Tierschutz: Misshandlungen werden mit Geldstrafen geahndet!
- Geschrieben von Portal Editor
Mehrfach schon hatten wir über das teilweise absolut respektlose Verhalten von Menschen gegenüber Tieren in der Türkei berichtet, erst kürzlich über den Abschuss des anatolischen Leoparden, davor über fast flächenhafte Vergiftungen von streunenden Hunden und Katzen, das Kupieren von Ohren und Schwänzen von Hunden und auch das besser mit „Abschlachten“ zu bezeichnende Töten von Tieren während der religiösen Feiern.
Endlich hatte auch der Gesetzgeber sich mit der Thematik befasst und drastische Strafen und Bußgelder für Tierquälerei festgesetzt. Verantwortlich für den Bereich Tierschutz ist das Ministerium für Forst- und Wasserwirtschaft, das Bußgelder zwischen 800,- und 7.000,- US$ für Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen verhängen kann. Zusätzlich sollen die Zuschauer mittels TV-Programmen für das Thema Tierschutz weiter sensibilisiert werden.
Ohren ihrer vierbeinigen Schützlinge kupieren
Eingeführt wurden die Bußgelder noch im Jahr 2014. Insgesamt sind 21 Arten von Misshandlungen in den Verwaltungsvorschriften aufgeführt, darunter auch chirurgische Eingriffe durch Personen ohne Veterinärbescheinigungen. Scharf bestraft werden soll demnach auch das Töten von Streunern oder schwachen Tieren sowie die Ausbeutung von Tieren in nicht-wissenschaftlichen Experimenten. Dazu zählten etwa die Entnahme von Organen und das Entfernen von Tierteilen ohne medizinische Notwendigkeit.
Geschäftsleute versorgen streunende Tiere mit Futter und Wasser
Waren es zu Beginn der Diskussionen um den in der Türkei stark vernachlässigten Tierschutz zunächst meist ausländische Neuansiedler, die sich um streunende Hunde, das Kastrieren von Katzen oder die Eröffnung von Tierheimen gekümmert haben, ist im Jahr 2012 sogar eine Partei gegründet worden, die sich dem Tierschutz verschrieben hat. Die Sensibilisierung schreitet, wenn auch nur in kleinen Schritten, voran. Mustergültige Beispiele des Tierschutzes sind uns aus Izmir bekannt, wo Geschäftsleute streunende Tiere mit Futter und Wasser versorgen, wo Hunde und Katzen kastriert, geimpft und wieder freigelassen werden, kurz, wo sich die Anwohner selbst kümmern.
Allein der Vorfall mit dem anatolischen Leoparden hat gezeigt, dass vor allem die Menschen in den Dörfern viel stärker aufzuklären sind. Hier sind Erläuterungen mit Hinweisen auf die positiven Effekte einer intakten Umwelt mit entsprechendem Tierbestand von größter Bedeutung. Tatsächlich werden jährlich Tonnen von Giften gegen Insektenbefall gesprüht, aber niemand hat den Mut um endlich gegen den mutwilligen und massenhaften Abschuss von Vögeln durch "Sonntagsjäger" zu protestieren.
Bitte lesen Sie auch: