Giaurdere-Viadukt am Bahnhof Haçıkırı bei Adana
- Geschrieben von Portal Editor
Wer sich an den Eröffnungsteil des James-Bond-Filmes "Skyfall" erinnert, dem ist sicherlich das Giaurdere-Viadukt noch in guter Erinnerung, da dieses Eisenbahnbrücke den Hintergrund einer dramatischen Verfolgungsjagd im Film bildete.
Durch diesen Filmteil, der im Übrigen die wohl entscheidende Schlüsselszene für die gesamte Filmhandlung darstellt, ist die ansonsten fast vergessene Eisenbahnbrücke weltberühmt geworden.
Dabei wurde das Giaurdere-Viadukt, auch Varda Viadukt genannt, aufgrund seiner kühnen Proportionen und der Eleganz der Schienführung häufig auf Fotos abgebildet, weitere Details zur so wichtigen Eisenbahnbrücke der berühmten Bagdad-Bahn bei Adana sind allerdings kaum bekannt. Spricht man mit Einheimischen vor Ort, hört man noch deutlich den Unterton der Bewunderung mit und so wird die Brücke von den Anwohnern auch mit Alman Köprüsü (Deutscher Viadukt) oder Koca Küprü (großer Viadukt) bezeichnet.
Das Bauwerk ist als Bogenbrücke aus Natursteinen
Finanziert wurde die Baumaßnahme unter Federführung der Deutschen Bank. Die Bahnlinie wurde von dem deutschen Bauunternehmen Philipp Holzmann errichtet, außerdem waren weitere deutsche Unternehmen, wie Siemens, Friedrich Krupp, Borsig etc., an dem Lieferumfang zur Bagdadbahn beteiligt.
Es ist letztendlich nicht bedeutend, ob Sie mehr vor dem Hintergrund des Filmfans "Skyfall" oder eher als Interessent deutscher Ingenieurskunst nach Kıralan (Hacıkırı) fahren, die spektakuläre Konstruktion ist allemal einen Abstecher in den Taurus wert, der mehr und mehr auch von den Tourismusorganisationen als Zielort eingebunden wird.
Bitte lesen Sie auch:
Bosnienkrieg und Zerstörung der Stari most Brücke
Aquileia - Bodenmosaik in der Kathedrale
Weitere Informationen auch in den praktischen Reiseführen hier:
Türkei Mittelmeerküste (10. Auflage 2015)
Wer die gesamte Strecke abfährt, erlebt die Türkei als Verkleidungskünstlerin: Zerlappte Steilküsten werden zu gepflegten Sandstränden mit Sonnenschirmreihen, fruchtbare Ebenen zu schroffen Berglandschaften, vom Wohlstand verwöhnte Großstädter zu bescheidenen Bauern, Olivenhaine zu unendlichen Baumwollfeldern und die wiederum zu weiten Bananenplantagen. Man lernt Ausgrabungsstätten jeder Größe und aus allen Zeiten kennen, kommt durch verschwiegene Dörfer und kann die mediterrane Atmosphäre romantischer Fischerörtchen genießen.
Michael Bussmann, Gabriele Tröger
Michael Müller Verlag, 504 Seiten, 10. Auflage 2015, farbig, 22,90 EUR (D), 23,60 EUR (A), 33,90 CHF, ISBN 978-3-89953-975-2