Alpaka-Begegnung während des Heiligabendspaziergangs
- Geschrieben von Portal Editor
Grauer Himmel mit zahlreichen Regenschauern, nicht gerade verlockendes Wetter für einen Spaziergang durch den Wald. Aber alternativ den Nachmittag vor dem Heiligen Abend vor dem Fernseher zu verbringen, war auch nicht wirklich eine Alternative.
Und wenn dann Dank Corona auch sowieso vor Kontakten gewarnt wird, ist auch das trüb regnerische Wetter nicht mehr so bedeutsam. Außerdem ist es auch immer wieder eine Frage der Kleidung.
Durch den leider heute sehr lichten Wald ging es zunächst in Richtung Mühltal / Finnek, dann weiter bis zum imposanten Waldschwimmbad von Rastenberg. Einige Male waren wir hier bereits eingekehrt, hatten die Atmosphäre am Freibad bei zünftiger Thüringer Rostbratwurst genossen. Im Mühltal stießen wir dann auf das dortige Alpaka-Gehege, dass wir schon einige Male passiert hatten, ohne jedoch auf die Tiere selbst zu treffen. Heute hatten wir Glück, denn die Alpakas waren im Gehege zu sehen.
Alpaka – Kamele aus den Anden Südamerikas
Die Domestizierung der Alpakas wie auch der Lamas setzte schon vor 6000 bis 7000 Jahren ein. Während das Lama den südamerikanischen Zivilisationen vor allem als Lasttier diente, wurde das Alpaka wegen seiner Wolle gezüchtet. Bei den Inka galt ein Alpakamantel als Zeichen des Wohlstands; allerdings war der herrschenden Kaste die noch feinere Wolle der Vikunjas vorbehalten. Die Inkas züchteten große Alpakaherden. Dies änderte sich mit der Eroberung Perus durch die Spanier, die Schafe mitbrachten und kein Interesse daran zeigten, die einheimischen Nutztiere zu erforschen. So wurde das Alpaka zum Nutztier der armen, indianischen Bevölkerung und war zwischenzeitlich fast ausgestorben.
Erst mit der Unabhängigkeit der Staaten Südamerikas erkannte man erneut den Wert des Alpakas. Die Zucht wurde wieder aufgenommen und die Wolle in alle Welt exportiert. Heute gibt es etwa drei Millionen Alpakas, vorwiegend im südlichen Peru, dem westlichen Bolivien und Chile.
Alpaka Zucht in Europa findet viel Anklang
Grundsätzlich gibt es zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Wolle: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Deckhaare. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.
Wie bei allen Kamelen ist der Körperbau der Alpakas durch relativ langgestreckte, schlanke Beine, einen langen, dünnen Hals und einen kleinen, dreieckigen Kopf charakterisiert. Als Neuweltkamele haben sie keinen Höcker. Sie sind etwas kleiner als Lamas und erreichen durchschnittliche Widerristhöhen von 80 bis 100 cm. Die Lebenserwartung eines Alpakas liegt zwischen 20 und 25 Jahren. Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere (Herdentiere) und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Wie alle Kamele haben sie einen dreiteiligen Magen, der das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert. Auch verfügen sie nicht über obere Schneidezähne, sondern eine Kauplatte.
Alpakas sind auch in Europa zu Nutztieren geworden
In Deutschland sind Alpakas seit 1996 als landwirtschaftliche Nutztiere im Sinne des § 51 Bewertungsgesetz anerkannt und damit beispielsweise mit Schafen oder Pferden gleichgesetzt. Sie dürfen daher von Privatpersonen ohne weitere Genehmigung gehalten werden. Voraussetzung ist eine artgerechte Haltung nach Maßgabe des Tierschutzgesetzes. Das bedeutet bei Alpakas mindestens: keine Alleinhaltung; 1000 Quadratmeter Weidefläche für die ersten beiden Tiere, weitere 100 Quadratmeter für jedes weitere Tier; ein wetterfester Unterstand mit mindestens zwei Quadratmetern Platz pro Tier. Eine reine Stallhaltung ist nicht artgerecht.
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