Junge Schwalben Skutarisee - Wir haben Hunger!
- Geschrieben von Portal Editor
Schwalben kommen, abgesehen von der Antarktis, auf allen Kontinenten vor, also sind sie doch, wie diese Schwalbenfamilie am Skutarisee in Albanien eigentlich nichts besonderes.
Viele Unterarten sind jedoch auf engere oder besondere Verbreitungsgebiete beschränkt, die Rauchschwalbe und die Uferschwalbe sind sogar beiderseits des Atlantiks anzutreffende Zugvögel. Trotzdem oder gerade deshalb ist es immer wieder interessant, den Schwalben beim Nestbau zuzusehen, um dann auch die Jungvögel zu beobachten.
Ihre Nester bauen Mehlschwalben meist an senkrechten Wänden unter natürlichen oder künstlichen Überhängen, zum Beispiel unter Felsenvorsprüngen, Dachtraufen, Dachrändern oder Toreinfahrten, also fast immer in der Nähe menschlicher Besiedlung. Nester außerhalb menschlicher Siedlungen, etwa an isolierten Bauwerken wie Autobahnbrücken beispielsweise, sind recht selten. Sofern es bereits vorhandene Nester gibt, werden diese bevorzugt bezogen.
Voraussetzung für den Nestbau ist, dass der als Baumaterial verwendete Lehm unmittelbar in der Umgebung vorhanden ist und in seiner Konsistenz auch an der Nistwand haftet. Für den Bau sind besonders gut klebende Körpersekrete erforderlich, welche im Schwalbenspeichel bereitgestellt werden. Die Evolution dieses Nestbauverhaltens und der dafür erforderlichen endogen erzeugten Stoffe erlaubt phylogenetische Rückschlüsse. Werden die Nester an Felsen gebaut, werden daher Oberflächen gewählt, die frei von Moosen und Flechten sind. Anders als die Rauchschwalbe errichten Mehlschwalben ihr Nest nur in Ausnahmefällen innerhalb von Gebäuden.
Am Nestbau sind beide Eltern beteiligt; der Baubeginn ist abhängig von Witterung und Höhenlage. Das Nest wird aus feuchten Lehm- oder Erdklümpchen aufgemauert, wobei die Tiere den Nestwall stets von der Innenseite her weiterbauen. Das Baumaterial nehmen die Mehlschwalben an Gewässerufern, Pfützen oder ähnlichen Stellen auf. Fertige Nester haben eine geschlossene, halbkugelige Form. Das Einflugloch befindet sich oben. Innen wird das Nest mit Halmen, Federn und ähnlichem weichen Material gepolstert. Der Nestbau nimmt 10 bis 14 Tage in Anspruch.
Das entstehende Nest wird auch gerne von anderen Vogelarten als Nistplatz genutzt, so versuchen Haussperlinge regelmäßig, die von Mehlschwalben begonnenen Nester zu erobern. Gelingt ihnen dies, beginnen die Mehlschwalben an einer anderen Stelle ihr Nest erneut zu errichten. Bei fertigen Nestern ist das Einflugloch so klein, dass Haussperlinge ausgeschlossen sind.
Charakteristisch für die Schwalben ist ihre Anpassung an den Nahrungserwerb in der Luft: Sie erbeuten vor allem Fluginsekten. Die Flughöhe dieser Insekten erhöht sich bei gutem Wetter durch aufsteigende warme Luftmassen massiv. Da sie aus eigener Kraft jedoch wesentlich tiefer fliegen, kann man aus einer geringen Flughöhe der Schwalben auf die ihrer Beutetiere und damit auf Tiefdruck (schlechtes Wetter) schließen.
Schwalben haben einen schlanken, stromlinienförmigen Körper und lange, schmale Flügel. Der Schnabel ist kurz und kann weit geöffnet werden. Die Füße sind winzig und geeignet zum Greifen, wenig zum Gehen. Viele Arten haben lange Schwänze. Mauersegler und Seeschwalben gehören dieser Familie nicht an.
Mehlschwalben sind Koloniebrüter und die Nester sind gelegentlich so nahe aneinander gebaut, dass sie sich an ihrer Basis berühren. Kolonien bestehen meist aus vier bis fünf Nestern. Es sind aber auch Kolonien belegt, die tausende von Nestern umfassten.
Da im Winter das Aufkommen an Fluginsekten in Nord- und Mitteleuropa vermindert ist, müssen Schwalben dann in ihre Winterquartiere ziehen.
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