik sah. Kurz darauf tauchte ein Stockenten-Weibchen laut schnatternd mit ihrem Nachwuchs aus dem dichten Unterholz auf, was den Graureiher wohl dazu bewegt hat, nun auch das Weite zu suchen. Normalerweise startet der Graureiher mit einigen Sprüngen vor dem Abheben, was allerdings im dichten Unterholz nicht so einfach ist. So waren hier Sprünge von Ast zu Ast angesagt, dann hob der Graureiher mit langsamen Flügelschlägen und bis auf die Schultern zurück gezogenem Kopf ab. Der lange Hals ist dabei fast in Form ein "S" gekrümmt. Nur während des Abhebens und bei der Landung ist der Hals weit und gerade ausgestreckt. Typisch auch das kräftige Gekrächze während des Fluges.
Lebensraum Altarme des Main
Ein wenig weiter auf unserer Kanutour konnten wir einen weiteren Graureiher beobachten, der am Ufer auf Nahrungssuche war. In der Regel sind die Tiere bei der Nahrungssuche allein unterwegs. Es ist schon vorgekommen, das Graureiher ihr Nahrungsterritorium energisch verteidigen. Dieser Verteidigungskampf kann sogar bis zum Tod des Eindringlings führen, besonders während der Brutzeit ist dieses Verhalten recht häufig anzutreffen. Die wichtigsten Nahrungsgründe liegen meist in unmittelbarer Nähe des Brutplatzes, so ist der Kampf zwischen den Futterrivalen auch als Verteidigung des Überlebens eigenen Nachwuchses zu verstehen.
Beobachtungen am Rheinfall bei Schaffhausen
Wenn man einmal diese schönen Tiere etwas entspannter beobachtet hat, wird sich die Bejagung fast von allein erledigen. Und der Teichbesitzer kann seine Wasserfläche und damit seine Koi-Karpfen mittels Überspannen mit Netzen relativ einfach schützen. Auch das Abspannen von Uferstücken mittels Drähten zeigt sich als Schutzmassnahme, die das Einschreiten des Graureihers in die Flachwasserzonen verhindert.
Vielleicht ist die einfachste Lösung tatsächlich auch die Beste: Erhaltung des natürlichen Lebensraumes.
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Graureiher am Rheinfall und am Main Graureiher am Rheinfall und am Main -
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Graureiher am Rheinfall und am Main Graureiher am Rheinfall und am Main
https://www.alaturka.info/de/leben/fauna/2530-graureiher-beobachtungen-in-den-seitenarmen-des-main/amp#sigProIdf03a4e489d
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