Eine Blindschleiche am Weg nach Abtsküche
- Geschrieben von Portal Editor
Wieder einmal hatte uns die fast schon herbstliche Sonne nach draußen gelockt und einmal mehr sollte unser Spaziergang zum kleinen See nach Abtsküche führen.
Eine Runde um den See herum war absolviert und einmal mehr hatten wir unterwegs eine kleine Baumkunde betrieben, hatten die in der Sonne dösenden Schildkröten beobachtet, als wir auf dem Rückweg auf Spuren einer Fuchs- oder Dachshöhle stießen, die recht frisch gegraben schien. Unser Forscherdrang war geweckt, besonders als wir bei näherer Betrachtung auf ein hier doch unerwartetes Tier stießen, einer Blindschleiche, die sich noch dazu durch unsere Anwesenheit nicht wirklich beunruhigen lies.
Blindschleichen gehören zur Familie der Echsen
Oftmals aus Unkenntnis und starker Abneigung gegenüber der vermeintlichen Schlange wird die völlig harmlose Blindschleiche auch heute noch in großer Zahl erschlagen oder zertreten, wenn man ihr begegnet. Dies kann lokal durchaus bestandsbedrohende Ausmaße annehmen. Von Hauskatzen werden Blindschleichen und andere Kleinreptilien gejagt und dabei oftmals zumindest verletzt. Durch ihr Verhalten, sich auf Wege zu legen, um Wärme zu tanken, fallen sehr viele Blindschleichen dem Fahrzeugverkehr zum Opfer. Sogar von Radfahrern werden sie oft nicht rechtzeitig erkannt und überfahren.
Blindschleichen gehören in die Kategorie schützenswerter Tiere
Gerne nutzen Blindschleichen geschützt gelegene trockene Sonnenplätze, beispielsweise auf Totholz, dunklem Humusboden und Torf oder auf alten Grashaufen, die sich in Nachbarschaft zu etwas feuchteren, aber auch leicht erwärmbaren, nicht zu schattigen Versteckplätzen befinden. An besonders günstigen gelegenen Versteckplätzen finden sich oft mehrere Tiere gleichzeitig ein.
Fressfeinde, aber der Mensch bleibt die größte Gefahrenquelle
Die Morgen- und Abendstunden werden auch zur Thermoregulation genutzt, indem die Blindschleiche ein Sonnenbad nimmt oder sich in der Abenddämmerung auf eine die Tageswärme abstrahlende Oberfläche legt – das sind oft auch Asphaltstraßen und andere Wege, auf denen die Tiere dann in großer Zahl überfahren werden.
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