Karawanserei Kirkgöz Han & Evdir Han - Kremna & Eudikia
- Geschrieben von Portal Editor
Einmal mehr wollen wir die noch herrlichen warmen Sonnentage im Dezember nutzen einige weitere Zielorte unserer noch fast unendlich scheinenden Liste von besuchenswerten Orten oder Kurzreiseziele anzufahren.
Zielorte diesmal sind die antike griechische Stadt Kremna in Pisidien und die seldschukischen Karawansereien Kirkgöz Han und Evdir Han sowie die byzantinische Stadt Eudikia.
Wir verlassen Antalya auf der Nationalstraße 650 in Richtung Isparta / Burdur vorbei am Busbahnhof von Antalya hinauf auf die Hochebene, die wir überqueren. Kurz vor dem Erreichen der Berge gibt es einen Hinweis auf die für uns wichtige Abzweigung nach links mit dem Begriff „İnsubaşı“. Das originale Hinweisschild auf den Kirkgöz Han ist wohl bei den Straßenbauarbeiten verloren gegangen, wir haben es jedenfalls nicht gesehen. Etwa 900 Meter nach der Abfahrt führt eine schmale Straße nach links ab und nach weiteren 400 Metern erreicht man den Parkplatz am Kirkgöz Han. Wir werden in Kürze hier auch die Satellitenkoordinaten als GPS mit einfügen, von der Altstadt Kaleici bis hierher sind es fast exakt 36 Kilometer.
Wir finden ein Gebäude vor, das im Jahr 2008 komplett renoviert und saniert wurde, jetzt, da wohl in privater Hand, auch für Besucher nicht mehr zugänglich ist. Einen knappen Einblick ins Innere gelangt nur durch eine Plexiglasscheibe an der Eingangspforte. Der freundliche Wärter vor Ort erläutert freizügig, das ein privater Unternehmer den Han gekauft und saniert hätte, um ihn für Feste und Feierlichkeiten auch öffentlicher Art zu nutzen. Vielleicht sollte dieser Unternehmer auch eine Möglichkeit der täglichen Öffnung für Besucher finden.
Karawansereien mit aufwendigen Eingangsportalen
Erst im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus gelangte Kremna zu einer Blütezeit, die sich in vielen neu errichteten Gebäuden öffentlicher Art widerspiegelte. So wurde eine Basilika gebaut, zwei Theater und ein öffentliches Badehaus, das später in eine Bibliothek und Galerie umgewandelt wurde. Erstaunliche Ingenieursleistung trifft man bei der Betrachtung der Wasserversorgung der Stadt durch Aquädukte an, die teilweise mechanisch betrieben wurde.
Fast alle anzutreffenden Ruinen entstammen der mittleren Kaiserzeit und der Spätantike, kaum noch sichtbare Zeichen aus griechischer Vorzeit.
Banditenführer Lydios übernimmt Kremna
Noch heute wird Kremna / Cremna als Titularbistum der römisch-katholischen Kirche der Spätantike geführt.
Wir beschließen auch den Besuch der Karawanserei Evdir Han auf dem Rückweg in Richtung Antalya noch mit vorzunehmen und nutzen von der Landstrasse 650 kommend die Abzweigung in die E87 / 350 oberhalb Antalyas nach Rechts Richtung Korkuteli. Schon kurz nach der Abzweigung (etwa 2 Kilometer) biegt man ab in Richtung Norden (Hinweisschild Evdir Han ist vorhanden) und gelangt nach weiteren 1,5 Kilometern zu den Ruinen der Karawanserei. Auch Evdir Han gehörte zur Kette der Karawansereien auf dem Karawanenweg in Richtung Konyaund wurde zwischen 1210 und 1219 errichtet. Im Aufbau vergleichbar zu Kirkgöz Han ist leider nur noch am Eingangstor auf das ehemals prachtvolle Gebäude zu schließen, denn das Tor ist hübsch verziert mit Ornamenten.
Der Halt am Evdir Han gewinnt zusätzlich an Gewicht, da in unmittelbarer Umgebung die Ruinen der byzantinischen Stadt Eudikia liegen, die von Kaiser Theodosius II (von 408 – 450) gegründet wurde und für Umsiedler aus Termessos gedacht war.
Genügend Ideen für Sie, liebe Leser, die Region weiter zu erkunden. Es gibt eine Menge interessanter Orte, die einen Besuch lohnen.
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